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Wolfgang Stropek: Abschied von der Isle of Man

Von Helmut Ohner
Der 73-jährige Österreicher Wolfgang Stropek wollte es noch einmal wissen und nahm mit Erfolg an der « Pre-Classic T.T.-Southern 100» teil. Als Rennfahrer war es sein letzter Auftritt auf der Isle of Man.

Er ist einer der wenigen Rennfahrer, die den Mountain Course auf der Isle of Man sowohl auf zwei, als auch auf drei Rädern bewältigt haben. Mit über 70 Jahren wollte Wolfgang Stropek im Vorjahr an der Classic-TT teilnehmen. Gemeinsam mit seinem Sohn Mario war der Oberösterreicher auf die kleine Insel zwischen Großbritannien und Irland gereist, um sich die Tücken des über 60 Kilometer langen Kurses einzuprägen.

«Es müssen mehr als tausend Kilometer gewesen sein, die wir gefahren sind. Mein Sohn. Mario hat das Leihauto gelenkt und ich habe versucht, mir die markanten Punkte zu merken. Teilstücke sind mir zwar von früher bekannt vorgekommen, aber an Details konnte ich mich nach der langen Zeit nicht mehr erinnern», gestand der Organisator des «Internationalen Rupert Hollaus Gedächtnis-Rennens» gegenüber SPEEDWEEK.com.

«Für die Teilnahme an der Classic-TT wird eine Rundenzeit von 26 Minuten 30 Sekunden gefordert. Das traue ich mir durchaus zu», gab sich Stropek optimistisch. Doch der ganze Aufwand sollte nicht belohnt werden. Die Nennung wurde ohne Angabe der Gründe abgelehnt. «Höchstwahrscheinlich liegt es an meinem Alter, dass mir die Teilnahme verwehrt wurde», mutmaßte der damals 72-jährige Pensionist.

Wenn schon nicht, die Classic-TT, dann wenigstens die Rennen zur Pre-Classic T.T.-Southern 100 auf dem im Süden der Isle of Man gelegenen Billown Circuit, dachte sich Stropek. «Diese Veranstaltung gibt es auch schon seit über 50 Jahren. Die Strecke entspricht dem Tourist-Trophy-Standard. Der Straßenbelag ist extrem uneben und es geht an Steinmauern und Hausecken vorbei und sogar durch einen Friedhof.»

«Da muss man äußerst konzentriert an die Sache herangehen. Man bewegt sich ständig um die 200 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit darf man sich mangels Sturzraum keine Fehler erlauben. Trotzdem muss man sein Herz in die Hand nehmen, sonst hat man keinerlei Chancen, sich für die Rennen zu qualifizieren. In der Senior 500 gab es über 50 Nennungen, nur knapp die Hälfte hat die Qualifikationshürde geschafft.»

Gegen härteste Konkurrenz wurde Stropek auf seiner Seeley Matchless G50 im Rennen der Klasse Senior 500 als zweitbester Neuling 16 und Achter in der Einzylinder-Wertung. Das Rennen der Klasse 850 Classic wurde er als bester Newcomer sogar Elfter und Vierter in der Single-Wertung. Dafür gab es einen Silberteller und eine Magnumflasche Champagner. «Für den besten Newcomer gab es einen Wanderpokal, der muss leider wieder zurück.»

Bei der Frage des Streckensprechers, ob es im nächsten Jahr ein Wiedersehen gibt, kam eine unmissverständliche Absage: «Nein, das war mein letzter Start auf der Isle of Man. Vor 49 Jahren bin ich hier zum ersten Mal und vor 38 Jahren zum letzten Mal an den Start gegangen. Immer konnte ich gesund meine Heimreise antreten. Jetzt bin ich 73 Jahren alt. Man darf sein Schicksal nicht zu stark herausfordern.»

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