Wales: Youngster Rovanperä gewinnt WRC2
Kalle Rovanperä, gerade 18 Jahre alt geworden und schon Sieger
Skoda Junior Kalle Rovanperä und Beifahrer Jonne Halttunen (FIN) feierten einen Start-Ziel-Sieg in der WRC 2-Kategorie der Rallye Großbritannien, dem elften Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2018. Ihre Teamkollegen Pontus Tidemand/Jonas Andersson (S) stellten mit dem zweiten Platz den dritten WRC 2-Doppelsieg für Skoda Motorsport in der Saison 2018 sicher. Bei der vergangenen Rallye Türkei konnte die tschechische Marke bereits vorzeitig zum vierten Mal in Folge die Teamwertung der WRC 2-Meisterschaft gewinnen (vorbehaltlich der offiziellen Veröffentlichung der Resultate durch die FIA). Die Entscheidung in der WRC 2-Fahrerwertung fällt nun zwischen Skoda Werksfahrer Jan Kopecký – der Tabellenführer war in Wales wie geplant nicht am Start – und seinem Teamkollegen Pontus Tidemand.
Nachdem er am Montag beim Test vor der Rallye Großbritannien seinen 18. Geburtstag gefeiert hatte, übernahm Skoda Youngster Kalle Rovanperä schon auf der ersten Wertungsprüfung der Rallye Großbritannien die Führung, die er bis ins Ziel in Llandudno an der Atlantikküste nicht mehr abgeben sollte. Den Grundstein zu seinem überlegenen Erfolg legte er auf der Freitagsetappe, als er seinen Vorsprung auf seine Verfolger auf mehr als seine Minute ausbaute. Der junge Finne erzielte insgesamt 15 Bestzeiten auf den 23 Wertungsprüfungen der Wales Rally GB, wie die Veranstaltung offiziell heißt, sein Sieg war zu keiner Zeit in Gefahr. Nachdem er bereits bei der Rallye Australien 2017 zum ersten Mal die WRC 2-Kategorie gewinnen konnte – dort war er allerdings der einzige Teilnehmer in Wertung –, gelang ihm in Wales der Sieg gegen starke Wettbewerber, darunter Teamkollege und WRC 2-Champion Pontus Tidemand.
Auch an den verbleibenden zwei Rallye-Tagen kontrollierte Kalle Rovanperä zusammen mit Beifahrer Jonne Halttunen von der Spitze das Geschehen in der WRC 2-Kategie mit einer schnellen und fehlerfreien Fahrt. Pontus Tidemand und Jonas Andersson ihrerseits eroberten mit dem zweiten Platz wichtige Punkte im WRC 2-Championat, die sie näher an die Gesamtführenden und Teamkollegen Jan Kopecký/Pavel Dresler heranbrachten. Die Rallye Großbritannien gehört nicht zum sechs Rallyes umfassenden Programm der beiden Tschechen, die deshalb in Wales wie geplant nicht am Start waren.
Die Schlussetappe am Sonntag hielt weitere fünf Wertungsprüfungen bereit, die über 55,64 Kilometer führten. Die acht Kilometer von ,Great Orme Llandudno‘ führten als Besonderheit über eine schmale Asphaltstraße, die sich entlang der Atlantikküste schlängelte. Kalle Rovanperä fuhr zum Auftakt der Schlussetappe seine 14. Bestzeit und bekannte: «Ich vermeide möglichst jedes Risiko, behalte aber meine Geschwindigkeit bei, um nicht die Konzentration zu verlieren.»
Teamkollege Pontus Tidemand festigte unterdessen seinen zweiten Platz in der Kategorie-Zwischenwertung. In der nächsten Prüfung war Rovanperä wiederum Schnellster, während Tidemand sein Auto an der rechten, hinteren Seite ondulierte. Doch der Skoda Fabia R5 erwies wieder einmal seine Robustheit. Aus Sicherheitsgründen wechselten Tidemand und Beifahrer Andersson jedoch den hinteren rechten Querlenker gegen ein Ersatzteil, das sie an Bord ihres Rallye-Autos mitgeführt hatten.
Auf den verbleibenden drei Wertungsprüfungen, die zwei Durchgänge der Asphaltprüfung bei Llandudno beinhalteten, ließen Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen nichts mehr anbrennen und krönten ihre sensationelle Leistung mit dem Sieg in der WRC 2-Kategorie mit mehr als eineinhalb Minuten Vorsprung auf ihre Teamkollegen, die amtierenden WRC 2-Champions Pontus Tidemand/Jonas Andersson.
Im Ziel war Skoda Motorsport-Chef Michal Hrabánek mehr als zufrieden: «Kalle und Jonne haben wirklich eine fantastische Leistung abgeliefert. Sie waren nicht nur schnell, sondern konnten auch mit dem Erwartungsdruck umgehen. Unter schwierigsten Bedingungen haben sie ihren hoch verdienten Sieg nach Hause gefahren. Dank einer weiteren tollen Leistung konnten Pontus und Jonas dem Team den dritten Doppelsieg in der WRC 2 in der Saison 2018 bescheren. Ich möchte mich bei dem gesamten Team für diesen tollen Erfolg bedanken.»
Rallye Wales – Endstand nach 23 Prüfungen (= 318,13 km):
Pos. | Team/Nat./Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1. | Ogier/Ingrassia (F), Ford | 3:06:12,5 |
2. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 10,6 |
3. | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 35,1 |
4. | Breen/Martin (IRL/GB), Citroën | + 1:10,4 |
5. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 1:14,4 |
6. | Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai | + 1:15,9 |
7. | Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai | + 1:18,4 |
8. | Östberg/Eriksen (N), Citroën | + 1:21,6 |
9. | Rovanperä/Halttunen (FIN), Skoda R5 | + 9:14,7 |
10. | Tidemand/Andersson (S), Skoda R5 | + 10:48,9 |