Neue Reifenmischung für argentinischen Schotter
Vorjahressieger Sébastien Loeb in Argentinien
Die Rallye Argentinien zählt traditionell zu den Highlights der Saison – und zwar im besten Wortsinne. Denn der fünfte Saisonlauf führt die Lenkradartisten in ihren rund 315 PS starken World Rally Cars bis auf eine Höhe von 2.149 Meter. Eine weitere Herausforderung: Mit 14 Wertungsprüfungen über 408 Kilometer mutiert dieses Event fast schon zur Marathon-Rallye. Dabei profitieren die Organisatoren vom neuen Reglement der obersten Motorsportbehörde FIA, das den Veranstaltern größere Freiheiten bei der maximalen Streckenlänge einräumt.
Inklusive der Verbindungsetappen stehen an den vier Rallye-Tagen 1.577 Kilometer auf dem Programm. Das Rallye-Zentrum liegt in Villa Carlos Paz, nördlich der Hauptstadt Buenos Aires. Am Ufer des Lago San Roque, einem riesigen Stausee, schlagen die Teams ihre Zelte inmitten einer malerischen Landschaft auf. Von dort starten Sébastien Ogier, Mikko Hirvonen, Mads Östberg, Jari-Matti Latvala und Co. zu den anspruchsvollen Prüfungen im Hochland von Zentralargentinien und rund um Córdoba.
Der südamerikanische WM-Lauf ist eine reine Schotter-Veranstaltung. Die Top-Teams vertrauen daher auf die neue Evolutionsstufe des erfolgreichen Michelin Latitude Cross-Schotterreifens, der im Rahmen der diesjährigen Rallye Mexiko seine Premiere feierte und eine Top-Performance bot. Die Pneus müssen beim Ritt durch die argentinische Pampa höchsten Beanspruchungen standhalten: In dem sehr sandigen Fahrbahnbelag hinterlassen die drehmomentstarken Allradler häufig tiefe Fahrrillen, aus denen bei der zweiten Durchfahrt einer Wertungsprüfung (WP) spitze Steine hervorlugen können. In der südlichen Hemisphäre herrscht derzeit Herbst, so dass der Himmel während der Rallye seine Schleusen öffnen könnte. Dann werden die Pisten schlagartig in eine matschige Rutschpartie verwandelt.
Apropos: Das Element Wasser spielt bei der Rallye Argentinien traditionell eine bedeutende Rolle. Denn die Prüfungen im Heimatland der Gauchos sind mit zahlreichen Flussdurchfahrten gespickt. Plötzliche Regenschauer können die kleinen Bäche binnen kürzester Zeit zu mittelgroßen Flüssen ansteigen lassen. Fahrer, die hier ein zu großes Risiko eingehen, müssen mit einem unfreiwilligen Bad rechnen.