Sepp Greger gestorben
2007: Sepp Greger (2.v.l) mit seinem Sohn und der Familie Stuck
Am 2. August 2010 verstarb der vielfach ausgezeichnete Münchner Geschäftsmann, Motorsportler und die Rennfahrerlegende Sepp Greger in seinem Privathaus in München.
Als Automobilrennfahrer und Veranstalter der Greger Racing Show bzw. des Münchner Automobil Salons, hat er jahrzehntelang den internationalen und nationalen Motorsport geprägt und durch sein Engagement zahlreiche Motorsportfans immer wieder aufs Neue begeistert.
Sepp Greger, 1915 in Scheyern bei Pfaffenhofen geboren, war in seiner 38-jährigen Rennfahrer-Laufbahn 3x Europa-, 6x Vize-Europa- und 3x Deutscher Meister am Berg. Bei internationalen Rallyes gewann er 54 Gold-, 13 Silber- und 4 Bronzemedaillen. Ein einmaliger Rekord sind seine 236 Siege bei Läufen zu Berg-Europameisterschaften und in internationalen Rundstreckenrennen. Bei 422 Rennen, die er in Wertung beendete, platzierte er sich 380 Mal auf den ersten drei Plätzen.
Mit dem Diplom eines KFZ-Meisters in der Tasche, fing Sepp Greger 1948 an, in München seinen ersten eigenen Betrieb aufzubauen. Im Frühjahr 1950 erfüllte er sich einen langgehegten Wunsch und startete mit einem VW-Käfer bei Zuverlässigkeitsfahrten.
Als diese Wettbewerbe – von der «Fahrt durch Bayerns Berge» bis zur «Rallye Monte Carlo» – immer mehr auf Sonderprüfungen am Berg entschieden wurden, wechselte Sepp Greger zum Bergrennsport. Daneben fuhr er auf fast allen Porsche-Rennwagen recht erfolgreich die «Mille Miglia» in Italien, die «12 Stunden von Sebring», das «1000 km-Rennen» am Nürburgring, in Monza und in Hockenheim sowie die 24 Stunden von Daytona.
1990, am Ende seiner Rennfahrer-Karriere, hatte der Münchner Audi-, VW- und Porsche-Händler für das ADAC-Sportabzeichen insgesamt 3.920 Punkte erzielt. Für die wertvollste Auszeichnung des größten europäischen Automobilclubs, das «Goldene Sportabzeichen mit Brillanten», hatte Sepp Greger schon nach wenigen Jahren 1.000 Punkte erhalten.
In den 50er und 60er Jahren hat Sepp Greger mit dem ADAC Gau Südbayern diverse Rennveranstaltungen und Rallyes erfolgreich durchgeführt. Weiter hat er als Sportleiter des A.C. München die Rallye Bavaria mit gestaltet und auch maßgeblich bei den Sudelfeld- und Wallbergrennen mitgewirkt. Als Vorsitzender des A.C. Dachau u.a. das Peißenbergrennen, das Riedenburger Bergrennen, das Flugplatzrennen Neubiberg und das Hopfenland Bergrennen mit organisiert.
Verantwortlich zeichnete Sepp Greger auch für Fahrerlehrgänge am Salzburgring, am Innsbrucker Flugplatz und am Verkehrsübungsplatz Augsburg.
Für seine vorbildlichen Erfolge wurde Sepp Greger im Jahre 1969 mit der höchsten Auszeichnung im deutschen Motorsport, dem großen ONS-Pokal geehrt. Ein Jahr später, 1970, verlieh ihm der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke das Silberne Lorbeerblatt, die wertvollste Sportauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Bayerns damaliger Ministerpräsident, Dr. Franz-Josef Strauß, verlieh dem Altmeister für dessen Verdienste um den Rennsport und um die Greger Racing Show, im Jahre 1985 den Bayerischen Verdienstorden.
Von Georg Kronawitter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, wurde er 1990 mit der Medaille «München leuchtet» ausgezeichnet. Damit wurde sein Engagement für die Landeshauptstadt München im sportlichen und kulturellen Bereich gewürdigt.
Für sein sportliches Lebenswerk und seine fast 60jährige ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen und Institutionen wurde Sepp Greger mit dem Sportpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk geehrt.
Sepp Greger war Gründer des Vereins Süddeutscher Automobilsportler, V.S.A., und war dessen langjähriger Präsident.
Nach dem aktiven Rennsport nahm Sepp Greger lange noch an Oldtimerrallyes teil, u.a. an der Kitzbüheler Alpenrallye bzw. die von ihm mitbegründete Rallye Bavaria
Nach Beendigung seiner aktiven Motorsport-Laufbahn hatte Sepp Greger im Alter von 70 Jahren das Golfspielen begonnen. Er war leidenschaftlicher Golfspieler mit Handicap 25 bis über sein 90-stes Lebensjahr hinaus.
Beruflich war Sepp Greger nicht nur Veranstalter der Greger Racing Show, sondern auch Gründer der gleichnamigen Volkswagen und Audi Autohäuser in München, Dachau, Karlsfeld und Indersdorf. Langjährige Engagements in der Kfz-Innung Oberbayern und im Volkswagenhändlerverband auf verschiedenen Ebenen und Funktionen waren für den Kfz-Kaufmann der „ersten Stunde“, Ehrensache. Ebenso seine zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Straßenwacht und Motorsport Clubs.