Erfolg in Mexiko: Neuville jubelt
Die Rallye Mexiko, der dritte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), wurde zu einem Meilenstein im Einstandsjahr des Hyundai Shell World Rally Teams. Die junge Mannschaft aus dem fränkischen Alzenau bestritt in den Höhenlagen des mittelamerikanischen Landes ihren ersten Wettkampfeinsatz auf Schotterpisten und absolvierte dabei trotz schwierigster Bedingungen zum ersten Mal mit beiden i20 WRC die komplette Distanz. Überdies eroberte Thierry Neuville mit Platz drei den ersten Podiumserfolg für das Hyundai Shell World Rally Team.
Zu Beginn der insgesamt 22 Wertungsprüfungen langen Rallye kämpften der Belgier und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul auf den rauen Schotterpisten und in der dünnen Höhenluft noch mit Abstimmungsproblemen, doch ab dem zweiten kompletten Tag blitzte ihr Können immer wieder auf. Mit einer Reihe von Top-Zeiten ebnete sich Neuville am Samstag seinen Weg auf das Podium, am Sonntag konzentrierte er sich schließlich darauf, den starken dritten Platz und die damit verbundenen 15 WM-Punkte sicher ins Ziel zu bringen.
Ganz ohne Schrecksekunde blieb die Podiumsfahrt des Hyundai i20 WRC mit der Startnummer 7 aber nicht: Am Ende der finalen Prüfung schlug der Kühler leck. Neuville und Gilsoul gelang es aber, die undichte Stelle auf der anschließenden Verbindungsetappe abzudichten. Sie erreichten schließlich den Service-Park und feierten ihren schwer verdienten Erfolg.
Neuville berichtete: «Wir sind unglaublich glücklich, heute auf dem Podium feiern zu können. Insbesondere, weil die Rallye Mexiko derart anspruchsvoll war. Wir haben uns in jeder Prüfung darauf fokussiert, die bestmöglichen Zeiten einzufahren, ohne über das Limit hinausgehen zu müssen. Unser oberstes Ziel war es, mit beiden Autos ins Ziel zu kommen. Dass es am Ende für den Sprung aufs Podest gereicht hat, ist ein wirklich schöner Bonus für das Team, das so hart gearbeitet hat. Erfahrungen aus erster Hand, die man im Wettkampfeinsatz sammelt, sind durch nichts zu ersetzen. Entsprechend wertvoll sind die Daten, die wir an diesem Wochenende erfasst haben, für die Weiterentwicklung des Hyundai i20 WRC und des Teams. Mit dem erfreulichen Podiumsplatz haben wir unsere Erwartung übertroffen. Das ist eine tolle Teamleistung, auf die ich sehr stolz bin. Und ich bin mir sicher, dass das erst der Anfang von dem war, was noch kommt.»
Chris Atkinson feierte in Mexiko nach über einem Jahr Pause sein Comeback in der Rallye-WM. Gleichzeitig war es sein erster Einsatz für das Hyundai Shell World Rally Team. Dabei übertraf auch der Australier die an ihn gestellten Erwartungen: Er brachte den Hyundai i20 WRC nicht nur sicher ins Ziel, mit Platz sieben strich er überdies auch noch sechs WM-Punkte ein.
Atkinson und sein Beifahrer Stéphane Prévot kämpften am Eröffnungstag mit technischen Problemen, behaupteten sich aber in den Top Ten. Am Samstag musste der Hyundai i20 WRC mit der Startnummer 8 jeweils als eines der ersten Autos auf die rauen und rutschigen Schotterpisten, trotz dieses Nachteils behauptete sich die australisch-belgische Paarung mit Platz sieben in den Punkterängen. Am Abschlusstag verteidigte Atkinson seine Position und sorgte so dafür, dass das Hyundai Shell World Rally Team bereits bei seinem dritten Einsatz das wichtige Zwischenziel der doppelten Zielankunft erreicht hat.
Atkinson bilanzierte: «Es war kein einfaches Wochenende, aber am Ende konnte Hyundai eine doppelte Zielankunft und den ersten Podiumserfolg feiern. Mexiko ist eine harte Rallye und ich hatte mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Am Freitag büßten wir wegen Fahrwerksproblem einige Positionen ein und mussten daher am Samstag früh auf die Prüfungen, die entsprechend rutschig waren. Um keinen Ausfall zu riskieren, sind wir mit der nötigen Vorsicht zu Werke gegangen, was uns gut gelungen ist. Im Laufe der Rallye haben wir einiges verbessert und ich freue mich über meinen siebten Platz und die wichtige Tatsache, dass wir es ins Ziel geschafft haben. »
Die Rallye Mexiko war die bislang härteste Herausforderung für das Hyundai Shell World Rally Team. Die Prüfungen waren extrem beschwerlich und lang, zusätzlich wurde das Team durch die Höhenlagen mit einer sehr dünnen Luft konfrontiert. Entsprechend groß ist die Freude, dass es gerade unter diesen Umständen erstmals gelungen ist, mit beiden Hyundai i20 WRC die komplette Distanz zu absolvieren und die eigenen Erwartungen mit der Podiums-Premiere und insgesamt 23 eingefahrenen Hersteller-Punkten deutlich zu übertreffen.
Erst vor 15 Monaten hat Hyundai Motorsport seine Arbeit aufgenommen und nutzt die Rallyes in der Debütsaison zur Weiterentwicklung des Projektes. Oberstes Ziel ist es, bei jedem Wettbewerb so viele Erfahrungen wie möglich zusammen, daher konzentriert man sich zuallererst darauf, mit beiden Autos jeweils die komplette Distanz zu absolvieren.
Teamchef Michel Nandan sagte: «Für ein so junges Team ist es ein großartiges Ergebnis, das wir hier erzielt haben. Wir haben bei einer der härtesten Rallye überhaupt beide Autos ins Ziel gebracht und darüber hinaus unser erstes Podiumsergebnis eingestrichen. Das ist fantastisch. Wir lernen die ganze Zeit und geben sowohl bei den Rallyes als auch zu Hause in Alzenau alles, um solche Ergebnisse zu erreichen. Die Rallye-WM ist eine große Herausforderung, insbesondere wenn man sie mit einem so kurzen Vorlauf in Angriff nimmt. Das heutige Ergebnis ist der verdiente Lohn für die harte Arbeit und die große Hingabe des Teams. Danke an alle in Alzenau, aber auch an die Kollegen in Korea im Forschungs- und Entwicklungszentrum Namyang. Wir haben uns eine tolle Mannschaft aufgebaut und werden den Erfolg gebührend feiern, bevor wir an die Arbeit zurückkehren, um uns auf die Rallye Portugal vorzubereiten. Trotz des guten Ergebnisses muss unsere Lernkurve weiter nach oben gehen.»