Lee Johnston: Zuerst Sturz, dann Sieg
Lee Johnston gewinnt beide Supertwin-Rennen beim NW200
Köpferauchen in der Startaufstellung für das Rennen der Klasse Supertwin. Weil die Strecke teils nass und teils trocken ist, rätseln die Fahrer und ihre Teamchefs, welche Reifenwahl die richtige sein könnte. Einige Fahrer riskieren und entscheiden sich für Intermediates, die meisten vertrauen auf Regenreifen. Lediglich Ivan Lintin, der am Donnerstag das Rennen knapp verloren hatte, geht mit Slicks ins Vier-Runden-Rennen.
Ryan Farquhar, der vor zwei Jahren das erste Supertwin-Rennen in der Geschichte des North West 200 gewonnen hatte, gewinnt den Sprint zur ersten Kurve. Hinter ihm fädeln sich Lee Johnston und Michael Dunlop ein.
Wie schon im ersten Rennen am Donnerstag stürzt Conor Behan, dieses Mal in Führung liegend. Am Ende der ersten Runde formiert sich mit Johnston, Farquhar, Dunlop, James Cowton und Jeremy McWilliams eine fünf Fahrer umfassende Gruppe an der Spitze des Feldes.
Der ehemalige Grand-Prix-Sieger McWilliams kann das Tempo seiner Vorderleute nicht mitgehen und fällt langsam aber sicher zurück. Er hat damit den besten Platz, die mitreißende Windschattenschlacht zwischen der führenden Vier-Mann-Gruppe zu beobachten. Weil sich Farquhar, Dunlop und Cowton durch ständige Positionswechsel aufhalten kann sich Johnston einen kleinen Vorsprung herausfahren und McWilliams wieder aufschließen.
Nur noch eine Runde zu fahren und Johnston liegt 3,78 Sekunden vor Dunlop, dahinter hat sich McWilliams vor Cowton und Farquhar an die dritte Stelle gesetzt.
Beim Versuch seinen Rückstand auf Johnston aufzuholen rauscht McWilliams neben die Strecke und kann im nassen Gras einen Sturz nur mit viel Geschick und Glück verhindern.
Resultat
1. Lee Johnston (Nordirland), 4 Runden in 21.04,850. 2. Michael Dunlop (Nordirland). 3. James Cowton (Nordirland). 4. Jeremy McWilliams (Nordirland). 5. Ryan Farquhar (Nordirland). 6. Ivan Lintin (Großbritannien), alle Kawasaki.