Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Altmeister Loeb feiert mit 8. Monte-Sieg 80. Triumph

Von Toni Hoffmann
Die Entscheidung bei der 90. Rallye Monte Carlo, dem Saisonauftakt in die neue Hybrid-Ära der Rallye-Weltmeisterschaft, ging spitz auf knopf zu Gunsten des Altmeisters Sébastien Loeb vor Sébastien Ogier aus.

Bei der Rallye Monte Carlo hat man erst gewonnen, wenn man im Ziel ist. Das ist oft genug passiert. Und genau das passierte dem achtfachen Champion Sébastien Ogier im Toyota GR Yaris Rally bei seiner letzten Rallye Monte Carlo, die er zuvor acht Mal gewonnen hatte, zuletzt 2021. Die 16. Prüfung vereitelte beim Wahlschweizer Ogier seinen sehr nahen neunten Triumph im noblen Fürstentum an der Côte d’Azur. Er führte bis dahin 21,4 Sekunden vor seinem Herausforderer Sébastien Loeb bei dessen Jungfernfahrt im Ford Puma Rally1. Dort fing er sich vorne links einen Reifenschaden ein, der für Loeb die Führung 9,5 Sekunden vor Ogier brachte. Ogier setzte zwar auf der abschließenden Power Stage alles auf eine Karte, doch es war etwas zu viel. Er bekam wegen Frühstarts dort zehn Strafsekunden aufgebrummt. Was das Ganze noch verschärft, ohne diese Strafsekunden hätte Loeb zwar auch gewonnen, aber nur fünf Zehntelsekunden vor Ogier.

Loeb durfte nun seinen achten Monte-Triumph feiern und zog damit an Siegen zwar mit Ogier gleich, doch Loeb siegte bei acht WM-Läufen, während Ogier nur sieben WM-Läufe und einmal die Intercontinental Rally Challenge (IRC) 2009 in Monaco gewonnen hatte. Es war 80. Volltreffer des inzwischen 47 Jahre alten Wahlschweizers in der Weltmeisterschaft. Zuletzt gewann er einen WM-Lauf 2018 in Spanien. Doch wie Ogier, der nur ein Kurzprogramm 2022 bestreitet, hat auch für den neunfachen Rekordchampion Loeb der Sieg keine direkte Auswirkungen auf die Meisterschaft, weil bei ihm nicht sicher, ob er mit M-Sport noch weitere Rallyes bestreitet.Loeb ist mit 47 Jahren der älteste Monaco-Sieger. Seine 50 Jahre alte Beifahrerin Isabelle Galmiche, im Beruf Lehrerin, ist die erste siegreiche Frau seit 1997, als Fabrizia Pons im Subaru von Piero Liatti gewonnen hatte.

Der Sieger-Kommentar: «Ich fühle mich wirklich glücklich! Ich habe nicht so viel erwartet, als ich hierher kam, aber es war ein großer Kampf. Ogier war wirklich schnell und ich musste gestern und heute Morgen hart kämpfen.»

M-Sport-Chef Malcolm Wilson freute sich besonders: «Als ich das neue Auto zum ersten Mal sah, war ich so zuversichtlich, dass wir einen Gewinner in unseren Händen hatten. Die Kombination von Sébastien Loeb in unserem Auto war unglaublich.»

Ogier suchte nach einer Erklärung für seinen Frühstart: «Am Motor war ein seltsames Geräusch und ich war irritiert, vielleicht bin ich ein bisschen zu früh gestartet. Ich habe mein Job an diesem Wochenende gemacht und das ist so, wie es ist. Gut gemacht mit dem Team, Es ist ein schönes Wochenende zum ersten Mal mit dem Hybrid.»

Breen, der für M-Sport eine komplette Saison bestreitet, war mit seinem Einstand zufrieden: «Es fühlt sich großartig an. Dies ist das Ergebnis von 18 Monaten von einer unglaublich harten Arbeit von einer Gruppe von Menschen bis durch Covid, und es ist alles wert, weil dies ein absolut erstaunliches Auto ist.»

M-Sport Ford setzte sich mit diesem Ergebnis mit 42 Punkten und drei Zählern vor Titelverteidiger Toyota bei den Herstellern an die Spitze.

