Ulster GP: Michael Dunlop gegen den Rest der Welt
Egal, ob das North West 200 oder die Tourist Trophy, Michael Dunlop hat heuer bei jedem der internationalen Straßenrennen seine Duftmarke hinterlassen. In seiner unmittelbaren Heimat hat er die Klasse Superstock und das North West 200 gewonnen, auf der Insel Man holte sich der junge Nordire gleich vier Siege. Kein Wunder, wenn der jüngere der Dunlop-Brüder auch für den Ulster GP als großer Favorit gehandelt wird.
Einer seiner härtesten Gegner wird sicherlich Guy Martin sein. Beim North West 200 und bei der Tourist Trophy fährt der Brite zwar immer noch seinem ersten Erfolg hinterher, aber auf der ultra-schnellen Strecke vor den Toren Belfasts ist er mit elf Siegen der erfolgreichste Fahrer unter den derzeit Aktiven. Der Tyco-Suzuki-Pilot siegte 2006 vier Mal, im Vorjahr schaffte er den Hattrick.
Ein starker Konkurrent kommt für Michael aus der eigenen Familie. Sein älterer Bruder William war auf dem Dundrod-Kurs, der bis 1971 sogar Austragungsstätte von WM-Läufen war, immer schon besonders stark wie seine sieben Siege beweisen. Für den 29-jährigen Suzuki-Fahrer ist es die erste internationale Veranstaltung nach seiner schweren Verletzung bei der Tourist Trophy.
Trotz seines bereits fortgeschrittenen Alters von über 45 Jahren hat Bruce Anstey nichts an Schnelligkeit und Kampfgeist verloren. Der Neuseeländer hält sowohl bei der Tourist Trophy, als auch beim Ulster Grand Prix den absoluten Rundenrekord. Sein weicher Fahrstil scheint perfekt zur flüssig zu fahrenden Strecke zu passen. Im letzten Jahr verpasste der Honda-Fahrer seinen neunten Triumph dreimal nur knapp.
Für Ian Hutchinson ist es dieses Jahr eine Rückkehr zu seiner einstigen Triumphstätte. Seit seinem Tripple-Erfolg im Jahr 2010 konnte der 35-jährige Brite verletzungsbedingt nicht mehr am Ulster Grand Prix teilnehmen. Der achtfache TT-Sieger kämpft nach seinem enttäuschenden Abschneiden beim North West 200 und der Tourist Trophy verbissen um den Anschluss an die Spitze.
Neben den oben genannten Stars der Straßenrennszene könnten sich heuer auch junge Piloten ihre ersten Meriten verdienen. Vor allem der Brite Dean Harrison, der heuer auf der Insel Man bereits die Lightweight-TT sowie fünf Rennen beim Southern 100 für sich entscheiden konnte, sowie die beiden Nordiren Lee Johnston und Jamie Hamilton konnten durch ihre Leistungen die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Gespannt darf man auf das Abschneiden von Peter Hickman sein. Hickman beeindruckte heuer mit Top-10-Plätzen beim North West 200 und bei der Tourist Trophy, obwohl er zuvor noch nie auf diesen extremen Straßenrennkursen gefahren war. Im Juni sorgte der Brite für Aufsehen, als er die von Josh Brookes im Vorjahr aufgestellte beste Rundenzeit eines TT-Neulings deutlich unterbieten konnte.