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Bremerhaven: Rennsport mit Volksfestatmosphäre

Von Kilian Reuss
Begeisterte Zuschauer, glückliche Fahrer, große Zufriedenheit bei Rennleitung und Organisatoren: Das 57. Internationale Fischereihafen-Rennen in Bremerhaven war ein voller Erfolg.

Ob im Fahrerlager oder auf der Händlermeile, an den Kurven oder an der seit 1952 am selben Platz befindlichen Start- und Zielgerade: Die Stimmung unter den rund 20.000 Besuchern war bestens. Nur Petrus sorgte mit seinen Kapriolen für zwischenzeitliche Unruhe. Während die große Mehrheit der Trainings- und Rennläufe bei strahlendem Sonnenschein stattfand, gab es am Sonntag- und am Montagnachmittag überraschende Schauer. Letztere so stark, dass die Veranstaltung kürzer ausfiel als geplant und bereits nach 16 statt 19 Rennläufen beendet wurde.

Schon bei der traditionellen Schlussrunde gegen 18 Uhr hatte der Himmel seine Schleusen wieder geschlossen, und eine bunte Mischung der verschiedensten Motorräder und Fahrer drehte unter großem Applaus eine oder auch mehrere Ehrenrunden. Angeführt von Renn-Organisator Hinrich «Hinni» Hinck und seinem Sohn Kenny, der 2014 auf eine eigene Rennteilnahme verzichtet hatte, um sich voll der Organisation widmen zu können.

Die besondere Mischung aus hochklassigem Rennsport und Volksfestatmosphäre in einer außergewöhnlichen Umgebung ließ niemanden kalt. «Wer das Fischereihafen-Rennen noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt anschauen», schwärmte DMSB-Sportkommissar Wilfried Kasper aus Ahrbrück. «Das war beste Werbung für den Motorsport!» Sehr zufrieden zeigte sich auch der Leitende Rennarzt Dr. Achim Strassner. Zwar gab es nach Stürzen einige typische Motorsportverletzungen zu behandeln doch, so Strassner: «Es gab keine schwerwiegenden Unfälle. Es lief so, wie es laufen sollte.» Alle behandelten Fahrer befinden sich auf dem Weg der Besserung.

Schnellster Mann in Bremerhaven war einmal mehr Thomas Kreutz, der für die Teilnahme am Fischereihafen-Rennen auf den Lauf der International Road Racing Championship im niederländischen Oss verzichtet hatte. Zwei erste Plätze in der «Königsklasse» Fishtown Open und ein weiterer Sieg in der Klasse Fishtown Junior 600 waren der Lohn.

Zweiter in beiden Läufen der Klasse 1 wurde der mehrfache Deutsche Meister Toni Heiler, auf Rang drei folgten Thilo Günther (Rennen 1) und Julian Neumann (Rennen 2), der mit 1:29.110 den Rekord für die schnellste Runde auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Fischereihafen von Thomas Kreutz «stibitzte», obwohl dieser seinen eigenen, im vergangenen Jahr aufgestellten, Rekord von 1:29.915 auf 1:29.362 verbessert hatte. Im Rennen um den 20. Sieg im Fischereihafen musste sich Kreutz allerdings Stefan Merkens (Düren) geschlagen geben, der im ersten Rennen der Klasse 7 bereits am Sonntag die «20» komplettierte.

Neben der Anerkennung für die sportlichen Spitzenleistungen und den fairen Umgang unter den rund 400 Fahrern, sowie die gute Zusammenarbeit unter allen Beteiligten lobte Organisator Hinrich Hinck in seinem Fazit besonders das Publikum: «Der Fünfzehnte bekommt ebenso Applaus wie der Erste, und selbst der Kehrwagenfahrer wurde gefeiert, als er zwischendurch einmal ran musste. Es ist toll, mit wie viel Sportsgeist, Freude und Humor die Zuschauer hier mitgehen!»

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