Zweckoptimismus bei Prodrive
Der Prodrive-Mini von Dani Sordo
Am späten Montagnachmittag gab Mini und damit BMW die Entscheidung bekannt, dass man sich als neuer Weg an dem neuen Mini WM-Team Portugal mit Armindo Araujo (Portugal) und Paulo Nobre (Brasilien) in der Rallye-Weltmeisterschaft orientieren werde. Das bisher für den Mini-Einsatz in der Rallye-WM agierende Prodrive-Team um David Richards wurde zum werksunterstützten Team herabgestuft.
Richards führte mit seinen ehrgeizigen Plänen Mini wieder zurück in die Königsklasse mit bislang schon beachtlichen Erfolgen. Drei Podiumsplatzierungen erreichte das Team bei sieben WM-Starts. Zweimal, zuletzt bei der Rallye Monte Carlo, schaffte Dani Sordo den zweiten Platz. Prodrive war aber auch für die Entwicklung des Mini John Cooper Works WRC verantwortlich und brachte dort viel Eigenleistung ein. Nun ist Prodrive nur noch ein Privatteam mit Werksunterstützung.
Die BMW-Gruppe mit Mini suchte lieber, eigentlich sehr unverständlich, die Zusammenarbeit mit dem neuen Team Portugal, dessen beide Piloten Armindo Araujo und Paulo Nobre bislang jeden sportlichen Glanz mit dem Mini vermissen lassen. Araujo schaffte beim Saisonauftakt in Monaco mit viel Glück den zehnten Platz, Nobre kam «unter fernen liefen» auf dem 20. Rang an. Eine Empfehlung für die von sportlichen Erfolgen verwöhnten Bayern ist dies wahrlich nicht. Anders die Prodrive-Piloten Sordo mit dem Ehrenrang und Pierre Campana mit dem siebten Platz.
Dennoch legt Richards Zweckoptimismus an den Tag. «An der Beziehung zwischen Prodrive und Mini wird sich nichts ändern», erklärte er. «Wir arbeiten weiter mit Mini beim Testprogramm sehr eng zusammen. In der Tat ist diese Nachricht für die Entwicklung des Autos sogar gut, das dürfte sich bald auch zeigen. Das gibt für die Entwicklung des Mini noch mehr Luft. Die Leistungsfähigkeit des Mini dürfte damit verbessert werden.»
Dani Sordo und sein neuer Teamkollege Patrik Sandell starten diese Woche beim zweiten WM-Lauf in Schweden in den beiden Prodrive-Mini. Daneben wird ein dritter John Cooper Works für den schwedischen Tourenwagen-Piloten Richard Göransson eingesetzt. Araujo und Nobre gehen in Karlstad erstmals als reguläre Werkspiloten an den Start.