Huyndai hat noch viel Arbeit

Für das im unterfränkischen Alzenau ansässige Hyundai-Team war die 90. Rallye Monte Carlo mehr ein Desaster. Thierry Neuville, Sieger 2020, war mit dem schon etwas großen Rückstand von 7:42,6 Minuten auf dem sechsten Platz der beste Huyndai-Pilot. Allerdings hatte er auch mit einigen Drehern und ganz besonders mit gebrochenen Stoßdämpfern zu kämpfen. «Wir haben noch viel Arbeit vor uns», meinte Neuville. Im Ziel war er ziemlich sauer. «Ich habe alles gegeben», mehr sagte er nicht. Ott Tänak musste am Freitag aufgeben, nachdem er in einem Hang gelandet war und wegen zweier Reifenschäden kein Ersatzrad mehr hatte. Der 20 Jahre junge Oliver Solberg, der am Samstag seinen i20 Rally wegen Abgasentwicklung im Auto neben die Piste setzte, gab am Sonntag aus gesundheitlichen Gründen auf.

Wie im Vorjahr gewann der Titelverteidiger Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia Rally2 die Kategorie WRC2 55,4 Sekunden vor dem Tschechen Erik Cais (Ford Fiesta MKII) und 2:07,5 Minuten vor seinem russischen Teamkollegen Nikolay Gryazin.

Der Schweizer Monte-Veteran Olivier Burri erreichte im VW Polo GTi bei seinem 23. Start im Fürstentum den 20. Gesamtrang (+ 22.53,0). Die Österreicher Johannes Keferböck und Ilka Minor wurden im Skoda Fabia Rally2 nach ihrem frühen Abflug auf dem 26. Rang (+ 24:28,0) hinter dem Teamkollegen Freddy Loix und François Delecour im Alpine A110 gelistet. Das deutsche Meisterteam Marijan Griebel und Alexander Rath erreichten im Opel Corsa Rally4 als Klassenzweite den 28. Platz (+ 29:01,5).

Hybrid noch nicht ganz standfest

Bei der 90. Rallye Monte Carlo und dem 50. Jubiläum der Rallye-Weltmeisterschaft erfolgte mit den neuen Hybrid-Fahrzeugen Rally1 der Start in eine neue Ära. Allerdings muss die Schaeffler-Tochter Compact Dynmics, die die Fahrzeuge mit der Hybrid-Einheit exklusiv ausrüstet, noch etwas Entwicklungsarbeit leisten. Als ganz so standfest und konstant erwies sich manches Hybrid-Element nicht. Es kam zu einigen Ausfällen wie zum Beispiel im Toyota GR Yaris Rally1 bei Ogier oder im Ford Puma Rally1 von Gus Greensmith, die die zusätzlichen 130 PS auf einigen Prüfungen und auch auf den Überführungsstrecken, auf denen nur der Hybrid-Antrieb eingesetzt werden soll, vermissten. Das dürfte in die Schublade der erwarteten Kinderkrankheiten abgelegt werden. «Das ist ein ganz neues Auto, mit viel mehr Power», beschreibt Loeb das neue Auto.

Die 90. Rallye Monte Carlo wurde größtenteils, abgesehen am Samstag von der zehnten Prüfung und ein wenig auf der 15. und 17. Entscheidung, auf trockenen Pisten und bei überwiegend gutem Wetter ausgetragen.

Die Wagen-Burgen mit den zahlreichen Wohnmobilen zeugten vom erneuten Interesse der Rallyefans, die sich in ausgewiesenen Zonen unter Wahrung der Abstände aufhalten durften, die von vielen Marshalls überwacht wurden.

 

Endstand nach 17 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Loeb/Galmiche (F), Ford

3:00:32,8

2

Ogier/Veillas (F), Toyota

+ 10,5

3

Breen/Nagle (IRL), Ford

+ 1:39,8

4

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 2:16,2

5

Greensmith/Andersson (GB/S), Ford

+ 6:33,4

6

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 7:42,6

7

Mikkelsen/Eriksen (N), Skoda Rally2

+ 11:33,8

8

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 12:24,8

9

Cais/Tesinsky (CZ), Fiesta MKII

+ 12:29,2

10

Gryazin/Aleksandrov (RUS), Skoda Rally2

+ 13:41,3

 

Fahrer-WM Stand nach 1 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Sébastien Loeb (F), Ford

27

2

Sébastien Ogier (F), Toyota

19

3

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota

17

4

Craig Breen (GB), Ford

15

5

Thierry Neuville (B), Hyundai

11

6

Gus Greensmith (GB), Ford

10

7

Andreas Mikkelsen (N), Skoda Rally2

6

8

Takamoto Katsuta (J), Toyota

4

9

Elfyn Evans (GB), Toyota

4

10

Erik Cais (CZ), Ford MKII

2

11

Nikolay Gryazin (RUS), Skoda Rally2

1

 

Hersteller-WM Stand nach 1 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

M-Sport Ford WRT

42

2

Toyota Gazoo Racing WRT

39

3

Hyundai Shell Mobis WRT

13

4

Toyota Gazoo Racing WRT NG

8

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