Verletzter Dunlop meldet sich mit zwei Siegen zurück
Michael Dunlop auf der Tyco BMW
Es gab durchaus auch kritische Stimmen nachdem bekannt wurde, dass Michael Dunlop nur 14 Tage nach seinem schweren Sturz beim Southern 100 auf der Isle of Man bei den Armoy Road Races ein Comeback wagen wollte. Der Nordire konnte sich zwar nur mühsam auf Krücken vorwärtsbewegen, er fühlte sich aber in der Lage, wieder ins Renngeschehen eingreifen zu können.
Das Training verlief noch nicht nach dem Geschmack des 19-fachen Tourist-Trophy-Siegers, dem seine körperliche Beeinträchtigung deutlich anzumerken war. Für das Rennen der Klasse Open Superbike musste sich der Tyco-BMW-Pilot mit der vierten Zeit und damit einem Startplatz aus der zweiten Reihe zufriedengeben.
Im Rennen zeigte sich Dunlop wieder von seiner stärksten Seite. Obwohl er nur über ein Treppchen auf sein Motorrad steigen konnte, erwischte einen guten Start und kehrte als Dritter aus der ersten Runde zurück. Im zweiten Umlauf schnappte er sich die Führung, die er im Laufe des Rennens kontinuierlich ausbauen konnte.
Nach sieben Runden auf der 4,876 Kilometer langen Strecke hatte sich Dunlop einen Vorsprung von mehr als vier Sekunden auf den Zweitplatzierten Suzuki-Piloten Derek Sheils herausgefahren. Michael Sweeney (BMW), der Derek McGee (Kawasaki) nach einem harten Fight auf Platz 4 verweisen konnte, vervollständigte das Siegerbild.
Damit nicht genug, Dunlop siegte auch im abschließenden Höhepunkt des Renntages, dieses Mal vor Sheils und McGee. Für den 30-jährigen Nordiren aus Ballymoney war es bereits der achte Sieg beim «Bayview Hotel Race of Legends»-Rennen. Nur im Vorjahr hieß der Sieger nicht Michael Dunlop, weil er nach dem Todessturz seines Bruders William der Veranstaltung fernblieb.
Der bei KTM in Oberösterreich arbeitende Nordire Shaun Anderson wurde auf seiner NW-Racing-BMW in beiden Superbike-Rennen Achter bzw. Sechster.