M-Sport peilt beim Heimspiel Hattrick an
Thierry Neuville
Der Sieger der beiden letzten Auflagen des britischen Rallye-Klassiker hieß Jari-Matti Latvala und saß in einem Ford des Teams von M-Sport. Latvala ist zwar zur meistergekürten Konkurrenz von Volkswagen gewechselt, aber mit dem Shooting-Star Thierry Neuville hat das Team aus dem englischen Cumbria den nächsten möglichen Siegpfeil im Köcher. Und Neuville kann bei seiner Abschiedsvorstellung von M-Sport noch Vize-Weltmeister werden.
Das ist auch das definierte Ziel vom künftigen Hyundai-Werksfahrer Neuville: «Mein Hauptziel bei dieser Rallye ist es, ein sehr gutes Ergebnis zu erreichen und damit Zweiter in der Weltmeisterschaft zu werden», so Neuville. «Natürlich habe ich unseren Plan, in dieser Saison noch eine Rallye zu gewinnen nicht aufgegeben. Darum werde ich jetzt auch kämpfen. Aber ein Podiumsplatz wäre auch ein toller Saisonabschluss. Die Rallye Wales ist mit Sicherheit eine schwierige Veranstaltung. Der Grip wechselt ständig. Wenn die Pisten nass sind, ist es besonders schwierig. Da kann es passieren, dass man im Schlamm schon einmal geradeaus rutscht. Zu dieser Jahreszeit ist es zudem kalt und es kann an manchen Stellen Eis geben. Die größte Herausforderung für den Fahrer ist, den richtigen Grip zu finden. Daher ist ein gutes Training sehr wichtig und man muss die Prüfungen richtig einschätzen.»
Umzug in den Norden von Wales
Die Rallye ist in diesem Jahr in den Norden von Wales umgezogen und hat Quatier in Deeside bezogen. Dort ist die Hälfte der Prüfungen entweder ganz neu oder einige wurden schon über ein Jahrzehnt nicht mehr gefahren. Es wird wie gewohnt ein unberechenbares Wetter mit Regen, Nebel und vielleicht auch mit Eis erwartet. Eigentlich ein Untergrund, der etwas in die Hände von Mads Östberg spielen könnte. Der 26 Jahre alte Norweger kennt diese Rallye von seinen sieben bisherigen Starts bestens. Daher weiß er auch, wie er mit dem Ford Fiesta RS WRC bei diesen schwierigen Bedingungen einsetzen muss. «Ich glaube, es wohl unnötig zu erwähnen, dass diese Rallye so eine Art Heimspiel für mich ist», äußerte sich Östberg. «Die Strecken gleichen denen in meiner Heimat Norwegen. Ich war schon oft hier. Ich denke, das dürfte mir auch helfen. Das ist definitiv eine meiner Lieblings-Rallyes in diesem Jahr. Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass ich gerade hier die beste Leistung zeigen möchte, falls ich das rechte Vertrauen in die Bedingungen finden kann. Die Prüfungen kommen meinem Fahrstil sehr entgegen. Daher peile ich auch einen Platz auf dem Podium an. Darum werde ich mit aller Macht kämpfen.»
Sein 23-jähriger Teamkollege Evgeny Novikov war trotz seines jungen Alters in Wales seit seinem Debüt 2007 schon fünf Mal am Start, mit dem sechsten Platz als bestes Ergebnis. Mit der Österreicherin Ilka Minor hat der junge Russe eine erfahrene Beifahrerin neben sich. Ziel: die Top 5. «Ich begann 2007 bei dieser Rallye meine WM-Karriere. Ich habe daher gute Erinnerungen an diese Rallye. Ich bin hier zwar schon mehrmals gestartet, in diesem Jahr aber möchte ich hier mein bestes Ergebnis erzielen. Wir hatten in dieser Saison mehrmals den fünften Platz geholt, das soll sich auch in Wales fortsetzen. Obwohl diese Rallye eine große Herausforderung für die Fahrer ist, mag ich sie. Wir wollen gut vorbereitet dort starten.»