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Neuseeländische Rallyes mit 40% Frauen

Von Toni Hoffmann
Bei der neuseeländischen Otago Rallye betrug der Frauenanteil 40%, eine hohe Frauenquote, könnte man meinen, doch die bekannte Pilotin Emma Gilmour kann dies erklären.

Erinnern Sie sich noch an Rena Blome? Sie war Anfang der 80er Jahre als bis dahin einzige Werkspilot bei Peugeot Talbot zuerst im Peugeot 104 ZS, später im Talbot Samba Rallye größtenteils im deutschen Championat ziemlich erfolgreich unterwegs, war aber zudem bei der britischen RAC Rally, der finnischen 1000-Seen und zweimal bei der Rallye Monte Carlo am Start. International aber sorgte der «schwarze Vulkan» Michèle Mouton, die Vize-Weltmeisterin von 1982 (Audi Quattro) und die Deutsche Meisterin von 1986 (Peugeot 205 T16) sowie heutige FIA-Sicherheitsbeauftragte, für gewaltig Furore und viel Frauen-Power im Rallyesport. Nicht zu vergessen Isolde Holderied, die im Toyota etliche Highlights national und international setzte. Und natürlich Jutta Kleinschmidt, Dakar-Siegerin von 2001 im Pajero von Mitsubishi Ralliart Germany. Heute sagen die Frauen lieber, wo der Weg entlang geht. Der Frauenanteil auf dem heißen Beifahrersitz ist stark gestiegen.

Aber zurück auf die andere Seite der Erdkugel: Emma Gilmour versteht es nicht wirklich. Es ist nur Neuseeland. Und genau das tun neuseeländische Frauen. Die Otago Rallye letzte Woche hatte einen Frauenanteil von 40%, bei der Winmax Otago NZRC Rally und der Classic 4WD Rallye auch.

«Es ist wirklich großartig, so viele weibliche Konkurrenten zu sehen», sagte Gilmour, die in Otago auf P3 lag, bevor sie durch ein Bremsproblem ausgebremst wurde, das sie im Ziel auf den fünften Platz zurückwarf. «Aber es ist eine seltsame Sache, ich sehe es einfach nicht. Für mich sind es nur Wettbewerb und Konkurrenten, Frauen oder Männer. Es ist keine Frage des Geschlechts und so haben wir es hier in Neuseeland immer gesehen. Es ist wirklich Teil unseres Erbes. Wenn man in die Vergangenheit zurückblickt, sieht man, dass die Frauen die Farmen weiterführten, als die Männer in den Krieg zogen, so etwas hat uns einfach nie aus der Fassung gebracht. Wir machen einfach weiter und jetzt nehmen wir an Rallyes teil. Die Zahl der Fahrerinnen und Beifahrerinnen ist groß. Ich bin jetzt schon eine Weile dabei, aber man darf nicht vergessen, dass wir mit Sara Mason eine weibliche neuseeländische Meisterin hatten.»

Gilmours eigenes Profil wurde geschärft, als sie sich für diese Saison McLarens Extreme E-Kader anschloss.

«Es ist eine großartige Gelegenheit, wieder auf der internationalen Bühne zu stehen», fügte sie hinzu, «und es ist noch wichtiger für die Gleichstellung der Geschlechter. Das ist etwas, das für Extreme E enorm ist, wenn Männer und Frauen gleichberechtigt gegeneinander antreten. Das wurde noch nie im Motorsport oder irgendeiner anderen Sportart gemacht, es ist sehr, sehr cool. Und es zeigt sich, dass Frauen genauso fähig sind wie Männer.»

Der PR-Manager der Otago Rally, Roger Oakley, stimmte zu, dass die Veranstaltung die Kiwi-Kultur widerspiegele, aber es gehe um mehr als nur darum, die geschlechtsspezifischen Vorurteile auszugleichen.

«Wir haben 40 % unserer Crews aus Frauen», erklärte er, «aber wir würden gerne mehr sehen. Wir hatten acht der Top-20-Beifahrerinnen in der nationalen Meisterschaft als Frauen. Das ist wirklich positiv. Einer der Aspekte der Veranstaltung, die wir zu fördern versuchen, ist das Potenzial für Abenteuer und Erinnerungen in einem Rallyeauto. Ich denke, das ist der Grund, warum wir auch so viele Familiencrews sehen. Wir haben Großvater und Enkel [David Taylor und Arthur Broughan] im Wettbewerb. Wir haben Sean Haggarty, der von seiner 14-jährigen Tochter Bella begleitet wird, und wir haben einen Konkurrenten im Alter von 76 Jahren. Es ist wirklich ein Sport für alle Altersgruppen – es ist ein Sport für alle.»

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