Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Weltmeister Loeb setzt Durchmarsch fort

Von Toni Hoffmann
Loeb war auch in Portugal einfach nicht zu schlagen

Loeb war auch in Portugal einfach nicht zu schlagen

Der fünffache Rekord-Champion erzielt an der Algarve seinen vierten Saisonsieg in Folge und setzt sich mit seinem 51. Triumph in der Tabelle stärker vom Verfolger Hirvonen ab.

Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb hat beim vierten Lauf zur Rallye-WM in Portugal seinen Saison-Durchmarsch fortgesetzt. Bei der portugiesischen WM-Neuauflage an der Algarve erzielte der 35jährige Wahl-Schweizer im Citroën C4 seinen vierten Saisonsieg in Folge. Bei seinem 51. Rekordsieg fuhr er nach 18 Schotterprüfungen (= 361,36 km) einen Vorsprung von 24,3 Sekunden auf seinen Titelkontrahenten Mikko Hirvonen (Ford Focus) heraus. Mit der Maximalzahl von 40 Punkten liegt Loeb nun zehn Zähler vor Hirvonen. «Am Ende habe ich Hirvonen die Bestzeiten überlassen, weil ich alles unter Kontrolle hatte», sagte Loeb, der am Sonntagnachmittag am Algarve-Stadion seinen Portugal-Sieg von 2007 wiederholte.

«Ich habe getan, was ich tun konnte. Zum Schluss wollte ich nur meinen zweiten Platz halten. Acht Punkte sind besser als nichts», äußerte sich der Vize-Champion Hirvonen, dessen Ford-Teampartner Jari-Matti Latvala an seinem 24. Geburtstag den schlimmsten Unfall bei seinem Horror-Crash unverletzt überstanden hatte. Ford-Teamchef Malcolm Wilson hat angekündigt, über den weiteren Verbleib von Latvala im Werksteam nach dessen dritten Saisonunfall nachdenken zu müssen. In der Marken-Wertung baute Weltmeister Citroën seine Führung mit 64 Punkten zu einem klaren Vorsprung von 24 Zählern zu Ford aus.

Mit seinem «Oldie», dem vom eigenen Team einsetzten Citroën Xsara (Chassis-Baujahr: 2001), erreichte der Petter Solberg bei seinem dritten Einsatz als Privatier den vierten Platz (Rückstand: 2:44,6 Minuten) hinter Daniel Sordo, der auf seinen Teamkollegen Loeb 1:45,4 Minuten zurücklag. «Für mich ist das wieder ein tolles Ergebnis», freute sich Solberg, Weltmeister von 2003. Sein finnischer Titelvorgänger Marcus Grönholm, Champion 2000 und 2002, schied bei seinem WM-Comeback nach 16 Monaten Pause am Samstagmittag wegen des überhitzten Motors seines privat eingesetzten Subaru Impreza vorzeitig aus.

Petters etwas älterer Bruder Henning beendete im Stobart-Ford Focus die Rallye Portugal auf dem fünften Platz (Rückstand: 5:50,3 Minuten). An der Stelle, an der am Donnerstagabend seine erste Bestmarke setzte, markierte er auch beim zweiten Durchgang im Algarve-Stadion seine zweite Bestzeit.

Der junge Bayer Hermann Gaßner junior, der Mitte März als mit 20 Jahren jüngster Sieger den ersten Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft gewonnen hatte, beendete seinen zweiten WM-Auslandsstart mit einem Achtungserfolg. Im Mitsubishi Lancer erreichte er den 12. Gesamtrang (Rückstand: 28:24,3 Minuten), in der stark besetzten seriennahen Gruppe N fuhr er auf den vierten Rang.

Die Wertung der Produktionswagen-WM (PRWC) gewann der einheimische Mitsubishi-Pilot Armindo Araujo um 1:07,1 Minuten vor seinem Markenkollegen Martin Prokop. Den dritten Lauf zur Junior-WM entschied Michal Kosciuszko im Suzuki Swift S1600 vor Kevin Abbring (Renault Clio R3) für sich.

Auf der vorletzten Entscheidung gab es noch eine Ausfall-«Orgie». Den Anfang machte der bis dahin fünftplatzierte Matthew Wilson, der den Ford Focus aus der WM-Schmiede seines Vaters Malcolm vehement mit einer Rolle vehement neben die Piste ins Aus setzte. «Meine Bremsen haben versagt. Das Bremspedal fiel praktisch auf den Boden. Ich konnte nicht mehr bremsen», begründete Wilson seinen Unfall. Fast an gleicher Stelle flog auch der Citroën-Junior Conrad Rautenbach mit seinem C4 ab. Sein Fahrzeug fing etwas später Feuer. Zuvor war bereits sein Teampartner Evgeny Novikov nach einem Abflug ausgeschieden.

Endstand nach 3 Etappen, 18 Prüfungen (= 361,36 km) und 1.164 Gesamtkilometern

1. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, 3:51:00,3
2. Mikko Hirvonen/Jarmo Lethinen (FIN), Ford Focus WRC, + 24,0 sec.
3. Daniel Sordo/Marc Marti (E), Citroën C4 WRC, + 1:45,4 min.
4. Petter Solberg/Philip Mills (N/GB), Citroën Xsara WRC, + 2:44,6
5. Hennig Solberg/Cato Menkerud (N), Ford Focus WRC, + 5:46,3
6. Mads Östberg/Ole-Kristian Unnerud (N), Subaru Impreza WRC + 6:20,8
7. Federico Villagra/José Diaz (RA), Ford Focus WRC, + 12:59,5
8. Khalid Al Qassimi/Michael Orr (QA/GB), Ford Focus WRC, + 18:21,7
9. Armindo Aruajo/Migeul Ramalho (P), Mitsubishi Lancer (N), + 22:18,5
10. Martin Prokop/Jan Tomanek (CZ), Mitsubishi Lancer (N), + 23:25,6
… 12. Hermann Gaßner jr./Kathi Wüstenhagen (D), Mitsubishi Lancer (N), + 28:24,3

WM-Stände nach 4 von 12 Läufen:
Fahrer:

1. Loeb (Frankreich/Citroën Total World Rally Team): 40 Punkte
2. Hirvonen (Finnland/BP-Ford Abu-Dhabi World Rally Team): 30
3. Sordo (Spanien/Citroën Total World Rally Team): 23
4. H. Solberg (Norwegen/Stobart M-Sport Ford Rally Team): 14
5. P. Solberg (Norwegen/Petter Solberg Rallying MSN Edition): 14
6. Matthew Wilson (Großbritannien/M-Sport Rally Team): 8
7. Jari-Matti Latvala (Finnland/BP-Ford Abu Dhabi World Rally Team): 6
8. Atkinson (Australien/Citroën Junior Team): 4
9. Federico Villagra (Argentinien/Munchi’s WRT): 4
9. Ogier (Frankreich/Citroen Junior Team): 3
10. Rautenbach (Simbabwe/Citroen Junior Team): 3
10. Mads Östberg (Norwegen/Adapta AS): 3

Marken:

1. Citroen Total WRT: 64 Punkte
2. BP-Ford Abu-Dhabi World Rally Team: 40
3. Stobart M-Sport Ford Rally Team: 27
4. Citroen Junior Team: 11
5. Munchi’s WRT: 7

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht in der Printausgabe Nr. 16 am Dienstag, 7. April 2009

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