Armin Schwarz und AGM bei der Baja 250
Die «Wüsteneichdechse» von Armin Schwarz
Die Wüste bebt wieder: Mit der Baja 250 im mexikanischen San Felipe sind Armin Schwarz und All German Motorsports in die Offroad-Racing-Saison 2013 gestartet. Doch nach 250 Meilen in der Baja California sind die Gefühle bei Armin Schwarz und seinem Team gemischt. Sie reisen mit vielen positiven Eindrücken aus Mexiko ab, aber der erhoffte Podiumsplatz blieb der deutsch-amerikanischen Mannschaft beim Saisonauftakt noch verwehrt. Wegen Benzinmangels verlor das Team wertvolle Zeit. Wie es dazu kam, ist noch unklar. Damit endete eine rundum erfolgreiche Rennwoche mit einem Wermutstropfen.
Die Baja 250 war für den AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck die Rennpremiere im neuen Look, und das Design in den typischen Schaeffler Racing Farben Gelb und Grün sorgte in der Szene für große Begeisterung. Aus der DTM ist die auffällige Farbgebung bestens bekannt, nun erobert sie auch die Wüsten. «Das gelb-grüne Design kommt richtig gut an. Es sieht klasse aus, fällt auf und ist schon von Weitem gut sichtbar. Und unser Trophy Truck hat von der SCORE-Szene auch gleich einen Spitznamen bekommen: ‚Desert Lizard‘ – ‚Wüsteneidechse‘. Ich finde, das passt gut, denn damit assoziiert man Schnelligkeit und Wendigkeit», erzählt Armin Schwarz.
Mit der „Wüsteneidechse“ machten sich Armin Schwarz und AGM auf die Jagd nach dem Baja-Podium. Im Winter hatten das Team und seine Partner den AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck komplett zerlegt und in allen Bereichen weiter optimiert. Entsprechend stark war die Performance des Boliden im Rennen. Armin Schwarz ging von Startplatz 25 aus ins Rennen. Nach neuem Modus wurde bei der Baja 250 im Minuten-Rhythmus gestartet, und das nutzte der frühere Rallye-Europameister, um schnell Position um Position gut zu machen. Bei Rennmeile 60 lag er bereits auf dem fünften Platz. Auch zwei platte Reifen, verursacht von Felgendefekten, konnten ihn nicht lang aufhalten.
«Eine Felge hat es verbogen, wahrscheinlich ein Durchschlag an einem Stein, und damit ist die Luft aus dem Reifen entwichen. Beim zweiten Mal ist die Felge schon nach wenigen Metern in der Mitte auseinander gebrochen. Wir müssen analysieren, wie das passieren konnte. Eventuell hat es etwas damit zu tun, dass die Felgen neu beschichtet und dabei gegebenenfalls sandgestrahlt wurden, wodurch sich das Material verändert hat», so Armin Schwarz. «Dadurch sind wir auf Platz neun zurückgefallen, aber das war kein Problem, denn wir hätten uns wieder nach vorn gearbeitet.»
Die Aufholjagd fand jedoch bei Rennmeile 164 ein zwischenzeitliches Ende. Der Trophy Truck blieb mitten in der Wüste stehen – kein Benzin mehr, und das nur zehn Meilen vor dem geplanten Wechsel- und Tankstopp. Armin Schwarz und AGM verloren rund eine Stunde, bis der Tankwagen den Boliden im unwegsamen Gelände erreicht hatte und es weitergehen konnte. «Das ist wirklich sehr seltsam, wir müssen jetzt analysieren, wie das passieren konnte», rätselt Armin Schwarz. «Am Donnerstag haben wir mit unserem Partner BFGoodrich Reifen getestet und danach auf der Basis des Benzinverbrauchs eine ausreichende Tankmenge errechnet. Doch nun war der Benzinverbrauch plötzlich wesentlich höher als am Donnerstag. Warum, ist noch unklar. Das müssen wir nun herausfinden. Es war wirklich sehr ärgerlich, so kurz vor dem Wechselpunkt in der Wüste zu stranden und so viel Zeit zu verlieren. Mein Teamkollege Martin Christensen ist uns vom Wechselpunkt aus mit Benzin zur Hilfe gekommen, und wir haben Martin mitten in der Wüste den Truck übergeben. Er brachte den Trophy Truck schließlich mit rund einer Stunde Rückstand auf Platz 17 ins Ziel. Umso ärgerlicher ist es, dass unsere Standzeit genau eine Stunde betrug.»
Und so zieht Armin Schwarz mit gemischten Gefühlen Bilanz: «Das Auto war richtig gut, es hat sich super fahren lassen, und es war auch kein Problem, zu überholen und sich nach vorn zu arbeiten. Aber was letztlich zählt, ist das Endergebnis, und das ist leider bescheiden ausgefallen. Es wäre klasse gewesen, gleich mit einem Topergebnis in die Saison zu starten, und es ärgert einen natürlich, wenn einem das nicht gelingt. Aber was will man machen. Nun müssen wir das Positive mitnehmen, genau analysieren, was der Fehler war, und nach vorn schauen. Und Positives gab es viel an diesem Wochenende, zudem konnten wir immerhin noch ein paar Punkte sammeln.»
Zum Positiven zählt er nicht nur die allgemeine Begeisterung für das neue Schaeffler Racing Design und die insgesamt starke Performance des AGM-Jimco X6 Trophy Trucks, sondern auch die Zukunftspläne des neuen SCORE-Chefs Roger Norman. Der US-Amerikaner organisiert in den Vereinigten Staaten die Offroad-Serie HDRA und hat zusätzlich von „Mister Baja“ Sal Fish die Verantwortung für die SCORE-Meisterschaft übernommen. „Er macht unheimlich viel in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Er arbeitet eng mit dem Fernsehen zusammen und versucht, der Serie zu noch mehr Live-Coverage im TV und auch im Internet zu verhelfen. Das hilft auch uns und unseren Partnern sehr“, sagt Armin Schwarz.
Außerdem hat Roger Norman eine Kooperation mit dem Dakar-Veranstalter A.S.O. bekanntgegeben. Seit Ende 2012 ist Armin Schwarz für den Dakar-Veranstalter die Kontaktperson in den USA. Durch seine guten Kontakte zu Fahrern, Teams und den Veranstaltern hat er für die A.S.O. einen besonderen Wert. Das klare Ziel lautet, mehr US-Racer zur Rallye Dakar zu bringen. Daher war Armin Schwarz an der Kooperation im Vorfeld auch maßgeblich beteiligt. Im Zuge der Zusammenarbeit wurde der zweite Saisonlauf der SCORE-Meisterschaft, die Baja 500 in Ensenada, in den Kalender der Dakar-Challenge 2013 aufgenommen. Armin Schwarz und AGM werden diese Rallye mit ihrer „Wüsteneidechse“ vom 31. Mai bis 2. Juni in Angriff nehmen. «Die Zusammenarbeit mit den Machern der berühmten Rallye Dakar ist eine tolle Werbung für unseren Sport. Damit bekommen die Baja-Rennen noch mehr weltweite Aufmerksamkeit», sagt Armin Schwarz. Neben der Baja 500 zählen in diesem Jahr auch die ebenfalls von Roger Norman organisierten 500 Meilen von Reno (12. bis 14. Juli) zur Dakar-Challenge. Die erfolgreichsten Fahrer der Dakar-Challenge qualifizieren sich für die Rallye Dakar 2014.