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Australien: Enttäuschendes Saisonfinale für Citroën

Von Toni Hoffmann
Über weite Strecken kämpfte das Citroën Total Abu Dhabi WRT beim Finale der Rallye-WM 2017 auf australischem Schotter um einen Podiumsplatz, am Ende blieb nur Rang sieben.

Am Ende musste sich die französische Equipe mit dem siebten Platz in die Winterpause verabschieden, den Kris Meeke am Steuer des Citroën C3 WRC errungen hatte. Die Teamkollegen Craig Breen und Stéphane Lefebvre schieden am letzten Tag aus.

Dabei hatte der Showdown der Driftkünstler rund um den australischen Ostküstenort Coffs Harbour vielversprechend für das Citroën Total Abu Dhabi WRT begonnen: Nach dem ersten Tag lagen alle drei Fahrercrews unter den besten Zehn – nur eine halbe Minute voneinander getrennt. Den besten Start hatten Kris Meeke/Paul Nagle erwischt: Die Briten belegten im Etappenziel 0,7 Sekunden hinter ihrem Vordermann den dritten Platz. Australien-Debütant Craig Breen und Beifahrer Scott Martin zeigten vom Start weg ebenfalls eine starke Leistung. Breen hatte sich bis in die Top 3 vorgekämpft, wurde aber im weiteren Verlauf der ersten Etappe durch Schäden am Frontsplitter und dem Heckdiffusor eingebremst. Mit zehn Sekunden Rückstand auf Platz zwei belegte der Ire einen aussichtsreichen fünften Platz. Auch Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau profitierten vom Speed des Citroën C3 WRC, zwei Reifenschäden verhinderten aber eine bessere Platzierung als Rang neun.

Auf der zweiten Etappe dann der Rückschlag für Kris Meeke. Nach Regenfällen und entsprechend rutschigen Verhältnissen beschädigte sich der Brite auf der zwölften Prüfung beim Überfahren einer engen Brücke die rechte hintere Radaufhängung. Damit war der Samstag für ihn vorzeitig vorbei. Deutlich besser verlief die Etappe für Teamkollege Breen. Der Ire zeigte auch am zweiten Tag seines Australien-Debüts eine solide Leistung und hielt als Gesamtvierter Kontakt zu den Podiumsplätzen. Auch Lefebvre im dritten Citroën C3 WRC schob sich trotz einer ungünstig frühen Startposition und eines zeitraubenden Drehers vom neunten auf den siebten Gesamtplatz nach vorn.

Die große Ernüchterung erfolgte dann am letzten Wettkampftag der WM-Saison 2017. Nach weiteren Regenfällen, die auch zur Absage einer Prüfung führten, waren die nassen Schotterpisten erneut extrem rutschig. Diese schwierigen Bedingungen wurden auch Lefebvre zum Verhängnis: In einer matschigen Pfütze auf der 17. Prüfung verlor der Franzose die Kontrolle über seinen Citroën C3 WRC und rutschte untersteuernd gegen einen Baumstumpf. Dabei wurde die linke hintere Aufhängung stark beschädigt, und ein Rad löste sich – das Aus. Wenige Minuten und eine Prüfung später war das WM-Finale auch für Breen Geschichte. Der Ire fuhr trotz des Streckenzustands im Kampf um den vierten Platz im Angriffsmodus. Der Mut wurde nicht belohnt: Breen rutschte von der Strecke und überschlug sich. Damit hatte Citroën zwei seiner drei Autos in weniger als einer Viertelstunde verloren. Einzig Kris Meeke war noch im Wettbewerb. Nach seinem Aus auf der zweiten Etappe startete er nach Rally2-Reglement in den letzten Tag. Das Team wollte die zusätzlichen Kilometer auf den regennassen Strecken als Test unter Wettbewerbsbedingungen nutzen. Dabei kämpfte er sich zurück in die Top Ten bis auf den siebten Platz.

Kris Meeke: «Es ist frustrierend, in der letzten Rallye des Jahres kein besseres Ergebnis erzielt zu haben. Nach dem gestrigen Aus blieb uns nichts anderes übrig, als die Schlussetappe für einen Test unter Wettbewerbsbedingungen zu nutzen. Immerhin dafür war das Wetter ideal, denn auf regennassen Strecken haben wir noch das meiste Verbesserungspotenzial. Was wir heute gelernt haben, ist zweifellos wertvoll für die kommende Saison.»

Craig Breen: «Das war mein heftigster Ausritt seit Langem. Zum Glück ist der Citroën C3 WRC ein so solides Auto. Die Sicherheitsausstattung hat bestens funktioniert. Unser Verfolger Hayden Paddon hat uns stark unter Druck gesetzt. Wir wollten unsere vierte Position auf keinen Fall kampflos preisgeben und uns mit einem weiteren fünften Platz aus der Saison verabschieden. Das hat sich leider nicht ausgezahlt.»

Stéphane Lefebvre: «So will man sich natürlich nicht aus der Saison verabschieden, aber die Bedingungen waren extrem. Durch das viele Wasser war der Boden rutschig wie Eis. Trotzdem ist es ärgerlich, dass mir dieser Fehler in der ersten Prüfung des Abschlusstages passiert ist und ich in einer lang gezogenen Rechtskurve in einer Matschpfütze die Kontrolle über mein Auto verloren habe. Das führte dazu, dass wir gegen einen Baumstumpf gerutscht sind. Schade für das ganze Team.»

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