MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Neuville entthront Monte-König Ogier

Von Toni Hoffmann
Das im unterfränkischen Alzenau ansässige Team von Hyundai Motorsport gewinnt zum zweiten Mal nach 2020 die Rallye Monte Carlo, Thierry Neuville schlägt mit seinem zweiten Triumph Monte-König Sébastien Ogier.

Der Ostbelgier Thierry Neuville (35 Jahre), seit dem Beginn des Hyundai-Engagements in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) schon elf Jahre lang eine feste Größe im Kader der Südkoreaner, ist aus seiner Sicht im Hyundai i20 Rallye1 perfekt in die neue WRC-Saison gestartet. Nach einem verbissen geführten Duell um den prestigeträchtigen Sieg im mondänen Fürstentum an der Côte d’Azur mit dem Vorjahressieger Sébastien Ogier, der im Toyota GR Yaris Rally1 seinen zehnten Rekord-Triumph knapp verpasste, kletterte Neuville zum zweiten Mal nach 2020 auf die oberste Stufe des Siegertreppchens, um dann den bekannten Satz «Schön, Sie hier zu sehen» aus dem Mund von Fürst Albert II. zu hören.

Nach 17 ziemlich schnee- und eisfreien Asphaltprüfungen in den französischen Seealpen verwies Neuville, der auf der zehnten Prüfung erstmals die Führung übernahm, mit seinem 20. WRC-Gesamtsieg den Toyota-Teilzeitpiloten Ogier um 16,1 Sekunden auf den Ehrenrang.

Neuville strahlte mit der Sonne am blauen Mittelmeerhimmel um die Wette: «Ich habe keine Worte, um ehrlich zu sein. Es war nur ein fantastisches Wochenende. Ich fühlte mich im Auto sehr gut. Das gesamte Team hat einen unglaublichen Job gemacht und ich denke, das gesamte Paket hat großartig funktioniert. Ich bin wirklich sehr glücklich, es war ein sehr positives Wochenende. Das Auto war hervorragend.»

Ogier, der in der Woche einen guten Freund zu Grabe getragen hatte, meinte: «Es war ein hervorragender Kampf mit Thierry. Er war dieses Wochenende sehr schnell. Es hatte ein bisschen was von Achterbahn in Bezug auf Emotionen für mich diese Woche. Zuerst hatte ich viel Ärger, besonders Freitag. Es war schwierig, sich am Montag von einem guten Freund zu verabschieden. Es gibt keine gute Zeit für so etwas, aber es war so plötzlich.»

Der Vizechampion Elfyn Evans, der mit seiner Führung im Toyota GR Yaris Rally1 bis zur zehnten Prüfung seine eigene Monte-Story schrieb, musste danach passen und erreichte mit einem Rückstand von 45,2 Sekunden den letzten Podestplatz. Evans räumte selbst Fehler ein: «Wir waren nicht schnell genug, um dieses Event zu gewinnen. Das Potenzial war da, aber wir hatten am Samstagnachmittag Probleme. Hier war alles in Ordnung.»

Ott Tänak, der nach dem einjährigen Intermezzo bei M-Sport Ford wieder nach Alzenau zurückkehrte, wird für sein neues Sportgerät, den Hyundai i20 Rally1, nach seinem Dreher am Freitag noch einige Übungseinheiten benötigen, um zur Bestform zurückzufinden. Er notierte beim Saisonauftakt mit einem Rückstand von 1:59,8 Minuten zum siegreichen Kollegen Neuville den vierten Rang. Der Weltmeister von 2019 war nicht ganz zufrieden: «Wir sind Vierter. Es war keine leichte Rallye und es gab viel zu lernen. Wir werden sehen, was wir in Schweden tun können, es wird ein weiteres Abenteuer.»

