Mexiko: Vorjahressieger Ogier auch Tagessieger
Die erste Schotterrallye des Jahres in über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel und bei Temperaturen über 30° C. forderte mit ihren teils sehr rauen Pisten einiges und dünnte auf den ersten neun der 21 Prüfungen gerade das Spitzenfeld aus. Vorjahressieger Sébastien Ogier, viermaliger Gewinner in Mittelamerika, trotzte im Citroën C3 WRC den Bedingungen und setzte sich nach der fünften Entscheidung in Führung, die er nach neun Prüfungen auf 14,8 Sekunden zu seinem letztjährigen M-Sport-Kollegen Elfyn Evans im Ford Fiesta WRC trotz eines Reifensschadens ausbaute.
«Es war ein fast perfekter Tag, der aber gewiss nicht einfach war». erklärte der 45-malige 45-Gesamtsieger und Tabellendritte Ogier. «Meine Startposition als drittes Fahrzeug war nicht so ideal. Der Grip beim ersten Durchgang war sehr gering. Wir können auf der zweiten Etappe von der besten Startposition profitieren, müssen aber jede Schwierigkeit vermeiden.»
Auch Elfyn Evans war mit dem ersten Schottertag zufrieden. «Wir haben getan, was wir konnten. Wir haben ein gutes Ergebnis erreicht», sagte Evans.
6,3 Sekunden hinter ihm reihte sich Kris Meeke im besten Toyota Yaris WRC ein. «Kein so schlechter Tag. Wir hatten heute nicht den Speed, um Ogier zu schlagen. Ich war mit dem Auto zufrieden», meinte Meeke, dem mit einem Abstand von 16,0 Sekunden sein Teamkollege Ott Tänak auf dem vierten Rang folgte.
Tänak musste gemäß seiner Rolle als Tabellenführer als erstes Fahrzeug auf den mexikanischen Schotter und verlor als Straßenfeger dementsprechend Zeit. «Ich tat, was möglich war. Wir waren immer am Limit. Das ist leider im Augenblick die Realität. Es war hart. Der Rückstand zum Zweiten ist nicht so groß. Ich hoffe, wir haben eine Chance», führte Tänak an.
Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala blieb vor den beiden abschließenden Zuschauer-Prüfungen in Leòn mit einem Elektrik-Problem, das das Starten des Yaris-Motors verhinderte, als bis dahin Gesamtvierter liegen.
Rückschläge für Hyundai
Hinter Esapekka Lappi erreichte der Vizechampion und Tabellenzweite Thierry Neuville im einzigen Hyundai i20 nach einem frühen Reifenschaden den sechsten Platz (+ 1:00,7). Hyundai wurde in Mexiko arg gebeutelt. Andreas Mikkelsen, der bis zur fünften Prüfung führte, zerstörte auf der fünften Entscheidung an einem Stein die Aufhängung und musste aufgeben. Sein Kollege Dani Sordo, der bei seinem ersten Saisonstart Ogier dicht folgte, schied als Gesamtzweiter auf der siebten Prüfung mit einem Elektrikproblem aus.
Das erste Mexiko-Opfer war Teemu Suninen, der in Schweden die erste Etappe gewonnen hatte. Er setzte seinen Ford Fiesta WRC schon auf der ersten Entscheidung am Freitag neben die Schotterpiste und beschädigte dabei das Heck so stark, dass er auf einen Re-Start am Samstag verzichten muss.
Zum dritten WM-Lauf in Mexiko sind am Donnerstagabend nur 22 Teams gestartet.
Rallye Mexiko - Stand nach der 9. von 21 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Ogier/Ingrassia (F), Citroën | 1:18:33,8 |
2. | Evans/Barritt (GB), Ford | + 14,8 |
3. | Meeke/Marshall (GB), Toyota | + 21,1 |
4. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | + 37,1 |
5. | Lappi/Ferm (FIN), Citroën | + 39,1 |
6. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 1:00,7 |
7. | Vulacia Wilkinson/Cretu (BOL/RA), Skoda R5 | + 5:16,1 |
8. | Guerra/Zapata (MX), Skoda R5 | + 5:25,9 |
9. | A. Heller/Diaz (RCH/RA), Ford R5 | + 6:31,5 |
10. | Trivino Bujaul/Marti Moreno (MX/E), Skoda R5 | + 9:07,2 |