MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

David Datzer: «Was muss ich als Fahrer noch zeigen?»

Von Helmut Ohner
Macau Motorcycle GP 2023: Datzer jubelt über Platz 3

Macau Motorcycle GP 2023: Datzer jubelt über Platz 3

Während sich einige seine Road-Racing-Kollegen auf den Macau Motorcycle Grand Prix vorbreiten, stellt der Gesamtsieger der heurigen IRRC Superbike David Datzer Überlegungen an, wie es für ihn weitergehen könnte.

Die letzten zwölf Monate verliefen für David Datzer mehr als aufregend. Vor fast genau einem Jahr beendete der BMW-Pilot den Macau Motorcyle Grand Prix an der dritten Stelle. Nur die beiden britischen Ausnahmekönner Peter Hickman und Davey Todd absolvierten die Renndistanz von zwölf Runden beim Einladungsrennen in der chinesischen Spielermetropole schneller als der deutsche Privatfahrer.

In der Superbike-Kategorie der International Road Racing Championship (IRRC) konnte er sich diese Saison endlich den Gesamtsieg holen, wobei er mit dem Schweizer Lukas Maurer und dem Belgier Come Geenen zwei starke Konkurrenten hatte, die ihm das Leben schwermachten. Bei zwölf Läufen holte sich der zweifache Familienvater fünf Mal das Punktemaximum. Am Ende hatte er fünf Zähler mehr am Konto als Titelverteidiger Maurer.

Bemerkenswert waren auch seine Auftritte bei den Rennen zur tschechischen Meisterschaft. Neben seinen Siegen in Stare Mesto, Trencin, Dymokury und Horice stellte er neue Rundenrekorde auf. Der Titelgewinn war die logische Folge.

Nicht ganz so gut verlief die Tourist Trophy für den 32-jährign Bayer aus Vilsbiburg, obwohl er sich in den Klassen Supertwin und Superbike erstmals nur aufs Fahren konzentrieren konnte. «Das Projekt mit der Honda stellte sich leider als sehr schwierig heraus, da ich mit diesem Motorrad davor keinen einzigen Test hatte und das Motorrad ohne einen Kilometer auf einer Rennstrecke zur TT kam», merkt Datzer an.

«Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise jedes Motorrad auf Anhieb schnell bewegen und mich auch sehr gut adaptieren kann. Das Projekt war eine neue Erfahrung und machte auch Spaß, aber ich selbst habe es einfach nicht so hinbekommen wie es sein sollte. Die zwei Wochen waren mehr ein Test als ernsthaft um die Top-20 kämpfen zu können. Ich hatte zu viel Respekt, der mich gehindert hat, mehr von meinem Können zu demonstrieren.»

«Dennoch bin ich dem Team um Chris Dowd von CD-Racing und Josh Loughridge dankbar, dass sie in diesen 14 Tagen alles gegeben haben! Es war auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung mehr für mich!»

«Mit der Paton vom Team ILR, mit der ich bei der Tourist Trophy ebenfalls die ersten Runden fahren durfte, fühlte ich mich sofort wohl und konnte in allen Trainingseinheiten direkt in den Top-20 landen. Mit den Plätzen 10 und 12 beim ersten ‚Kennenlernen‘ war ich natürlich mehr als zufrieden und für die Rennen dementsprechend motiviert. Das Bike passte einfach perfekt!»

«Mit dem ersten Supertwin-Rennen konnte ich die ersten Meilen Richtung Top-10 fahren, und dann kam der 11th Milestone ... Mein dunkelster Tag in der kurzen Road-Racing-Karriere. Bei etwa 120 km/h ist mir das Vorderrad weggerutscht, ein Sturz war nicht zu vermeiden! Damit war die TT für mich vorbei. Ab diesem Moment war klar, ich muss 2025 wieder zurückkommen, fit und stärker denn je, denn so kann ich die TT nicht beenden.»

Wer jetzt denkt, bei so einer erfolgreichen Saison müsste für das kommende Jahr sponsortechnisch längst alles geklärt und ein Team für die Titelverteidigung in der IRRC Superbike und einem weiteren Auftritt bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man gefunden sein, irrt gewaltig. «Ich weiß nicht, was muss ich als Fahrer noch zeigen, um von den Teams oder Sponsoren endlich gesehen zu werden!», zeigt sich Deutschlands schnellster Straßenrennfahrer irritiert.

«Mittlerweile habe ich unzählige E-Mails, Anfragen und Telefonanrufe getätigt, doch leider bis jetzt ohne Antworten oder mit Absagen! Mein deutscher Pass ist für viele internationale Sponsoren ein Hemmnis und Firmen in Deutschland unterstützen lieber Fußball-Vereine. Ich werde natürlich nicht aufgeben, Teams für das North West 200, die Tourist Trophy, die IRRC oder sogar die Endurance-Weltmeisterschaft zu suchen!»

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