Neuville für Portugal und Platzsicherung wieder fit
Die Bilder von seinem Horror-Crash mit dem Hyundai i20 WRC in Chile werden Thierry Neuville wohl ewig verfolgen. Der Vizechampion und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul haben aber dieses Gruselszenario zum Glück gut überstanden und sind beim siebten von 14 WM-Läufen zum Angriff auf die Tabellenspitze bereit. Während Neuville bei der ersten Schotterrallye auf europäischem Boden in der Fahrerwertung wieder an die Tabellenspitze, von der er zwölf Punkte entfernt ist, mit dem dritten Saisonsieg zurückkehren möchte, ist für Hyundai die Sicherung respektive der Ausbau der Führung in der Herstellerwertung das Gebot der Stunde. Dort liegt Hyundai 29 Punkte vor Toyota. In Portugal möchte das im unterfränkischen Alzenau beheimatete Team die Halbzeitmeisterschaft in der WM 2019 feiern.
Für den portugiesischen Schotterklassiker hat Hyundai seinen Kader umgestellt. Dort ersetzt der neunfache Rekordchampion Sébastien Loeb nach seinem ersten Podium in Diensten von Hyundai in Chile Andreas Mikkelsen, der wieder auf Sardinien hinters Steuer des Hyundai i20 WRC darf. Neben Neuville greift auch Dani Sordo wieder ins Geschehen ein.
«Die Situation in der Meisterschaft ist sehr eng und spannend geworden. Wir wissen, dass wir in bester Verfassung sein müssen, wenn wir unseren Anspruch auf den Titel in diesem Jahr bekräftigen wollen», gab der Teamchef Andrea Adamo zu verstehen. «Wir haben unser Teamaufgebot für Portugal umgestellt, um uns die bestmögliche Chance zu geben, unser Potenzial zu zeigen und auch wirklich zu erreichen. Wir wissen aber auch, dass unsere Rivalen großen Druck machen werden.»
Neuville möchte in der Nähe von Porto seinen Vorjahressieg wiederholen und seine Position im Titelkampf verbessern. Nach dem letzten Test im Norden Portugals ist Neuville für seinen dritten Jahres-Volltreffer zuversichtlich.
«Wir hatten in den letzten Jahren in Portugal einige sehr starke Ergebnisse», führte Neuville an. «Nicolas und ich sind wirklich wieder in Form und bereit, das Team mit unserer ganzen Kraft im Meisterschaftskampf bestmöglich zu unterstützen.»
Planmäßig startet der Spanier Dani Sordo wieder beim portugiesischen Nachbarn. Sordo hat sich neben dem Teamtest am vergangenen Wochenende im Februar mit dem Sieg bei der Rally Serras de Fafe im Hyundai i20 R5 gut auf Portugal vorbereitet.
«Portugal ist immer ein Rallye, die mir sehr gut gefällt», meinte Sordo. «Dort ist immer eine fantastische Atmosphäre. Das Fahren dort macht viel Spaß. Ich möchte dort um den Sieg kämpfen und so auch möglichst viele Punkte holen.»
Außerplanmäßig startet Sébastien Loeb in Portugal, dies auch nach seinem ersten Podium 2019 in Chile. Vor zehn Jahren hat der 79-fache Rekordsieger im Citroën C4 WRC in Portugal zuletzt gewonnen.
«Der Start bei dieser Rallye ist ein unerwarteter Bonus für mich, aber ich freue mich sehr darauf», erklärte Loeb. «Ich habe in Chile endlich das richtige Gefühl für das Auto gefunden. Wenn wir in Portugal wieder schnell diesen Rhythmus finden, glaube ich, dass wir wieder einen starken Auftritt haben werden.»
Die Rallye kehrt am ersten Tag wieder in die alte Region bei Arganil zurück. Die für ihre Sprungkuppe berühmte Prüfung «Fafe» bildet am Sonntag als Power Stage wieder den Abschluss. Der feierliche Start ist am Donnerstagabend in der Universitätsstadt Coimbra.