Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sieger Ogier: « Was für ein verrücktes Ende»

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier (li.,) und Jost Capito

Sébastien Ogier (li.,) und Jost Capito

Der WM-Titel war fast in unmittelbarer Sichtweite für Sébastien Ogier. Das Drama von Mikko Hirvonen auf der letzten Prüfung aber warf alles um.

Die Rallye Australien gewonnen, die maximale Punkteausbeute mit 28 Zählern geschafft, nur der so nahe vorzeitige Gewinn der ersten Weltmeisterschaft für Ogier wurde ohne eigene Schuld verpasst und damit auf Frankreich vertagt. Und das hörte man im VW-Lager in Australien.

Stimmen, 4. Tag Rallye Australien

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
«Es war von Anfang an unser Ziel, möglichst viele Punkte für die Herstellerwertung einzufahren, was uns auch gelungen ist. Allerdings war der Weg dahin nicht so problemlos, wie wir es uns gewünscht hätten – wir hatten Dreher und ganz am Ende noch einen Reifenschaden. Die Rallye hat sich für mich ein wenig angefühlt, als würden wir uns durch die Wüste kämpfen und am Ende sind wir endlich in Dakar angekommen. Am Ende zählt aber nur das Ergebnis und das war gut für Volkswagen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass ich für meinen Polo hier eine perfekte Abstimmung für schnelle Schotter-Rallyes gefunden habe, die für die weiteren Rallyes sehr nützlich sein wird.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
«Was für ein verrücktes Ende bei dieser Rallye. Natürlich freue ich mich über den Sieg hier in Australien, aber wenn man die ganze Zeit auf WM-Kurs ist und dann auf dem letzten Kilometer den Titel wieder verliert, ist es schon etwas enttäuschend. Ansonsten war es aber eine grandiose Rallye für uns in Down Under. Wir haben 19 von 22 Prüfungen gewonnen, dazu die drei Punkte bei der Powerstage geholt. Der Polo R WRC hat das gesamte Wochenende perfekt funktioniert, das Team hat einen tollen Job gemacht – nur am Ende hat uns ein kleines bisschen Glück gefehlt, um den Traum vom Titelgewinn schon heute wahr zu machen. In jedem Fall werden wir nachher kräftig feiern. Und ab morgen freue ich mich dann auf meine Heim-Rallye und die Fans in Frankreich. Dort will ich den Titel mit einem Sieg klarmachen und außerdem mein Team dem Konstrukteurstitel einen großen Schritt näher bringen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Meine Rallye Australien hatte Höhen und Tiefen. Am Donnerstag durfte ich das Gefühl genießen, erstmals eine WM-Rallye anzuführen. Freitag lief es zu Beginn super, doch kleine Fehler haben viel Zeit gekostet. Samstag habe ich noch einmal dafür büßen müssen – als eines der ersten World Rally Cars auf der Strecke. Und Sonntag? Da habe ich alles dafür getan, ins Ziel zu kommen und damit dem Team in der Herstellerwertung zu helfen. Das bedeutete, in den ‚Cruise Mode‘ zu schalten und nicht zu attackieren. Anders hätte es bestimmt mehr Spaß gemacht. Alles in allem sind wir mit Platz sechs aber äußerst zufrieden. Es war ein gutes Rallye-Australien-Debüt für uns und eine gute Zusammenarbeit mit meinem Beifahrer Paul Nagle, der kurzfristig für meinen Stamm-Co-Piloten Mikko Markkula eingesprungen ist.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Die Rallye Australien hat sich das ganze Drama für die letzten Kilometer aufgespart. Aus der Sicht der Herstellerwertung waren die sich überschlagenden Ereignisse auf der Powerstage gut für Volkswagen. Leider hat es auch dafür gesorgt, dass eine Vorentscheidung zugunsten von Sébastien Ogier nicht gefallen ist. Er hat einen fantastischen Job gemacht, so dominant wie noch nie in dieser Saison gewonnen und alles richtig gemacht. Er hätte es verdient, sich schon heute Rallye-Weltmeister nennen zu dürfen. Doch die Entscheidung ist vertagt. Jetzt hat er die Chance, bei seiner Heimrallye in Frankreich alles klar zu machen. Das gesamte Team wird ihn dabei bedingungslos unterstützen. Dann geht auch der Kampf um die Hersteller-WM in die nächste Runde, in der wir dank Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen besser dastehen als vor der Rallye Australien. Wir sind super-zufrieden, auch wenn die süßeste Kirsche auf dem Kuchen heute fehlt.»

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