Latvala – Primus beim Ford-Sieger-Trio
Die Wales-Sieger von Ford
Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila heissen die Sieger der Wales-Rallye Grossbritannien. Die Finnen sicherten sich im vom Ford Abu Dhabi World Rally Team eingesetzten Fiesta RS World Rally Car den fünften Sieg ihrer Karriere und den ersten seit Juli vergangenen Jahres. Ford feierte beim Saisonfinale einen Dreifacherfolg: Auf dem Podium standen ausnahmslos Fiesta-Piloten. Acht der ersten neun Plätze waren fest in der Hand der Ford Fiesta RS WRC.
Latvala siegte mit einem Vorsprung von 3.42,9 Minuten und fuhr in den schlammigen walisischen Wäldern auf elf der 23 Wertungsprüfungen (WP) die Bestzeit. Die Plätze zwei und drei gingen an Mads Östberg / Jonas Andersson und Henning Solberg / Ilka Minor, die für das Team M-Sport Stobart Ford an den Start gingen. Mit diesem Dreifachsieg wiederholte der Fiesta RS WRC beim Saisonfinale den triumphalen Auftakt zu Beginn des Jahres: Auch bei der Rallye Schweden im Februar belegten drei Ford Fiesta RS WRC die ersten drei Plätze. Rang eins ging an Mikko Hirvonen und seinen Beifahrer.
Starke Regenfälle verwandelten die Schotterwege in Wales in eine schlammige Rutschpartie. Die Gripverhältnisse an den ersten beiden Tagen waren entsprechend schwierig. Erst am Samstag und Sonntag sorgte gutes Wetter für bessere Bedingungen. Während der Start in Llandudno im Norden des Fürstentums erfolgte, überquerten die Teams die Zielrampe wie auch in den Vorjahren im südwalisischen Cardiff. Dazwischen standen 23 Wertungsprüfungen über eine Länge von insgesamt 354,54 Kilometern auf dem Programm.
Am ersten Wettbewerbstag fühlte sich Latvala nicht wohl. Doch sein Gesundheitszustand verbesserte sich rasch, und er lieferte sich mit dem Franzosen Sébastien Loeb ein packendes Duell um die Führung. Am Ende der Freitagsetappe trennten ihn nur 1,1 Sekunden vom ersten Platz. Am Samstag übernahm der 26-jährige Fiesta RS WRC-Pilot dann die Spitze. Sein Vorsprung betrug 6,1 Sekunden. Somit musste er auf den sechs letzten Tagesprüfungen der Rallye Grossbritannien noch einmal alles geben. Am Sonntag standen insgesamt 84,04 Kilometer im Brecon Beacon-Gebirge und auf dem Militärgelände von Epynt auf dem Programm.
Auf der ersten Sonntagsprüfung konnte Latvala seinen Vorsprung weiter ausbauen. Als Loeb die Rallye wenig später nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall aufgeben musste, stand dem Sieg von Latvala und Anttila nichts mehr im Wege. Dennoch liessen sich die beiden auf ihrem Weg zur Zieldurchfahrt im Schloss von Cardiff noch zwei weitere Bestzeiten gutschreiben.
«Es ist fantastisch, dass wir die Saison so beenden können», freute sich Latvala im Ziel. «Es ist lange her, seit wir das letzte Mal gewonnen haben, in der Zwischenzeit mussten wir einige Tiefschläge verkraften. Aber die sind jetzt vergessen. In der zweiten Saisonhälfte kam eben einfach alles zusammen. Daher freue ich mich sehr, dass wir hier als Sieger hervorgegangen sind. Es war mein zehnter Start bei der Rallye Grossbritannien, hier hat meine Rallye-WM-Karriere 2002 begonnen. Daher ist es für mich irgendwie auch ein Heimspiel.»
«Als Seb heute Morgen aufgeben musste, fiel der ganze Druck von meinen Schultern. Ich habe das Tempo rausgenommen und bin kein Risiko mehr eingegangen. Allerdings war dieser Wechsel von Vollgas auf eine eher vorsichtige Fahrweise schon recht schwierig. Ich habe aber den richtigen Rhythmus gefunden und die Konzentration aufrecht gehalten, was gar nicht so einfach ist, wenn du nicht am Limit fährst. Das Team hat während der gesamten Saison wirklich einen fantastischen Job gemacht, und der Sieg war ein wunderbarer Abschluss des Jahres», fügte Latvala hinzu.
«Jari-Matti Latvala war an diesem Wochenende eine Klasse für sich. Am Morgen des ersten Tages stand er unter Druck und wirkte angespannt. Aber danach präsentierte er sich in blendender Form, keiner konnte ihm folgen. Wir haben die Rallye mit der Hoffnung auf den WM-Titel in Angriff genommen. Leider sollte es nicht sein. Aber der Sieg, der Dreifacherfolg und acht Fiesta RS WRC auf den ersten neun Plätzen waren ein dickes Trostpflaster», erklärte Malcolm Wilson, Direktor des Teams Ford Abu Dhabi.