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Ott Tänak hat Deutschland unter Kontrolle

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak hat zur Mitte der zweiten Etappe der ADAC Rallye Deutschland weiter den neunten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft unter Kontrolle, der Vorjahressieger hat inzwischen etwas Tempo herausgenommen.

Inzwischen hat Ott Tänak seinen Alleinanspruch auf Bestzeiten nach sechs Bestmarken aufgegeben und überlässt die Jagd nach Zehntelsekunden lieber anderen, ohne allerdings allzu stark zurückzustecken. Der Finnland-Sieger verwaltete kontrollierend im Toyota Yaris WRC seine ab der dritten Prüfung übernommene Führung. Nach der elften von 18 Entscheidungen der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres notierte der zweifache Saisonsieger und Tabellendritte einen Vorsprung von 14,1 Sekunden auf den fünffachen Titelgewinner und WM-Zweiten Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC.

«Auf der letzten Prüfung am Mittag habe ich meine Zurückhaltung etwas abgelegt. Mein Gefühl für das Auto war danach wieder besser. Unser Hauptziel am Nachmittag muss sein, die richtige Balance zu finden und die zweite Schleife gut zu meistern», meinte der zweifache Saisonsieger Tänak.

«Die Toyota sind hier einfach sehr stark. Da kann ich pushen wie ich will. Es sieht fast so aus, als ob unter der Toyota-Haube etwas besser funktioniert», merkte der Titelverteidiger und dreimalige Deutschland-Sieger Ogier an. Sein auf Rang sieben liegender Teampartner Elfyn Evans musste sich auf der letzten Prüfung vor dem Service nach einem Ausflug in einen Acker aus dem Tagesgeschäft verabschieden.

Neuville etwas in Not

Der Tabellenführer Thierry Neuville findet im Hyundai i20 Coupé WRC nicht den richtigen Bezug zu der Rallye, die er 2014 erstmals gewonnen hatte. Auf der elften Prüfung musste er um die kleinste Zeiteinheit von einer Zehntelsekunde den dritten Platz für Jari-Matti Latvala (+ 41,8) im Toyota Yaris WRC räumen. «Ich habe einfach keine Chance, das Tempo vorne mitzugehen. Ich pushe sehr hart. Ich bin schon ohnehin am Anschlag», gestand mit leichtem Frust Neuville, in der WM 21 Punkte vor Ogier an der Tabellenspitze. Nach der starken Performance des Yaris WRC auf Schotter unterstreichen der erste und dritte Zwischenrang, wie in Finnland, nun auch die Stärke der Gemeinschaftsproduktion aus Deutschland (Motor von TMG in Köln), Finnland und Japan auf befestigtem Untergrund.

Ogier wird den Platztausch hinter ihm mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben, weil sich so nach dem augenblicklichen Stand sein Punkterückstand zu Neuville um sechs Zähler reduziert hat.

Der Ostbelgier Neuville muss seine Blicke nun auch nach hinten richten. Nur 1,8 Sekunden lauert sein Teamkollege Dani Sordo, dem mit einem Abstand von 6,1 Sekunden Esapekka Lappi im dritten Toyota auf dem sechsten Rang folgt.

Andreas Mikkelsen kann sich mit der Streckencharakteristik der ADAC Rallye Deutschland nicht so recht anfreunden. «Ich mache was ich kann, aber Deutschland hat zu viele Abzweige», merkte Mikkelsen an, der im dritten i20 beim Heimspiel des in Alzenau agierenden Hyundai-Teams auf dem achten Platz (+ 1:24,6) rangierte.

Als bester Deutscher erreichte der U28-Europameister Marijan Griebel bei seiner WM-Premiere im Citroën DS3 WRC quasi vor seiner Haustür den elften Platz (+ 6:32,6) und ist damit nur eine Position von den angepeilten Punkterängen entfernt. «Wir kommen unserem Ziel immer näher», äußerte sich Griebel im besten nicht werksseitig eingesetzten World Rally Car.

ADAC Rallye Deutschland – Stand nach der 11. von 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

1:41:23,8

2.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 14,1

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 41,8

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 41,9

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 43,7

6.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 49,8

7.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 1:00,8

8.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:24,6

9.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 1:42,4

10.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 1:49,0

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