Hyundai möchte in Spanien die Titelhoffnung stärken
Der Kampf um den Titel in der Herstellerwertung in der Rallye-Weltmeisterschaft hat sich vor der vorletzten Saisonentscheidung verschärft. Der Vizechampion Hyundai führt zwar weiterhin das Herstellerchampionat an, liegt aber nur noch acht Punkte vor dem Titelverteidiger Toyota. Der Titelkampf bei den Konstrukteuren ist bei dem im unterfränkischen Alzenau agierenden Team des südkoreanischen Automobilherstellers an die Spitze der Agenda gerückt.
Das weiß auch der Teamchef Andrea Adamo: «Wir haben eine Vorgabe für die Rallye Spanien, und das ist der Ausbau unserer Führung in der Markenwertung», ist die Teamorder von Adamo. «Wir sind uns bewusst, dass das angesichts der Konkurrenz, die wir in dieser WM-Saison gesehen haben, alles andere als einfach ist, aber wir werden alles geben, was wir haben. Es verbleiben nur noch zwei Veranstaltungen, und es darf keine verpassten Chancen mehr geben.»
Die Rallye in Katalonien mit dem Zentrum in Salou ist die einzige Misch-Veranstaltung im WM-Kalender. Die erste Etappe am Freitag wird überwiegend auf Schotterpisten ausgetragen, am Samstag und Sonntag sind es die schnellen Asphaltpisten an der Costa Daurada. Am Freitagabend stehen dem Mechanikern 75 Minuten für den Umbau vom Schotter- auf ein Asphaltfahrwerk zur Verfügung.
Hyundai tritt auch in Spanien mit drei i20 WRC an. Dem Hyundai i20 WRC mit der Startnummer 19 dürfte dabei ein ganz besonderes Interesse gelten. Dieser wird nämlich vom Vorjahressieger Sébastien Loeb pilotiert. Der neunfache Rekordchampion könnte als neuer Rekord in Salou seinen zehnten Spanien-Triumph einfahren. Neben ihm starten Dani Sordo bei seinem Heimspiel und der Vizechampion Thierry Neuville.
Der 79-fache Rekordsieger Loeb und sein Stammbeifahrer Daniel Elena haben lange pausiert und waren zuletzt in Portugal für Hyundai am Start.
«Für mich ist diese Rallye natürlich etwas Besonderes, weil ich hier so oft gewonnen habe», erklärt Loeb. «Ich mag diese Rallye. Sie hat immer Spaß gemacht. Wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Tempo vorlegen und dem Team helfen können, die Führung in der Herstellerwertung auszubauen.» Der letzte Sieg von Loeb war der neunte Spanien-Erfolg im Oktober 2018.
Neuville, 41 Punkte hinter dem Tabellenführer Ott Tänak (Toyota) auf dem dritten WM-Rang, stellt sich in Katalonien ganz in den Dienst des Teams: «Die Rallye Spanien ist eine einzigartige Veranstaltung. Sie ist mit ihren Mischbelägen die einzige dieser Art im Kalender», führt Neuville an. «Wir haben in diesem Jahr gezeigt, dass wir auf allen Belägen stark sind. Wir werden im Kampf um die Meisterschaft so viel Druck wie möglich machen. Wir kämpfen um die Herstellermeisterschaft.»
Spanien ist für Dani Sordo das WM-Heimspiel, das er noch nie gewonnen hat aber nur allzu gerne gewinnen möchte. «Ich kann es kaum erwarten, bei meiner Heimatrallye starten zu können», meint Sordo. «Sie ist immer eine ganz besondere Rallye, weil wir auf verschiedenen Belägen fahren und weil sie in meiner spanischen Heimat ist. Das ist für eine doppelte Motivation. Ich denke, die Zuschauer feuern normalerweise ein spanischen Fahrer etwas mehr als die anderen an.»