Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Der Wechsel von Tänak zu Huyndai und die Folgen

Von Toni Hoffmann
Der neue Rallye-Weltmeister Ott Tänak wird Toyota zum Saisonende verlassen und bis Ende 2021 beim Konkurrenten Hyundai anheuern, dieser Wechsel führt zum Stühlerücken bei anderen Teams.

So ganz überraschend kam der Wechsel des neuen Champions Ott Tänak von Toyota zu Hyundai nicht. Vor und gerade während der Rallye Spanien wurde intensiv darüber spekuliert, was am Donnerstag offiziell von dem in Alzenau agierenden WM-Team des südkoreanischen Automobilherstellers bestätigt wurde.

Dort wird Tänak neben Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC die komplette Saison mit 14 WM-Läufen bestreiten. Weiter hat Hyundai Dani Sordo und Sébastien Loeb, die sich den dritten i20 WRC für jeweils sieben Rallyes teilen sollen. bestätigt. Hyundai bekundete zudem weitere Verhandlungen mit dem nun entlassenen Andreas Mikkelsen und dem Zeitarbeiter Craig Breen, sofern diese nicht woanders anheuern, wie zum Beispiel bei Citroën oder M-Sport.

Bei Toyota Gazoo Racing WRT werden sich für die Mannschaftsaufstellung nach dem Weggang von Tänak einige gravierende Änderungen ergeben. Den Platz von Tänak muss Teamchef Tommi Mäkinen neu besetzen. Da kommt nun Sébastien Ogier ins Kalkül. Der entthronte Champion hat sich bei Citroën angesichts der mangelnden Performance des C3 WRC speziell auf Asphalt nicht wohl gefühlt, was auch seine Gattin, die TV-Moderatorin Andrea Kaiser zu einem äußerst kritischen, später aber gelöschten Tweet veranlasst hatte. Der sechsfache Weltmeister Ogier hat zwar einen Vertrag mit Citroën bis Ende 2020, doch das will im Motorsport wenig heißen. Doch inwieweit er bei Toyota auch wirklich willkommen ist, bleibt, falls dieser Deal in Betracht käme, abzuwarten. Vor seinem Wechsel nach dem Ausstieg von Volkswagen Ende 2016 zu M-Sport hatte sich Ogier nach einem Test nicht besonders positiv über den Yaris WRC geäußert. Doch auch Aussagen der Vergangenheit sind im Motorsport schnell vergänglich.

Bei Toyota sind Kris Meeke und Jari-Matti Latvala angesichts ihrer Leistungen, die einer Achterbahn gleichen, Wackelkandidaten. Meeke konnte zwar bei Mäkinen mit seinem vierten Platz in Wales und der zuvor gezeigten Leistung wieder Punkte sammeln, die er aber in Spanien mit seinem Fahrfehler am Samstagmorgen wieder total verspielte. Auch Latvala zeigte mit seinen Leistungen eine Berg- und Talfahrt. Er ist schon länger ein Abschiebeanwärter bei Toyota. Mäkinen liebäugelt sehr stark mit Kalle Rovanperä, der seinerseits 2020 in einem World Rally Car sitzen möchte. Auf dem freien Markt könnte Mäkinen auf Breen, Mikkelsen und sogar auf Hayden Paddon oder Mads Östberg zugreifen.

Die Lage bei Citroën Racing sieht nicht nach einer Entspannung aus. Der nächste und dritte Ausstieg nach 2006 und 2016 wäre nach den doch eher bescheidenen Leistungen in diesem Jahr keine allzu große Überraschung. Bei dieser Konstellation wäre Ogier ohnehin für einen Wechsel frei, es sei denn, er zieht seinen für Ende 2020 geplanten Ausstieg vor. Esapekka Lappi, der keineswegs mit seinen Leistungen 2019 überzeugte, wäre dann eventuell für Rückkehr zu Toyota dankbar, müsste aber bei Mäkinen eine große Überzeugungsarbeit leisten.

M-Sport Ford wird wohl angesichts der dünnen finanziellen Decke 2020 bei seiner aktuellen Paarung mit Elfyn Evans und Teemu Suninen bleiben.

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