Siebter Argentinien-Sieg in Folge für Citroën
Loeb feiert seinen 65. Sieg
Argentinien ist nicht nur das Land der Gauchos, im Rallyesport ist es auf jeden Fall das fruchtbare Terrain für Citroën. In einem weiteren äusserst spannenden und sehr dramatischen Finale gewann der siebenfache Rekord-Champion Loeb zum sechsten Mal in Folge den südamerikanischen WM-Klassiker um 2,4 Sekunden vor seinem Ford-Rivalen Mikko Hirvonen. Mit seinem 65. Laufsieg erhöhte der Tabellenführer sein Punktekonto auf 126 Zähler, 13 mehr als Hirvonen. Citroën hat nun in diesem Jahr bislang alle fünf Schotterrallyes gewonnen.
Bis zur letzten Prüfung sah es aber nach dem dritten Saisonsieg seines Teampartners Sébastien Ogier aus. Doch der vermasselte erneut in Lateinamerika durch einen Fahrfehler erneut seine Siegchance. Es war am Ende der ersten Sonntag-Entscheidung und der viertletzten Prüfung, mit 48,21 km die bislang längste Prüfung des Jahres. Ogier war ins argentinische Finale mit einem Vorsprung von 43,7 Sekunden auf Hirvonen und 47,7 Sekunden auf Loeb gestartet. Auf dem letzten Kilometer aber legte er den Citroën DS3 WRC mit einer Rolle aufs Dach, konnte aber weiterfahren.
«Das war ein blöder Fehler. Aber die Streckennote am Ende der Prüfung stimmte nicht. Nach unserem Aufschrieb hätte ich eine Kurve schneiden können, was aber nicht der Fall war. Wir rollten aufs Dach. Wir konnten aber wieder starten und weiterfahren, obwohl unser Auto doch beschädigt war. Die Windschutzscheibe war gebrochen und wir hatten unseren Heckspoiler verloren», erklärte der Unglücksrabe Ogier sein Pech. Bis zur letzten Entscheidung blieb er vor dem auf den Ehrenrang gestürmten Loeb. Doch die defekte Servolenkung liess am Ende die Verteidigung der Führung nicht zu. «Wir mussten ohne Servolenkung fahren, und das bei diesen Bedingungen», haderte Ogier mit seinem Schicksal, das ihn um 7,2 Sekunden auf den dritten Platz hinter Loeb und Hirvonen abstützen liess. «Ich bin wirklich sehr enttäuscht. Ich konnte am Ende nicht mehr mitkämpfen», so das südamerikanische Ogier-Fazit.
Anders bei Loeb mit seinem mehr oder weniger geerbten dritten Saisonsieg. «Nach der Zeitstrafe am Freitag habe ich nicht mehr mit dem Sieg gerechnet. Wir haben wirklich dann sehr hart gepusht, um in Schlagdistanz zu unseren Vorderleuten zu kommen und Hirvonen schlagen zu können», sagte Loeb. «Wieder einmal wurde eine Rallye mit einem Wimpernschlag entschieden. Es sieht danach aus, als ob Argentinien für uns ein gutes Jagdrevier ist.» Und das seit 2004 mit dem letzten WM-Sieg für Carlos Sainz. Dann folgte Loeb mit sechs weiteren Siegen.