Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Schweden 2000: 1. Sieg für Grönholm und Peugeot 206

Von Toni Hoffmann
Marcus Grönholm im Peugeot 206 WRC

Marcus Grönholm im Peugeot 206 WRC

Der Doppelchampion Marcus Grönholm wird beim zweiten Lauf in Schweden im Toyota Yaris WRC nach neun Jahren ein einmaliges Gastspiel in der Rallye-Weltmeisterschaft mit starken Erinnerungen geben.

Rückblende: Marcus Grönholm, am 5. Februar 51 Jahre geworden, wurde 2000 von Peugeot verpflichtet und soll mit dem neuen Peugeot 206 WRC die Löwen wieder auf den Rallyepisten brüllen lassen. Doch der Einstand beim eiskalten Saisonauftakt bei der Rallye Monte Carlo ging gründlich daneben. Wegen der Kälte konnte keiner der drei 206 WRC gestartet werden, kein Löwe brüllte bei dieser Kälte. Und der zweite Lauf sollte in dem vermeintlich noch kälteren Schweden stattfinden. Peugeot würde dort auf die nächste Blamage zusteuern.

Doch diesmal spielen die ungewohnten niedrigen Temperaturen in Schweden den Franzosen in die Hände. Marcus Grönholm, mit seinem Schwager Timo Rautiainen auf dem Beifahrersitz, kann den 206 WRC starten. Und Grönholm ist optimistisch: «Der Sieg ist möglich, aber zuerst müssen wir eine Rallye überstehen, ohne das geringste Problem. Das könnte hier gut möglich sein», meinte der Peugeot-Neuling.

Tatsächlich: Am Ende des Tages liegt er 15 Sekunden vor dem einheimischen Toyota-Piloten Thomas Radström. «Ich habe ein gutes Gefühl. Ich hoffe, es hält das ganze Wochenende an», merkte Grönholm an. Er gibt auf den Pisten mit Schotter und Eis richtig Gas und liegt nach der ersten Etappe 30 Sekunden vor Radström.

Am Sonntag bekommt er mit seinem finnischen Landsmann Tommi Mäkinen im Mitsubishi einen neuen, aber gefährlichen Verfolger. Endlich fällt Schnee. Der vierfache Weltmeister Mäkinen, 26 Sekunden hinter Grönholm, greift an. Vor dem Finale liegt Mäkinen nur noch 14 Sekunden hinter Grönholm, am Ende beträgt der Rückstand 6,8 Sekunden. Und Grönholm feiert seinen ersten Laufsieg und den ersten Triumph des Peugeot 206 WRC. Noch viermal soll Grönholm im Värmland gewinnen. Nun kehrt er am dritten Wochenende zu der Rallye, die er am liebsten mag, für einen einmaligen Auftritt im Toyota Yaris WRC seines Freundes Tommi Mäkinen zurück.

«Dieser Sieg ist für mich ein ganz Besonderer, weil er auch im Kampf gegen Tommi erzielt wurde. Während der letzten Etappe fragte ich meinen Beifahrer, ob mein Rhythmus auch stimmt, ich bin nämlich nur zu 85% gefahren», sagte Grönholm damals in Karlstad.

«Marcus hatte hier eine großartige Rallye», lobt Corrado Provera, der Peugeot-Sportchef, der Mann mit der Havanna, seinen Schützling. «Er ging in Führung und verteidigte diese bis ins Ziel. Unser Kampf um die Fahrer- und Herstellermeisterschaft beginnt jetzt.» Er war erfolgreich, Grönholm und Peugeot wurden Weltmeister. Grönholm war an diesem Wochenende (10 bis 13. Februar 2000) der richtige Mann am richtigen Ort im richtigen Auto. Das war bis zu seinem Ausstieg 2010 insgesamt 30 Mal.

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