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Rallye Portugal: Stimmen aus dem VW-Lager

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Die Stimmung im Volkswagen-Lager am Algarve-Stadion bei Faro konnte nach dem dritten Jahres-Triumph nicht besser sein. Und das meinten die Sieger.

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
«Ich bin sehr glücklich und zufrieden, zum ersten Mal für Volkswagen auf dem Podium zu stehen. Der Anfang der Saison war schwierig für uns und unsere Pechsträhne ist jetzt endlich beendet. Ich komme jetzt richtig gut mit dem Polo R WRC zurecht und denke, dass bald sogar noch mehr für uns möglich ist. Die Rallye war eine schwierige Aufgabe für Fahrer und Auto, da die Strecken über den Winter sehr stark ausgewaschen worden sind. Der harte Boden und die vielen Steine haben das Auto auf Herz und Nieren geprüft, Fahrer und Beifahrer brauchten dazu volle Konzentration und einen perfekten Aufschrieb, um das Auto sicher über die Prüfungen zu bringen. Die gebrochene Antriebswelle haben unsere Mechaniker am Sonntag perfekt behoben, auf sie war wie immer Verlass – Danke dafür. Das alles macht Mut für die kommenden Rallyes und ich freue mich schon jetzt auf Argentinien in drei Wochen.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
«Unglaublich, was für eine Achterbahn-Rallye hier in Portugal! Ich überglücklich über den Sieg. Erst die Krankheit, dann brutale Prüfungen, die ein Rallyeauto ans Limit bringen. Als wir heute morgen auf der ersten Prüfung das Problem mit der Kraftübertragung hatten, habe ich gedacht: ‚Séb, das war’s, die Rallye ist vorbei‘. Zum Glück haben wir es in den Service geschafft und die Jungs haben dort einen fantastischen Job gemacht. Ich glaube, wir haben den Sieg hier wirklich verdient. Die Rallye war extrem anspruchsvoll und schwierig, für das Auto, das gesamte Team und vor allem auch für mich. Als ich am Montagabend in Portugal gelandet bin, war ich nicht sicher, ob ich starten kann. Ich war ständig müde und meine Energiereserven waren komplett aufgebraucht. Beim Fahren habe ich das zwar weitgehend ausblenden können, weil der Körper dann unter Adrenalin steht – aber topfit fühlt sich anders an. Zum Glück hat sich mein Zustand in den vergangenen zwei Tagen dann deutlich verbessert. Jetzt werde ich bis Argentinien versuchen, so viel Kraft und Ruhe wie möglich zu tanken.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Bei meiner ersten Rallye mit dem Polo R WRC habe ich auf jedem einzelnen Meter dazu gelernt. Mein Ziel war es, möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Ich habe viele Ideen mitgenommen, wie wir uns für die Zukunft verbessern können. Mit dem Polo R WRC geht alles viel schneller als ich es von den Super-2000-Fahrzeugen gewohnt bin. Mein Aufschrieb enthält gerade auf schnellen Abschnitten zu viele Informationen. Zu viel, dass Mikko sie vorlesen und ich sie verarbeiten kann. Daran werden wir arbeiten. Vor allem die Aerodynamik des Polo R WRC ist beeindruckend. Die Kurvengeschwindigkeiten sind enorm hoch. In Kurven, die im vierten, fünften oder sechsten Gang gefahren werden, rufe ich deshalb noch nicht das ganze Potenzial ab. Ich wollte einfach kein Risiko eingehen. Aber alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Debüt für Volkswagen. Das Team hat mich einfach großartig unterstützt. Dafür möchte ich mich bedanken.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Die Rallye Portugal war eine echte Bewährungsprobe für das Team, für den Polo R WRC und für die Fahrer. Sie war die erste typische Schotter-Rallye der Saison und gleichzeitig eine der anspruchsvollsten im Kalender bisher. Zu Beginn der Rallye haben wir gesehen, dass der Polo R WRC und seine Gegner von Ford und Citroën auf Augenhöhe sind. Platz eins, drei und sechs sind ein herausragendes Teamresultat, das wir der fahrerischen Klasse unserer Piloten verdanken. Ein großes Kompliment gilt den Ingenieuren und Mechanikern, die ebenfalls großartige Arbeit geleistet und unseren dritten Sieg trotz einiger Kinderkrankheiten dieses nagelneuen Autos gesichert haben. Ich bin stolz auf die gesamte Mannschaft. Wir sind vom Tempo her vorn dabei und können offenbar unsere Gegner in Fehler treiben, ohne selbst welche zu machen. Das zeigt, dass wir unsere Ziele für die Saison eventuell noch einmal anpassen müssen.»

Und da war dann noch ...

... eine Premiere für Dr. Ulrich Hackenberg. Der Volkswagen Markenvorstand, verantwortlich für technische Entwicklung und damit für den Motorsport, hatte bei drei „Dakar“-Siegen von Volkswagen vor Ort in Südamerika den Start verfolgt. Eine Siegerehrung bei einem der bislang größten sportlichen Erfolge im internationalen Motorsport war dem leidenschaftlichen Racer, der für Volkswagen bereits mehrfach das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife bestritten hat, aus terminlichen Gründen bisher nicht vergönnt. Bei der Rallye Portugal wurde der emotionale Moment heute erstmals nachgeholt: Dr. Hackenberg nahm vor dem «Estádio Algarve» die Trophäe für den siegreichen Hersteller entgegen.

 

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