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25 Jahre nach letztem Sieg: Hommage für Joey Dunlop

Von Helmut Ohner
Vor einem Vierteljahrhundert feierte Joey Dunlop bei der Tourist Trophy einen Dreifachsieg. Nur wenige Wochen später verunglückte der Nordire tödlich. Bei der Classic TT wird heuer der TT-Legende gedacht.

Das Jahr 2000 ist für immer in der über hundertjährigen Geschichte der Tourist Trophy auf der Isle of Man verankert. Zu Beginn des neuen Jahrtausends lieferte William Joseph «Joey» Dunlop, der längst eine von der englischen Queen mit den Titeln MBE und OBE ausgezeichnete Road-Racing-Legende war, eine Leistung ab, die auch Jahrzehnte danach bei den Road-Racing-Fans noch immer Gänsehaut verursacht.

Im Rennen der Formel-1-TT brachte er alle Zweifler mit seinem Triumph zum Schweigen. Es war nicht nur ein weiterer Sieg, es war ein Statement. Im Alter von 48 Jahren lieferte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit weitaus jüngeren Fahrern, darunter David Jefferies und John McGuinness, und bewies, dass auf dem berühmt berüchtigten Snaefell Mountain Course Erfahrung, Instinkt und rohes Talent unbezahlbar sind.

Während der sechs Runden legte der Honda-Pilot ein Tempo vor, mit dem niemand mithalten konnte. Er überquerte die Ziellinie mit fast 15 Sekunden Vorsprung vor Michael Rutter, McGuinness komplettierte als Dritter das Siegerbild.

Aber Dunlops Erfolgshunger war damit noch lange gestillt. Er gewann danach auch die 250er- und die 125er-Klasse. Damit schraubte der bescheidene Nordire beim prestigeträchtigsten Straßenrennen der Welt die Rekordmarke auf unglaubliche 26 Siege. Kein anderer Fahrer war davor so dominierend wie er. Mit seinem letzten TT-Sieg hinterließ er ein Erbe, das Fahrer und Fans nach wi vor gleichermaßen inspiriert.

Nur wenige Wochen später reiste der bescheidene Nordire nach Estland, um auf dem Pirita-Kose-Kloostrimetsa in Tallinn an einer Veranstaltung teilzunehmen. Nachdem er die Rennen der Klassen 600 ccm und 750 ccm gewonnen hatte, führte Dunlop auch den Lauf der Achtelliterrennen an. Bei einsetzendem Regen verlor er die Kontrolle über sein Motorrad. Beim Sturz zog sich der Familienvater tödliche Verletzungen zu.

Weil sich dieses Jahr sein historischer Hattrick zum 25-mal jährt, haben die Organisatoren während der Classic TT vom 20. bis 29. August einiges geplant, um das Vermächtnis des fünffachen TT-F1-Weltmeisters würdig zu ehren. Offiziell heißt es, dass die Fans die Leidenschaft, die Dramatik und die Triumphe eines der ganz Großen des Sports nacherleben können und den Mann ehren, dessen Name ein Synonym für die Tourist Trophy darstellt.

Während der Veranstaltung wird eine Pop-up-Ausstellung einen Einblick in die Welt des legendären «King of the Mountain» geben. Zu sehen werden Original-Erinnerungsstücke aus der Dunlop-Familiensammlung wie einige Rennleder, Helme und Trophäen sein. Sie erzählen die Geschichte hinter den Kulissen dieses legendären Rennens, die Rivalitäten, den Druck und den Respekt, die es prägten.

Am Freitag, dem 29. August, wird Joeys Neffe Michael Dunlop, der seit dem Vorjahr mit 29 Siegen der erfolgreichste TT-Fahrer der Geschichte ist, eine Demonstrationsrunde auf einem Nachbau der Werks-Honda VTR SP1 aus dem Jahr 2000 drehen. Diese Runde ist mehr als nur eine Hommage. Es ist ein Moment, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet und zwei Generationen von Dunlop-Größen zusammenführt.

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