Neuville und Toyota Weltmeister 2024
Neuville und sein Beifahrer Martijn Wydaghe sicherten sich die Meisterschaft auf dramatische Weise. Ihr Teamkollege Ott Tänak - der einzige Fahrer, der ihnen noch Titel streitig hätte machen können – verunglückte auf der ersten Prüfung des Tages und schied aus. Mit einem 25-Punkte-Polster vor dem Saisonfinale war Neuvilles Titel somit nun vier Prüfungen vor Schluss zementiert. Ein sechster Platz beim Saisonfinale machte alles klar. «Ich fühle mich großartig, um ehrlich zu sein, wir haben auch so lange dafür gearbeite»“, sagte Neuville, der die Meisterschaft seit seinem ersten Sieg bei der Rallye Monte-Carlo anführte.
«Mir fehlen die Worte, aber ich möchte mich bei bei meinem Team bedanken, allen die daran beteiligt waren und für uns gekämpft haben. Wir waren oft sehr nah dran am Titel. Wir haben immer alles gegeben und endlich sind wir dieses Jahr dafür belohnt worden».erläuterte Neuville emotional.
Die späte Entscheidung war die Krönung einer Achterbahnwoche für den Belgier. Nach einem Turboladerdefekt am Freitag hatte er sich noch von Platz 15 auf den sechsten Gesamtrang vorgekämpft Sein historischer Sieg stellt nicht nur den ersten WM-Titel führ ihn dar sondern auch sein Team Hyundai Motorsport nach einem Jahrzehnt in der WRC.
Während Neuville seinen lang ersehnten Triumph genießen konnte, versetzte der Unfall von Tänak den Titelambitionen von Hyundai in der Hersteller-WM einen herben Dämpfer. Die koreanische Marke hatte bis zum letzten Tag die Oberhand gehabt. Nach einem spannenden Showdown auf der Wolf Power Stage schlug das Pendel dann in Richtung Toyota aus. Sébastien Ogier, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta zeigten eine starke Leistung, als es darauf ankam. Am Schluss sicherte sich Toyota mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade drei Punkten den mittlerweile achten WM-Herstellertitel.
Evans konnte sich gleich doppelt freuen: Er erbte den Sieg nach dem Ausfall von Tänak und wurde der sechste Rallye-Sieger in einer hart umkämpften Saison. Der Triumph des Walisers sicherte ihm auch den zweiten Platz in der Fahrerwertung,ein bittersüßer Meilenstein, den er nun zum vierten Mal erreicht hat.
«Zu einem bestimmten Zeitpunkt sah es nicht so gut aus, aber wir sind sehr glücklich über das Ergebnis und für das Team», kommentierte Evans. «Vielen Dank auch an meine Teamkollegen, sie haben einen tollen Job gemacht. Es tut uns leid, dass wir die Meisterschaft nicht holen konnten, aber wir werden es nächstes Jahr wieder versuchen».
Ogier rundete den Toyota-Sieg mit einem Rückstand von 1.27,3 Sekunden auf seinen Teamkollegen ab. Die Rallye des achtfachen Champions wurde durch einen kostspieligen Radwechsel am Freitag beeinträchtigt, der ihn aus dem Kampf um den Sieg warf. Die Aufholjagd des Franzosen sicherte Toyota wichtige Punkte im Titelkampf.
Adrien Fourmaux beendete eine bahnbrechende Saison, indem er mit seinem M-Sport Ford Puma Rally dem Podium komplettierte. Seine konstante Form hat ihm in der Saison fünf Podiumsplätze und den fünften Platz in der Fahrerwertung eingebracht - die bisher beste Saison ihn.
Fourmaux erreichte das Ziel gerade 7,1 Sekunden vor dem Toyota-Fahrer Katsuta, der das heimische Publikum mit seinem vierten Platz begeisterte. Grégoire Munster fuhr in einem weiteren M-Sport-Auto auf Platz fünf.
In der WRC2 stürmte Nikolay Gryazin (Citroen) zu einem dominanten Klassensieg und einem beeindruckenden siebten Platz in der Gesamtwertung. Trotzdem gewann Sami Pajari (Toyota) die WRC2-Meisterschaft. Der Finne sicherte sich mit seinem zweiten Platz in Japan obendrein den WRC2-Challenger-Titel und krönte damit ein bemerkenswertes Jahr zusammen mit und Beifahrer Enni Mälkönen.
Die FIA World Rally Championship wird 2025 mit einem erweiterten Kalender, der neue Veranstaltungen in Saudi-Arabien, Paraguay und Spanien umfasst, für noch mehr Spannung sorgen. Die Action beginnt wieder bei der Rallye Monte-Carlo, die vom 23. bis 26. Januar 2025 stattfindet.
Rallye Japan - Endresultat nach 21 Wertungsprüfungen
1. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota 3h 23m 41,0s
2. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota +1m 27,3
3. Fourmaux/Coria (Frankreich) Ford Puma +1m 55,5s
4. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota 2m 2,6s
5. Munster/Louka (Luxemburg) Ford +3m 11,5s
6. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +6m 54,1s
Endstand Rallye-WM Fahrer nach 13 Veranstaltungen:
1. Neuville 242 Punkte
2. Evans 210
3. Tänak 200
Endstand Rallye-WM Hersteller:
1. Toyota 561Punkte
2. Hyundai 558
3. Ford 295