Fischereihafenrennen: Trotz Todessturz auch 2014
Hinrich Hinck (58), Chef des Ausrichters «German Road Racing»
In der Klasse «Fishtown Junior 600» (Vierzylinder bis 600 ccm) war Moritz Rode aus Westerau (Schleswig-Holstein) in der letzten Runde auf dem 2,7 Kilometer langen Kurs zwischen den Fischhallen hindurch unterwegs, als es passierte: Der 21-Jährige fuhr mit seiner Yamaha bei zirka 180 km/h an der Lunedeich-Schikane geradeaus und stürzte schwer. Trotz schneller Wiederbelebungsversuche konnte Rennarzt Achim Strasser später nur noch den Tod des Verunglückten feststellen.
SPEEDWEEK.com sprach mit Hinrich «Hinni» Hinck (58), dem Chef des Ausrichters «German Road Racing» aus Bremervörde.
Die Rennsportfans freuen sich, dass es in Bremerhaven weitergeht. Hast du nach dem Unfall daran gedacht Schluss zu machen?
Nein. Natürlich waren wir alle schockiert über das Geschehen. Man weiß ja, dass immer etwas passieren kann. Aber uns wurde attestiert, dass wir keine Fehler gemacht haben. Moritz war kein Anfänger und fuhr, obwohl er zum ersten Mal bei uns in Bremerhaven war, im vorderen Mittelfeld mit. Und dass dann, als die letzte Runde schon eingeläutet war, in dieser Schikane so etwas abläuft, das ist uns allen bis heute ein Rätsel und ließ sich auch nicht rekonstruieren. Wir wissen letztlich nicht, wie es war. Die Polizei hat keine technischen Mängel am Motorrad festgestellt und auch beim Fahrer gab es keinen Einfluss durch Alkohol oder Drogen.
Wie laufen die Vorbereitungen für das nächste Rennen?
Das ging schon nach einer kurzen Verschnaufpause im vergangenen Jahr wieder los. Wir erwarten um die 400 Fahrer, gefahren wird in acht verschiedenen Klassen, Solo und Sidecars. Wir sind natürlich immer auf der Suche nach Sponsoren und Werbeträgern, dazu gehört auch, dass wir auf Fachmessen in ganz Deutschland, so wie am 8. und 9. Februar in Oldenburg, präsent sind.
Habt ihr Unterstützung durch die Stadt Bremerhaven?
Auf jeden Fall, die Stadt Bremerhaven steht voll hinter uns. Das Fischereihafenrennen ist nach der Sail, die ja nicht jährlich stattfindet, das zweitgrößte Event in der Seestadt.
Was macht den Reiz des Fischereihafenrennens aus?
Dass jedes Jahr 20.000 und mehr Zuschauer unser Rennen anschauen, liegt wohl in der Faszination des Ganzen. Wo steht man schon mal 1,5 Meter neben der Strecke und lässt die Fahrer an sich vorbeiknallen? Da sind aber auch die verschiedenen Fahrerlager, die jeder besuchen und sich Fahrer und Motorräder näher anschauen kann, dann die Händlermeile und auch der Campingplatz direkt neben der Rennstrecke im Hafen. Unser Motto lautet nicht umsonst «laut, roh, echt» – das mögen viele.