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Deutschland: Panzerplatte fordert bei Ogier Tribut

Von Toni Hoffmann
Diesmal traf es auf der Panzerplatte Sébastioen Ogier

Diesmal traf es auf der Panzerplatte Sébastioen Ogier

Die berühmt-berüchtigte Panzerplatte auf dem Nato-Übungsplatz Baumholder hat bei der ADAC Rallye Deutschland, der neunten Runde zur Rallye-Weltmeisterschaft, das Feld wieder durcheinander gewirbelt.

So schnell kann es gehen und der Sport kann so grausam sein. Sébastien Ogier (Ford Fiesta WRC) dürfte mit etwas Wohlwollen am Samstagnachmittag in Südwestdeutschland zur Kenntnis genommen, dass sein Titelrivale, der vor ihm in der Tabelle um 21 Punkte führende Thierry Neuville in seinem Hyundai i20 Coupé WRC auf den fünften Rang abgerutscht war, er aber seinen zweiten Platz halten konnte, noch. Bei dieser Konstellation hätte der fünffache Champion und Titelverteidiger auf Neuville acht Punkte gut gemacht und seinen Rückstand auf 13 Zähler reduziert.

Bei der ADAC Rallye Deutschland aber gilt, man soll keine Rechnung ohne die Panzerplatte machen. Diese mit 38,57 km längste Entscheidung und der absolute Höhepunkt des deutschen WM-Laufes hat schon viele Opfer, auch gerade im Spitzenfeld gefordert. Warum sollte es 2018 anders sein. Reifenschäden gehören auf den harten Betonpisten mit den als Hinkelsteine bezeichneten Begrenzungen auf Baumholder zur Tagesordnung und haben schon mehrmals über Sieg und Niederlage entschieden.

Diesmal traf es den hinter Ott Tänak (Toyota Yaris WRC) zweitplatzierten Ogier, der nach 8,4 Kilometern zum Reifenwechsel anhalten musste. Diese Aktion kostete ihn nicht nur fast zwei Minuten, sondern er flog auf den neunten Rang und damit fünf Plätze hinter seinen Titelwidersacher Neuville zurück. Damit erhöhte sich sein Punktekonto zum derzeitigen Stand von 21 auf 31 Zähler Rückstand. Nebenbei bemerkt war es diesmal die 13. Prüfung.

Der dreifache Saisonsieger und dreimalige Deutschland-Gewinner Ogier war angesichts dieser Dramatik sauer: «Reifenschaden! Ich weiß nicht, wie es passiert ist. Ich bin dieselbe Linie gefahren. Wir wissen, dass es wie eine Lotterie mit den Steinen ist.» Er wird wie in Finnland den Rang seines um 1,1 Sekunden vor ihm platzierten Teamkollegen Teemu Suninen erben.

Nun lag es an Neuville, seine zuvor etwas triste Situation wieder besser einzuschätzen. «Das ist offensichtlich Teil des Spiels. Das ist mir vergangenes Jahr auch passiert. Ein Reifenschaden bei Seb, nehme ich an? Mein Auto war gut, ich hatte einen sauberen Rhythmus und ging kein Risiko ein», merkte der dreifache Saisonsieger Neuville, der 2014 in Deutschland im Hyundai seinen ersten Sieg erzielt hatte.

Neuvilles Teamkollege Dani Sordo markierte wie zuvor beim ersten Durchgang der Panzerplatte die Bestzeit, die ihn, auch wohl zu seiner Verwunderung, auf den zweiten Platz, wenn auch mit einem Rückstand von 42,8 Sekunden zum Deutschland-Leader Ott Tänak vorrücken ließ. 5,1 hinter bezog Jari-Matti Latvala im zweiten Toyota den dritten Rang, nur 1,6 Sekunden vor Neuville.

ADAC Rallye Deutschland – Stand nach der 13. von 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:00:44,0

2.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 42,8

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 47,9

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 49,5

5.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 1:01,8

6.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 1:09,2

7.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:44,3

8.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 1:55,3

9.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 1:56,4

10.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+2:11,4

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