Eine solide Leistung unter der Vorgabe «Mission erfüllt» lieferte Adrien Fourmaux bei seiner Rückkehr ins Cockpit des Ford Puma Rally1 mit dem fünften Platz (+ 3:36,9) ab. Fourmaux führte an: «Ich bin wirklich froh, dass ich bei der Ankunft dieser Rallye und in Turini bin. Es gibt natürlich Dinge zu verbessern, aber ich denke, es war eine sehr gute Rallye. Für eine Rückkehr ist es sehr gut und sehr positiv.»

Der Titelverteidiger Kalle Rovanperä verzichtete in seinem Teilzeitprogramm auf einen Start beim Saisonauftakt. Er tritt wieder in Schweden an.

Erstmals greift der dreigeteilte Punktemodus mit den Wertungen bis Ende der zweiten Etappe (Samstagabend) für die Top 10 mit 18-15-13-10-8-6-4-3-2-1 (sofern im Ziel), der neuen Sonntag-Wertung mit der dritten Etappe mit Punkten (7-6-5-4-3-2-1) für die sieben Besten und noch mit den Bonuspunkten für die Power Stage (5-4-3-2-1). Hier ist man allerdings auf die offizielle Auswertung des Portals wrc.com angewiesen, weil dort eine explizite Auswertung für den Sonntag für eine eigene Punkteermittlung nicht aufgeführt ist. Insider geben dem neuen Modus wenig Überlebenschancen.

Neuville schaffte mit diesem Modus die Maximalzahl von 30 Punkten vor Ogier (24) und Evans (21) und den perfekten Start für 2024. Bei den Herstellern konnte der Titelverteidiger Toyota mit 46 Punkten und nur einem Zähler vor Hyundai als Leader in die neue Saison starten. M-Sport Ford notierte 19 Punkte.

Die WRC2 wurde am Schluss eine sehr enge Geschichte. Der zuvor führende Spanier Pepe Lopez verlor im Škoda Fabia RS am Turini seinen Sieg um 4,0 Sekunden an den Lokalfavoriten Yohan Rossel im Citroën C3 Rally2. Dritter mit einem Rückstand von 15,4 Sekunden wurde Nicolay Gryazin in einem weiteren Citroën. Sami Pajari erreichte im besten der vier ultra-neuen Toyota GR Yaris Rally2 den 12. Gesamtrang (+ 15:16,3).

Der Schweizer Monte-Veteran Olivier Burri beendete im Škoda Fabia Evo seinen 26. Start unter den 68 gestarteten Teams mit dem 15. Gesamtrang (+ 30:46,6) und dem siebten WRC2-Platz.

 

Endstand nach 17 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

3:09:30,9

2

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 16,1

3

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 45,2

4

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 1:59,8

5

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 3:36,9

6

Mikkelsen/Eriksen (N), Hyundai

+ 5:34,6

7

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 8:28,5

8

Rossel/Dunand (F), Citroën

+ 10:29,8

9

Lopez/Vasguez (E), Škoda

+ 10:33,8

10

Gryazin/Aleksandrov (LT), Citroën

+ 10:45,2

 

 

Fahrer-WM - Stand nach 1 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Thierry Neuville (B), Hyundai (18 + 7 + 5)

30

2

Sébastien Ogier (F), Toyota (15 + 4 + 4)

24

3

Elfyn Evans (GB), Toyota (13 + 6 + 2)

21

4

Ott Tänak (EE), Hyundai (10 + 4 + 1)

15

5

Adrien Fourmaux (F), Ford (8 + 3 + 0)

11

6

Takamoto Katsuta (J), Toyota (4 + 2 + 3)

9

7

Andreas Mikkelsen (N), Hyundai (6 + 0 + 0)

6

8

Nicolay Gryazin (ANA), Citroën (3 + 0 + 0)

3

9

Pepe Lopez (E), Škoda (2 + 0 + 0)

2

10

Grégoire Munster (L), Ford (0 + 0 + 1)

1

                                                          

 

Hersteller-WM - Stand nach 1 von 13 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT (28 + 11 + 7)

46

2

Hyundai Shell Mobis WRT(29 + 11 + 1)

45

3

M-Sport Ford WRT (19)

19

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