Lebensretter Petter Solberg
Petter Solberg in seinem Powerboot
[* Person Petter Solberg *], eine der schillernsten Figuren in der Rallye-WM, ist immer für eine Story gut, gerade für eine besondere wie diese. Der Champion von 2003 ist dafür bekannt, dass er neben der Rallyepiste gerne auch andere sehr schnelle Fahrzeuge steuert.
Am Wochenende nahm er auf Einladung seines Sponsors Johs Lunde an einem Powerboot-Rennen in Stavanger teil. Beim PokerRun Powerboot-Festival überschlug sich hinter ihm bei 185 km/h ein Boot mit fünf Passagieren. Solberg, der mit seinem 2000 PS starken Boot führte, war einer der ersten an der Unglücksstelle.
«In unserem Spiegel sahen wir, was hinter uns passiert ist. Wir haben sofort gewendet, um zu helfen», berichtete Solberg. «Es war ein ziemliches Durcheinander. Wir sahen drei Verletzte im Wasser, aber zwei Personen waren noch im Boot. Mein Beifahrer tauchte unter Wasser, während ich die anderen ins Rettungsboot zog. Dann sprang ich auch.»
«Es war ein grosses Boot. Wir konnten nichts sehen, so tasteten wir uns voran. Mein Beifahrer konnte bei einem die Gurte lösen und nach oben bringen. Aber beim letzten Mann konnten wir die Gurte nicht lösen. Am Ende waren wir zu viert. Mit einem Messer konnten wir ihn endlich befreien. Wir waren schon zehn Minuten im kalten Wasser und konnten fast nichts mehr fühlen. Schliesslich gelang uns aber, ihn zu befreien.»
Zwei Männer, 39 und 48 Jahre alt, wurden mit schweren Brustverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Am Sonntag war ihr Zustand zwar weiter ernst, aber stabil. Ein Dritter blieb mit weniger schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die beiden anderen konnten am Sonntag das Krankenhaus wieder verlassen.
«Ich habe im Rallyesport schon viel gesehen, aber das hier war für mich eine erschreckende Erfahrung», sagte der WM-Fünfte. «Ich bin erleichtert, dass es den beiden Männern besser zu gehen scheint. Das Wichtigste ist, dass sie sich wieder schnell erholen.»
Am Wochenende startet Solberg, trotz anderer Gerüchte, wieder mit seinem privaten Citroën Xsara WRC beim siebten Lauf zur Rallye-WM in Griechenland. Vor einem Jahr führte er dort den neuen Subaru Impreza WRC zu einer gelungenen WM-Premiere. Hinter Sébastien Loeb (Citroën C4 WRC) erreichte er den zweiten Platz. 2004 gewann er im Subaru Impreza WRC den griechischen Schotterklassiker.