Volkswagen und Ogier siegen auch in Italien
An der Stätte, an der Volkswagen Polo R WRC vor zwei Jahren erstmals präsentiert worden war, erzielte der 29 Jahre alte Ogier seinen vierten Saisonsieg. Für die «Blauen» aus Wolfsburg war es beim siebten WM-Lauf bereits der fünfte Jahrestriumph. «Die Rallye war schwierig. Umso mehr freue ich mich über diesen Sieg, der uns in der Meisterschaft ein gutes Stück weiterbringt», freute sich Ogier am Samstagnachmittag bei der Ankunft in der sardinischen Hafenstadt Obia.
Bei seinem lupenreinen Start-Ziel-Sieg hatte Ogier einen Vorsprung von 1:16,8 Minuten auf Thierry Neuville, der im Ford Fiesta RS WRC sein bislang bestes WM-Ergebnis erreichte. 31,2 Sekunden hinter Neuville wurde Ogiers VW-Teampartner Jari-Matti Latvala, der wegen eines Reifenschadens zu Beginn fast zwei Minuten verloren hatte, auf Sardinien Dritter. Mit seinem elften Gesamtsieg baute Ogier seine Tabellenführung nach dem siebten WM-Lauf auf inzwischen 154 Punkte und zu einem Vorsprung von 64 Zählern zum Griechenland-Sieger Latvala aus. In der Hersteller-Wertung erhöhte Volkswagen als Spitzenreiter auf 220 Punkte und liegt nun 36 Zähler vor dem Titelverteidiger Citroën.
Mikko Hirvonen hatte auf der Mittelmeerinsel, wo er im letzten Jahr seinen bislang seinen einzigen Erfolg im Diensten von Citroën erzielt hatte, diesmal kein Glück. Er schied als Gesamtzweiter am Vormittag nach einem Fahrfehler aus. Der dritte Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen rutschte an seinem 24. Geburtstag auf der drittletzten Prüfung als Gesamtfünfter ins Aus.
«Das war ein Super-Wochenende für uns. Wir hatten eine tolle Performance. Nur auf der letzten Prüfung hatten wir ein Aha-Erlebnis, weil auf der Piste eine Kuh stand, um die herumfahren mussten», führte Neuville an, der sich in der Tabelle mit nun 70 Punkten auf den dritten Platz verbesserte. «Das war hier ein gutes Ende bei einer Rallye, die so schlecht für uns begonnen hatte. Nun freue ich mich auf Finnland», meinte Latvala.
Die knappste Entscheidung fiel im Kampf um den sechsten Platz. Nach mehrmaligem Platztausch setzte im Kampf der Ford Fiesta WRC-Debütanten letztlich Elfyn Evans um neun Zehntelsekunden gegen Michal Kosciuszko durch.
In der WRC2-Wertung feierte Robert Kubica als Gesamtneunter im Citroën DS3 RRC nach Griechenland seinen zweiten Sieg in Folge. Mit einem Rückstand von bereits 4:17,0 Minuten wurde Abdulaziz Al-Kuwari im Ford Fiesta RRC 2:01,5 Minuten vor seinem Markenkollegen Lorenzo Bertelli Zweiter und blieb damit in der Tabelle vorne.
Der deutsche Ex-Europachampion Armin Kremer belegte im Subaru Impreza als zweitbester Produktionswagen den 15. Gesamtrang. Direkt hinter dem dreifachen Deutschen Meister gewann der Sulinger Christian Riedemann im Citroën DS3 die Wertung der zweiradgetriebenen WRC3-Fahrzeuge.
Endstand nach 2 Etappen, 16 Prüfungen (= 304,70 km) und 1.095 Gesamtkilometern:
1. Ogier/Ingrassia (F/F), VW Polo R WRC, 3:22:57,9 h.
2. Neuville /Gilsoul (B), Ford Fiesta RS WRC, + 1:16,8 min.
3. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 1:48,0
4. Sordo/Del Barrio (E), Citroën DS3 WRC, + 3:19,2
5. Prokop/Ernst (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 8:34,1
6. Evans/Bernacchini (GB/I), Ford Fiesta RS WRC, + 11:51,8
7. Kosciuszko/Szczepaniak (PL/PL), Ford Fiesta RS WRC, + 11:52,7
8. Østberg/Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 13:21,5
9. Kubica/Baran (PL), Citroën DS3 RRC, + 16:47,6
10. Al Qassimi/Martin (UAE/GB), Citroën DS3 WRC, + 17:19,9