Horst Saiger: Erstes «richtige» Yamaha-Rennwochenende
Macau GP: Horst Saiger auf der Hostettler 50th Anniversary Edition Yamaha-R1
Lange Zeit vertraute Horst Saiger auf die Marke Kawasaki, aber nach der Rennsaison 2017 suchte sich der Österreicher eine neue Herausforderung und wechselte für die Straßenrennsaison 2018 die Marke. Mit einer in seiner steirischen Heimat beim Yamaha Austria Racing Team (YART) aufgebauten Maschine wollte er die Road-Racing-Szene aufmischen.
Doch eine im freien Training zum Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf auf dem Slovakia Ring zugezogenen Armverletzung verdonnerte ihn vorerst in die Zuschauerrolle. Beim North West 200 und der Tourist Trophy konnte sich der in Liechtenstein lebende Familienvater sich nur als Tourguide für seinen Fanclub nützlich machen.
Zum ersten Mal bewegte Saiger im Juli seine Yamaha YZF-R1 bei der IRRC Superbike in Imatra im Renntempo. Aber erst jetzt konnte er beim Motorrad Grand Prix in Macau optimal vorbereitet in ein Rennen gehen. Als bester Nicht-Brite konnte er das Einladungsrennen in Chinas Spielermetropole an der sechsten Position beenden konnte.
«Das war unser erstes, echtes Rennwochenende mit der Yamaha. Wir hatten alle lästigen Probleme aussortiert und sind gut vorbereitet nach China geflogen. Trotzdem mussten wir bei Null beginnen, denn Übersetzung, Federn und so weiter – das komplette Setup – mussten wir für diesen speziellen Kurs erst ausarbeiten», erklärte Saiger.
«Macau fahrwerktechnisch etwas Besonderes: Vorne relativ straff und hinten sehr, sehr soft. Aber unser Team hat super gearbeitet. Ich habe mich mit meiner ‚Hostettler 50th Anniversary Edition R1‘ von runde zu Runde wohler gefühlt. Am Ende des zweiten Qualifyings hatte ich ein richtig gutes Gefühl für das Bike und die Strecke.»
«Mein Start war leider nicht besonders und ich habe zwei Plätze verloren. Als ich dann an David Johnson und Derek Sheils vorbei war, konnte ich mich rasch von ihnen absetzen, aber die Gruppe vor mir war schon zu weit weg. Eigentlich hätte ich mich von Beginn an diese Gruppe hängen müssen, denn sie waren etwas schneller als ich.»
Besonders entzückt zeigte sich Saiger über seine Rennpace. Abgesehen von der Startrunde konnte er in allen Umläufen 2:27-Minuten-Runden fahren, die letzten vier Runden auf dem 6,115 Kilometer langen Guia Circuit sogar in der gleichen Zehntelsekunde. Dies spricht dafür, dass sowohl Motorrad, Reifen und Fahrer perfekt miteinander harmonierten.
Der sechste Rang beweist, dass Saiger in seiner Verletzungspause nichts an Schnelligkeit eingebüßt hat. «Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden, vor allem über die Konstanz meiner Rundenzeiten war ich verblüfft. Das zeigt auch, dass die gesamte Mannschaft perfekt gearbeitet hat und dass die Metzeler-Slicks kein Stück abgebaut oder an Performance verloren haben.»
Mittlerweile bereitet sich der Wahl-Liechtensteiner mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn auf das Weihnachtsfest vor, das allerdings nicht zuhause im heimeligen Wohnzimmer, sondern im fernen Neuseeland zelebriert werden wird, wo Saiger ein weiteres Mal an den Rennen zur Tri Series teilnehmen wird.