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Thierry Neuville vs. Ott Tänak, das Duell in Polen

Von Toni Hoffmann
Das Duell der Italien-Sieger von 2016 und 2017 bestimmt das Geschehen an der Spitze des achten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft in Polen, Thierry Neuville knapp vor Ott Tänak.

Die 74. Rallye Polen, die zweitälteste Rallye der Welt, hat sich auf den 13 bisher absolvierten Prüfung ziemlich spannend präsentiert. Siebenmal wechselte auf den vom starken Regen aufgeweichten Schotterpisten in der Masursischen Seenplatte die Führung. In der ersten Halbzeit der zweiten Etappe bestimmten die Sardinien-Sieger von 2016 und 2017 mit wechselnden Führungen das Geschehen auf den vier Vormittagsentscheidungen. Der zweifache Saisonsieger und Tabellenzweite Thierry Neuville beendete im Hyundai i 20 Coupé WRC als erneuter Leader die erste Samstagsschleife, ganz knapp um nur 1,3 Sekunden vor Ott Tänak im Ford Fiesta WRC. Ein wenig zurückgefallen aus dem Spitzenkampf ist Jari-Matti Latvala. Er rangierte im Toyota Yaris um 9,5 Sekunden hinter Neuville auf dem dritten Platz.

«Ich denke, ich werde jetzt noch mehr pushen müssen als ich es schon getan habe. Ott wird nicht aufgeben. Ich bin bisher zufrieden. Das Auto ist auch perfekt. Aber wir müssen an manchen Stellen zurückhalten. Ich hoffe, am Nachmittag ist es trocken. Sollte es nass sein, erleben wir ein Desaster», gab Neuville zu Protokoll.

«Ich habe heute bis zum Anschlag gepusht. Mehr geht wirklich nicht. Aber ich muss auch am Nachmittag das Gaspedal ganz nach unten drücken», merkte Tänak an.

Latvala ritt zwar einige Attacken, die ihn aber nicht die Führung brachten. «Ich habe den ganzen Tag attackiert. Nun will ich sehen, wie der Nachmittag wird», meinte Latvala.

Ein Stein auf der zwölften Prüfung zerstörte bei Sébastien Ogier alle Hoffnungen auf seinen dritten Polen-Triumph nach 2014 und 2015. Der Stein zerstörte an seinem Ford Fiesta WRC das rechte Hinterrad und riss den vorderen Stoßdämpfer ab. Er setzte aber mit einer etwas zerfledderten Fiesta-Front die Rallye fort. Der zweifache Saisonsieger und Tabellenführer erreichte den kurzen Service in Mikolajki mit einem Rückstand von 1:37,2 Minuten auf dem sechsten Rang. «Es ist sehr schwer ohne aerodynamischer Hilfe zu fahren. Wir sind über einige Kuppen ohne Kontrolle geflogen. Und dort habe ich gemerkt, wie wichtig Spoiler sind», berichtete der 40-fache Laufsieger.

Als bester Fahrer aus dem gebeutelten Citroën-Lager präsentierte sich Stéphane Lefebvre auf dem achten Platz (Rückstand: 2:15,7 Minuten). Andreas Mikkelsen, der in Polen bei seinem zweiten Start im Citroën C3 WRC den zum Zuschauen verdammten Kris Meeke ersetzt, notierte nach seinem Vortagespech mit einem Rückstand von 3:13,5 Minuten den zwölften Rang. Craig Meeke rangierte nach seinen gravierenden Antriebsproblemen am Freitag auf dem 16. Platz (Rückstand: 10:16,5 Minuten). Citroën bleibt weiter das Sorgenkind der WM-Saison 2017.

Stand nach der 14. von 23 Prüfungen:

1. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, 1:32:44,1 h.
2. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 1,3 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 9,5
4. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, + 42,8
5. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 1:30,4 min.
6. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 1:37,2
7. Suninen/Markkula (FIN), Ford Fiesta WRC, 1:55,1
8. Lefebvre/Moreau (F), Citroën C3 WRC, + 2:15,7
9. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 2:25,3
10. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:37,9

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