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Formel Vau: Schöne Erinnerungen!

Von Hans-Thies Schmidt
Alles Haudgen, aber keinesfalls alt: Karr-Stammtisch

Alles Haudgen, aber keinesfalls alt: Karr-Stammtisch

Thomas Karr, Sohn von Tuner-Legende Horst Karr, organisierte ein erfolgreiches Treffen ehemaliger «Karringer».

Horst Karr, erfolgreicher Motortuner, aber auch Rennwagenbauer, wäre am 25. Februar ein sehr glücklicher Mann gewesen. Dann, wenn er, der vor sechs Jahren in Spanien verstarb, beim Treffen seiner Freunde, Fans, Helfer, Motorkunden und Karringer-Formel-V-Rennfahrer dabei gewesen wäre.

Insbesondere die Techniker, die Horst Karr beim Bau von Rennmotoren und der Rennwagen über Jahre unterstützten, genossen das Treffen sichtlich. Zwei noch heute bei Langstreckenrennen in der VLN aktive Ex-Karringerfahrer, Ex-FV-Champion Jean J. Meyer und Rudi Seher, zählten zur Runde der gut zwei Dutzend verbundenen Freunde von Horst Karr. Grüsse ließen die Ex-Karringerfahrer Keke Rosberg (MC), Arie Luyendyk (USA/NL), Marc Surer (CH) und Peter Scharmann (A) ausrichten.

Horst Karrs Sohn Thomas Karr lässt es sich nicht nehmen, alljährlich zu einem Treffen der Karr-Freunde nach Klein-Ingersheim zu bitten. Man trifft sich in der «Linde» des beschaulichen Ortes nahe Ludwigsburg, wo Thomas Karr heute lebt. Ganz in der Nähe hatte sein Vater seinen ersten Motorprüfstand. Ausserhalb der Ortschaft Murr dröhnten einst immer mal wieder neue Motoren, die es galt einzufahren und bezüglich Höchstleistung perfekt einzustellen. Helmut Bross erinnert sich: «Frühzeitig abgebrochen wurde beim Horst nie. Und wenn es Stunden länger dauerte. Da war der Bursche unerbittlich!»

Von einem anderen wichtigen Termin schneite Rudi Seher zum Karr-Treff unerwartet herein. «Hier musste ich heute natürlich unbedingt dabei sein», so der Schwabe. Vom italienischen Karr-Kunden Ignazio Rizza richtete Rudi Seher Grüsse an die Runde aus. Auch der Italiener wäre gerne gekommen. Aber Sizilien liegt ja nicht mal eben um die Ecke. Natürlich wusste auch Rudi Seher, einer der am Berg und auf der Rundstrecke zu den Karringer-FV-Erfolgsfahrern der frühen Jahre gehörte, aus den großen Zeiten der Formel Vau viel zu berichten. Bis heute im Team Live-Strip-com auf BMW am Nürburgring siegreich unterwegs, blickt Rudi Seher bereits auf mehrere aktive Jahrzehnte zurück. Schlank wie in jungen Tagen würde er auch noch heute problemlos in einen Karringer-FV hineinpassen, meinte Kolbenspezialist Wolfgang Karle lächelnd.

Auf der Karosserieseite gab sich Kurt Brixner die Ehre eines Besuchs in Ingersheim. Bei ihm werden bis heute Karringer-Teile gefertigt. Arie Luyendyk, zweifacher Indy-500-Sieger mit Wohnsitz in Arizona (USA), benötigt so aktuell beispielsweise gerade eine Fronthaube für seinen Karringer der ersten Serie. «Für das einstige Auto von meinem Vater Jaap», so der Niederländer.

Am Ende der langen Tafel schnitt Techniker Werner Fiebich das Thema Neuaufbau eines Karringer-FV an. «Was damals ging, dürfte heute auch kein unlösbares Problem sein», so Fiebich im Gespräch mit Axel Plankenhorn, Klaus Trella, Ex-FV-Fahrer und Formel-3 Hersteller, Eugen Pfisterer (EUFRA-F3-Eigner) sowie Initiator Thomas Karr.

Die Historische Formel Vau Europa e.V. wurde von Wendelin Egger einmal mehr perfekt vertreten. Er war mit einigen Freunden, darunter Andreas Kohler und Manfred Dierks, angereist. Kollege Egger bot seinen McNamara mit Karr-Power spontan für einen Test jenem Mann an, der 3 Jahre lang Werksfahrer bei McNamara war, Helmut Töpfl aus Waiblingen. «Schlank genug wirst ja sein», so Rainer Zefferer, und musterte seinen alten Freund Helmut lächelnd. Auch Zefferer würde sicher ebenfalls noch problemlos in einem Formel-V-1300 Platz finden. Wer weiss, vielleicht treffen sich die Karr-Freunde im Frühsommer beim ersten Auftritt der Historische Formel Vau Europa e.V. in Hockenheim wieder. Verschiedene Ex-Heros jener goldenen Jahre rutschen hoffentlich dann mal wieder in ein Cockpit. Formel-Vau-Vorstand Dr. Ortheys dürfte das lächelnd zur Kenntnis nehmen. Wer die Liebe zur Formel-V einmal hatte, der legt sie nie wieder ab.

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