Auftaktsieg für Vize-Champion Hirvonen
Mikko Hirvonen
Mikko Hirvonen ist der erste Saisonsieger der Rallye-WM 2010. Der 29-Jährige gewann im Ford Focus beim seinem siebten Start in Värmland erstmals den schwedischen Winter-Klassiker. Nach 21 Prüfungen (= 415 km) lag der Vize-Champion 42,3 Sekunden vor dem sechsfachen Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb im Citroën C4. Der 54-fache Rekordsieger und Titelverteidiger Loeb warf jedoch kurz vor dem Ziel das Handtuch. «Hirvonen war zu stark hier. Wir hatten keine Chance. Gratulation an Mikko», begründete der Schweden-Sieger von 2004 seine Entscheidung, auf einen weiteren Kampf mit seinem «Kronprinzen» um den Auftaktsieg zu verzichten.
Ex-Formel 1-Weltmeister Kimi Räikkönen holte bei seiner ersten WM-Rallye als offizieller Citroën-Werkspilot trotz einiger Fahrfehler die ersten vier WM-Punkte für das Citroën Junior-Team in der Hersteller-WM. «Ich wollte auf jeden Fall ankommen, das war mein Ziel. Ich habe jeden Tag mehr gelernt, besonders aus meinen Fehlern. Die Atmosphäre hier war toll, bedeutend besser als in der Formel 1», sagte der 18-fache Grand Prix-Sieger zum Start in seine zweite Sportkarriere. Nach seinem halbstündigen Ausflug in eine Schneewand am Freitag verbesserte sich der Rallye-«Lehrling» mit einigen Top 10-Zeiten vom 47. auf dem 30. Rang (Rückstand: 37:47,2 Minuten) und auf den achten Platz in der Hersteller-Wertung.
Für Hirvonen war es in der noch jungen Rallye-Saison sein zweiter Triumph 2010. In der dritten Januar-Woche erzielte er bei der nicht zur WM zählenden Rallye Monte Carlo im brandneuen Ford Fiesta S2000 seinen ersten Sieg an der Côte d’Azur. Mit seinem 12. Laufsieg startete er mit den neu vergebenen 25 Maximal-Punkten erstmals als Tabellenführer in eine WM-Saison. «Fantastisch! Das ist ein perfekter Saisonstart. Ich bin überglücklich», jubelte er am Mittag im verschneiten Karlstad. Nach dem neuen Punktemodus liegt Hirvonen nun bereits sieben Zähler vor Loeb und zehn Punkte vor seinem Landsmann und Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der als Dritter 1:15,4 Minuten zurücklag.
Der Doppelweltmeister Marcus Grönholm hatte von seinem zweiten WM-Comeback nach zehnmonatiger Pause mehr erwartet. Gravierende Elektrik-Probleme an seinem Ford Focus, die ihn fast 20 Minuten kosteten, verhinderten aber eine bessere Platzierung als der 21. Rang (Rückstand: 23:30,8 Minuten). Dafür erzielte er am Samstagnachmittag auf seiner Lieblings-Prüfung seit dem 1. Dezember 2007 in Wales wieder eine Bestzeit.
Den Auftakt zur erstmals ausgeschriebenen WM für S2000-Fahrzeuge gewann der einheimische Skoda Fabia-Pilot Per-Gunnar Andersson mit 57,3 Sekunden auf Janne Tuohino bei der WM-Premiere des Fiesta S2000. Red Bull-Pilot Patrik Sandell wurde in einem weiteren Skoda hinter dem Junioren-Weltmeister Martin Prokop (Fiesta S2000) mit einem Rückstand von 4:40,1 Minuten Vierter. Sieger des ersten Laufes zur Produktionswagen-WM wurde Patrik Flodin um 1:13,1 Minuten vor seinem Subaru-Kollegen Anders Gröndal und 5:24,9 Minuten vor dem Titelverteidiger Armindo Araujo im Mitsubishi Lancer.
1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN/FIN), Ford Focus WRC, 3:09:30,4 h.
2. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 42,3 sec.
3. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Ford Focus WRC, + 1:15,4 min.
4. Dani Sordo/Marc Marti (E/E), Citroën C4 WRC, + 2:41,6
5. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Citroën C4 WRC, + 4:15,3
6. Henning Solberg/Ilka Minor (N/A), Ford Focus WRC, + 5:23,4
7. Matthew Wilson/Scott Martin (GB/GB), Ford Focus WRC, + 7:53,9
8. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Subaru Impreza WRC, + 9:22,2
9. Petter Solberg/Phil Mills (N/GB), Citroën C4 WRC, + 10:17,5
Fahrer:
1. Hirvonen (FIN/Ford Focus WRC): 25 Punkte
2. Loeb (F/Citroën C4 WRC): 18
3. Latvala (FIN/Ford Focus WRC): 15
4. Sordo /E/Citroën C4 WRC): 12
5. Ogier (F/Citroën C4 WRC): 10
6. H. Solberg (N/Ford Focus WRC): 8
7. Wilson (GB/Ford Focus WRC): 6
8. Östberg (N/Subaru Impreza WRC): 4
9. P. Solberg (N/Citroën C4 WRC): 2
10. Andersson (S/Skoda Fabia S2000): 1
Hersteller-WM:
1. Ford: 40 Punkte
2. Citroën: 30
3. Stobart Ford-Team: 14
4. Citroën Junior-Team: 14