Rallye Italien: Robert Kubica sauer auf Rennleitung
Musste vier Zwangsstopps einlegen: Der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica
Robert Kubica gewann die WRC2-Wertung der Rallye Italien. Uneingeschränkt glücklich war er trotzdem nicht. «Ob ich nächstes Jahr noch einmal hier fahre, hängt davon ab, ob an den Startabständen etwas geändert wird», sprach der Ex-Formel-1-Pilot deutliche Worte. Trotz heftiger Widerstände seitens der Piloten und Teammanager hatte sich die Rennleitung am Freitagabend geweigert, die Startabstände (zwei Minuten für World Rally Cars, eine Minute für den Rest) zu verlängern.
Weil sich kaum ein Lüftchen regte, waren viele Piloten zum Blindflug im Staub der Vorderleute verurteilt. «Ich habe vier Mal angehalten, weil ich die Strecke nicht mehr gesehen habe», beschrieb Kubica. Der Pole, der erst seine vierte Schotter-Rallye bestritt, zog Vergleiche zur Formel 1. «Dort macht die FIA einen Superjob, um die Sicherheit ständig zu erhöhen. Und hier riskieren wir unser Leben und das Leben von Zuschauern. Das muss wirklich nicht sein.»
Interessanterweise sieht sich Kubica trotz seines zweiten WRC2-Sieges in Folge nicht als Titelkandidat. «Für mich ist jede WM-Rallye Neuland. Ehrlich, mir geht es nur darum, zu lernen. Um dies zu erreichen, macht es keinen Sinn, langsam zu fahren. Also fahre ich schnell. Wenn Siege dabei herausspringen, umso besser.»
Immerhin traut sich der Pole, die Rallye Finnland zu bestreiten – die mit Abstand schwierigste Schotter-Rallye im WM-Kalender. Erst danach folgen für ihn mit den WM-Läufen in Deutschland und Spanien zwei Veranstaltungen auf Asphalt. Kubica warnt: «Aber keiner sollte davon ausgehen, dass ich diese beiden Rallyes im Schongang gewinne.»