Valentino Rossi sucht das Glück

Hirvonens Ziel in Griechenland: 1. Saisonsieg

Von Toni Hoffmann
Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen

Die harten und steinigen Schotterpisten Griechenlands sollen beim sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft für Mikko Hirvonen zur Siegesstraße werden.

Vize-Champion Mikko Hirvonen möchte in Griechenland endlich wieder die oberste Stufe des Siegertreppchens betreten. Im letzten Jahr musste er wie gewohnt seinem Citroën-Kollegen Sébastien Loeb den Vortritt lassen und sich hinter ihm mal wieder auf dem Ehrenrang einordnen.

In diesem Jahr aber fehlt Loeb, der den griechischen Schotter-Klassiker nicht in seinem nur vier Rallyes umfassenden WM-Abschiedsprogramm hat. Damit hätte Hirvonen gute Aussichten auf seinen ersten Saisontriumph und 16. WM-Sieg. Der Weg dorthin ist aber sehr steinig, zählt doch die Rallye Akropolis als der härteste Lauf der diesjährigen Rallye-WM.

Die diesjährige Ausgabe der «Rallye der Götter», wie der Veranstalter erneut sein WM-Gastspiel bezeichnet, ähnelt diesmal mehr einem Marathon-Schottersprint und ist um mehr als 100 Kilometer kürzer als im Vorjahr. Diesmal gelten 14 Prüfungen über 306 Kilometer als die sportliche Meßlatte. Allerdings stehen schon am Freitagabend nach dem Start in Athen gleich zwei Hammer-Entscheidungen an. Die erste Prüfung des sechsten WM-Laufes führt am Freitagabend über die 47,70 km lange «Kineta/Pissia», gefolgt in der Dunkelheit von der 26,05 km langen «Kineta». Das sind schon bei den zwei Freitag-Prüfungen 73,75 km auf Bestzeit.

Die Rallye Akropolis gilt als Reifen-Killer. Bei keiner anderen Rallye gibt es so viele Reifenschäden wie auf Hellas. Der richtige Umgang mit dem «schwarzen Gold» entscheidet auch diesmal über Sieg oder Niederlage. Während früher bedingt durch den sehr harten Untergrund die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den griechischen Schotterpisten tiefer als bei anderen Rallyes lagen, sind diese inzwischen auf 90 km/h gestiegen und liegen somit auf dem Niveau von Argentinien und Portugal. Eine zusätzliche Belastung für Mensch und Material sind die zu erwartenden hohen Temperaturen.

Neben Hirvonen, der 2009 diese Rallye im Ford Focus WRC gewonnen hatte, schickt Citroën Dani Sordo im zweiten offiziellen Citroën DS3 WRC und Khalid Al-Qassimi im zweiten punkteberechtigten Team ins Schotterrennen. 

«Die Straßenbeläge können sich in Griechenland schnell von einer Prüfung zur nächsten dramatisch ändern», erklärt Hirvonen. «Manchmal sind die Pisten flüssig und mit feinem Belag, dann kommen welche mit sehr felsigem Belag und vielen Schlaglöchern. Die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs und auch speziell der Reifen, die sehr strapaziert werden, ist hier das ‚A’ und ‚O’. Die Belastbarkeit ist in Griechenland ein sehr wichtiger Faktor.

«Wir arbeiten die ganze Zeit mit dem Team, um das Auto weiter zu verbessern. Vor Griechenland werden wir noch einen kurzen speziellen Test durchführen. Ich hoffe, das Glück ist diesmal auf unserer Seite und wir können für Citroën einen weiteren Sieg einfahren.»

«Ich mag diese Rallye, obwohl ich dort mit Erfolgen nicht besonders verwöhnt wurde», hält Dani Sordo fest. «In Griechenland brauchst du wirklich etwas Glück an deiner Seite, um dort ein gutes Ergebnis zu erreichen. Der Schlüssel aber ist, dass du sehr auf die Reifen achtest und jede Schleife, falls möglich, ohne Reifenschäden überstehst. Die Pisten bieten aber allgemein einen guten Grip. Das sind die Bedingungen, die ich bevorzuge. Ich hoffe, dass meine Performance auf einem ähnlichen Niveau wie zu Beginn in Portugal liegt.» Sordo lag bis dort bis zur sechsten Prüfung, auf der er die Aufhängung beschädigte, hinter dem VW-Piloten Sébastien Ogier auf dem zweiten Platz.

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