Didier Grams: «NW 200 stellt alles in den Schatten»
Didier Grams: Zweiter Anlauf beim North West 200
Für Didier Grams und sein Team bedarf es für das North West 200 einer besonderen Vorbereitung. Zum einen logistischer Art, immerhin beträgt die Entfernung zur Rennstrecke 3000 Kilometer und umfasst auch zwei Fährüberfahrten. Der Transport der Technik wird mit Matti Seidels Racetruck durchgeführt. Die Crew fliegt von Prag nach Dublin und hat dann noch knapp 300 Kilometer in den Nordwesten bis an die Atlantikküste vor sich. Zum anderen gibt es technische Besonderheiten, da aufgrund der Highspeed-Passagen besonderes Reifenmaterial benötigt wird.
«Wir werden in den Klassen Superbike und Superstock antreten», erklärt Teamchef Albrecht Wendritsch. «Da die Rennstrecke direkt an der Atlantikküste entlangführt, wechseln dort die Wetterbedingungen ständig. Sonne, Regen und Wind, der die Strecke sehr schnell wieder abtrocknen lässt, erschweren die Reifenwahl. Profilierte Reifen für die Superstock-Klasse, Slicks für Superbike und Regenreifen müssen immer vorgeheizt parat liegen. Wir bauen sehr auf die Vorzüge der Bridgestone-Regenreifen, die sehr haltbar sind und wir uns die Intermediates ersparen können.»
«Das Vauxhall International North West 200 stellt alles in den Schatten, was wir sonst so erleben», meint Didier Grams. «Die Raceweek dort ist ein Volksfest der besonderen Art mit mehr als 150000 Zuschauern. Der über 14 Kilometer lange Straßenkurs stellt höchste Anforderungen an die Fahrer und Bikes. Lange Vollgaspassagen mit mehr als 320 km/h durch die Landschaft wechseln sich mit Ortsdurchfahrten und schnellen Kurven ab. Alle Top-Piloten der Roadracing-Szene sind am Start, so dass eine Top-10-Platzierung für uns fast unrealistisch erscheint.»
Das Team, das wie im vergangenen Jahr Unterstützung von Frank Heidger und dessen Firma Heidger Motorsport Trading (HMT) bekommen wird, kann auf die Erfahrungen von 2014 aufbauen. «Die Basisabstimmung des Motorrades, der Ablauf der Trainings und die Startprozedur sind jetzt kein Neuland mehr», ergänzt Wendritsch. «Leider haben wir mit unserem Motorrad immer noch technische Schwierigkeiten, die sich hoffentlich nach der Ankunft in Irland beseitigen lassen. Die Zusage für die Unterstützung von HP-Racesupport-Ingenieur Kurt Böck haben wir jedenfalls bekommen.»