Ford möchte WM-Führung wieder ausbauen
Mikko Hirvonen möchte wieder die alleinige WM-Führung
Als Spitzenreiter zum buchstäblich tiefsten Punkt der Saison: Die Region, in der am kommenden Wochenende mit der Rallye Jordanien der vierte Lauf zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft über die sandige Bühne geht, liegt bis zu 420 Meter unterhalb des Meeresspiegels. Das Werksteam Ford Abu Dhabi strebt am Rande des Toten Meers dennoch ein Highlight an und rechnet sich gute Chancen für diese Schotterveranstaltung aus.
In der kargen Wüstengegend treffen die Ford Fiesta RS WRC-Piloten Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila auf eine ganz besondere Herausforderungen: Viele der insgesamt zehn verschiedenen Schotterprüfungen, die das Teilnehmerfeld je zweimal absolvieren muss, wurden 2008 für das WM-Debüt dieser Rallye eigens angelegt – und ziehen sich entsprechend willkürlich durchs Gelände, ohne zwangsläufig der normalen Topographie zu folgen. «Bei jeder anderen Rallye können wir immer auch etwas die Landschaft «lesen», um zu erkennen, was sich hinter einer verdeckten Kuppe versteckt – etwa in Form von Schneisen zwischen den Baumwipfeln, grossen Steinen am Streckenrand oder auch den Spitzen von Telegrafenmasten», erläutert Mikko Hirvonen, der sich derzeit den ersten Platz in der Fahrerwertung punktgleich mit Titelverteidiger Sébastien Loeb teilt.
«In Jordanien kannst du das vergessen. Das einzige, was wir als Fahrer vor einer der zahlreichen Kuppen sehen, ist blauer Himmel. Aus diesem Grunde kommt hier einem akkurat erstellten Aufschrieb eine nochmals grössere Bedeutung zu.» 2008 hat Hirvonen das WM-Debüt der Rallye Jordanien für sich entscheiden können, ihm liegen die rauen Pisten in dem haschemitischen Königreich. «Die Schotterwege sind unglaublich hart», betont der 30-Jährige. «Der Streckenverlauf ist mal schnell und geschwungen, dann wieder eng und technisch. Dort, wo die Strasse sauber ist, fährt es sich fast wie auf Asphalt – an einigen Stellen können wir sogar Gummiabrieb sehen, wo andere Fahrer vor langsamen Passagen gebremst haben.»
Neu für alle Teilnehmer sind die Schotterreifen von Michelin, der Evolution des Latitude Cross. «Ich bin sehr überrascht, wie robust und stark sie sind», erläutert Hirvonen nach viertägigen Testfahrten in Spanien, die er sich mit seinem Teamkollegen und finnischen Landsmann Latvala geteilt hat. «Am zweiten Tag haben wir eine Strecke gewählt, die mit grossen Steinen und scharfkantigen Felsen nur so übersät war – ohne, dass wir auch nur einen Reifenschaden erlebt hätten. Pneus, die dies aushalten, sollten eigentlich mit allem klarkommen. Mit ihren tieferen Flanken federn sie spürbar weniger. Hierauf haben wir die Fahrwerksabstimmung des Fiesta RS WRC in Details angepasst.»