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Gibt es bald eine Tourist Trophy Weltserie?

Von Helmut Ohner
Darf sich John McGuinness bald Weltmeister nennen?

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Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung auf der Insel Man lässt prüfen, wie die Chancen einer künftigen «TT Races World Series» stehen.

Die Regierung auf der Isle of Man hat längst erkannt, dass die Rennen um die Tourist Trophy für die nur etwa 570 Quadratkilometer große Insel in der Irischen See zwischen Großbritannien und Irland ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor sind. Die bereits seit 1907 stattfindende Veranstaltung lockt Jahr für Jahr zigtausende Zuschauer an und sorgt für einen Umsatz in der Höhe von 25 Millionen Pfund.

Der Organisator kann mit Fug und Recht behaupten, dass ein Millionenpublikum an der wegen der vielen schweren Unfälle in Verruf geratenen Veranstaltung interessiert ist. So kamen letztes Jahr weltweit an die 23 Millionen TV-Zuseher in den Genuss, die Rennen in Form von Zusammenfassungen verfolgen zu können. Auch die offizielle Website erfreut sich steigender Beliebtheit wie die über zwei Millionen Zugriffe beweisen.

Die Regierung, die über die Namensrechte der Tourist Trophy verfügt, hat eine erste Studie abgeschlossen, wo basierend auf dem derzeitigen Konzept der TT die Machbarkeit einer sogenannten «TT Races World Series» untersucht wurde. Die Untersuchung umfasste die Überprüfung der Rechte des geistigen Eigentums, geeignete Standorte, kommerzielle Verträge und Einkommensmöglichkeiten, Marketing und Promotion, Sicherheit sowie die Mitwirkung von Fahrern, Teams und Hersteller.

Das Ministerium sucht nun einen kommerziellen Partner zur Entwicklung und Förderung dieser internationalen Serie. Es wird davon ausgegangen, dass ein solcher Partner für die operative Abwicklung verantwortlich wäre. «Wir haben die Tourist Trophy als Marke weltweit neu belebt und wollen jetzt Kapital daraus schlagen. Es gibt bereits positive Rückmeldungen von möglichen Veranstaltern, die an unser Konzept einer weltweiten Rennserie glauben», erklärt Laurence Skelly, Verantwortlicher im Ministerium für Motorsport und Tourismus.

Eine ähnliche Serie gab es übrigens bereits in den Jahren 1977 bis 1990. Damals wurden auf Strecken wie dem Mountain-Kurs auf der Isle of Man, im Montjuïc Park in Barcelona, dem Ulster Grand Prix oder dem Straßenrennen im portugiesischen Via Real der Formula-TT-Weltmeister gekürt. Aber auch in Assen, Brünn, Hockenheim, Jerez, Misano und Zolder wurde gefahren und sogar im fernen Sugo (Japan) wurde damals ein Lauf ausgetragen.

Die ersten Weltmeister hießen 1977 Phil Read (Formula 1), Alan Jackson jr. (Formula 2) und John Kidson (Formula 3). Bevor Joey Dunlop die Bühne betrat und insgesamt fünf Titel in der großen Klasse einheimste, trugen sich die Rennsportlegende Mike Hailwood und der Suzuki-GP-Pilot Graeme Crosby in die Liste der Titelträger ein. Auch Carl Fogarty feierte drei WM-Titel, später sollten vier weitere in der Superbike-Weltmeisterschaft folgen. Als einziger nicht englischsprachiger Pilot holte sich übrigens Virginio Ferrari 1987 die Meisterkrone.

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