Schweden 2008: Latvala jüngster Rallye-Sieger
Mit 22 Jahren ist Jari-Matti Latvala 2008 der jüngste Sieger in der seit 1979 ausgetragenen Rallye-WM. Bei seinem Premieren-Triumph verwies Latvala seinen Landsmann und Ford-Teamkollegen Mikko Hirvonen um 58,3 Sekunden auf den Ehrenrang. Mit dem dritten Platz (Rückstand: 2:23,2 Minuten) sorgte der Italiener Gianluigi Galli für den ersten Ford-Dreifacherfolg in der Rallye-WM. Zudem setzte sich der Weltmeister Ford mit Hirvonen bei den Fahrern und als Titelverteidiger auch bei den Marken wieder an die Tabellenspitze.
«Ein Traum wurde wahr», jubelte Latvala bei der Zielankunft am Sonntagmittag, 10. Februar 2009, in der schwedischen Stadt Karlstad. «Ich war am Morgen ganz schön nervös.» Sein Idol, der im Mai 1986 tödlich auf Korsika verunglückte Finne Henri Toivonen war bislang mit 24 Jahren der jüngste Sieger. Lob zollte ihm der neue WM-Spitzenreiter Hirvonen: «Jari-Matti war hier sehr stark, stärker als ich es erwartet hatte. Es wäre sinnlos gewesen, ihn anzugreifen.»
Citroën und Loeb patzen
Für den bisherigen Marken-Tabellenführer Citroen war der zweite von 15 Läufen wenig erfreulich. Der vierfache französische Weltmeister Sébastien Loeb, der erste nicht-skandinavische Schweden-Sieger 2004, stieg wegen eines drohenden Motorschadens nach seinem Unfall am Samstagmittag aus. Sein spanischer Teampartner Daniel Sordo startete in den schwedischen WM-Klassiker mit der Belastung von fünf Strafminuten wegen des Motorwechsels in Monte Carlo. Dennoch steuerte er am Ende mit seinem sechsten Platz (Rückstand: 7:13,1 Minuten) noch vier Punkte in der Markenwertung für Citroen bei.
Der dreifache Marken-Champion fiel allerdings mit 15 Zählern hinter Ford (26 Punkte), Subaru und Stobart (jeweils 16) vom ersten auf den vierten Platz zurück. Loeb selbst teilt sich mit jeweils zehn Punkten den zweiten Fahrerrang mit Latvala. Mit 19 Jahren ist der Norweger Andreas Mikkelsen (Ford Focus) mit dem fünften Platz (Rückstand: 5:46,0 Minuten) der jüngste Pilot, der bei einem WM-Lauf in die Punkteränge fuhr.
Ein aus seiner Sicht gelungenes WM-Comeback nach mehr als sieben Jahren Pause gab Uwe Nittel aus Adelmannshofen. Der 38-jährige Schwabe erreichte im privaten Mitsubishi Lancer den 14. Gesamtplatz (Rückstand: 16:22,8 Minuten) und in der WM-Wertung der Produktionswagen, in der er 1996 Vizemeister geworden war, den fünften Platz, für den er sich drei WM-Punkte gut schreiben konnte. «Ich bin sehr zufrieden. Wir haben unser Ziel erreicht», sagte Nittel, der Ende März in Argentinien wieder in der WM startet.