Hirvonen krönt seinen 29. Geburtstag mit Tagessieg
Tagessieger Hirvonen zeigte den Verfolgern nur das Heck
[*Person Mikko Hirvonen*] hat seinen 29. Geburtstag mit dem Tagessieg bei seinem WM-Heimspiel gekrönt. Der WM-Tabellenführer fuhr nach zehn der 23 Schotterprüfungen (= 345,15 km) im Ford Focus einen knappen Vorsprung von 3,3 Sekunden auf seinen französischen Titelrivalen Sébastien Loeb (Citroën C4) heraus. «Wir hatten heute einen fast perfekten Tag. Ich habe Sébastien gefragt, ob er mir zum Geburtstag eine Minute Vorsprung schenkt, natürlich nicht», freute sich das Geburtstagkind. Als perfekt stufte der fünffache Rekord-Weltmeister und Finnland-Vorjahressieger Loeb, der in der Gesamtwertung nur einen Punkt hinter Hirvonen liegt, nicht ein: «Heute Morgen fehlte mir das Vertrauen. Das kam erst am Nachmittag. Da lief es auch besser», erklärte der 52-fache Rekordsieger und Titelverteidiger Loeb, hinter dem sich mit einem Abstand von 16,7 Sekunden sein spanischer Teamkollege Daniel Sordo als Dritter einordnete.
Hirvonen weiss allerdings aus Erfahrung, dass Loeb gerade auf der zweiten Etappe besonders stark ist, was dieser schon mehrmals eindrucksvoll bewiesen hat. «Ich bin mir sicher, dass der Kampf bis ins Ziel dauert», warnte er vor allzu grossen Erwartungen. Für einen Finnen ist natürlich der Heimsieg das Allergrösste, und dieser fehlt dem neunmaligen Laufsieger noch.
Im Fokus des finnischen Schotter-Klassikers aber stand Kimi Räikkönen. Der Formel 1-Weltmeister von 2007 und Zweiter beim Ungarn-Grand Prix gibt in seiner Heimat im privaten Fiat Grande Punto seinen WM-Einstand. Der WM-Neuling, sonst nur glatte Rennpisten gewohnt, schlug sich bei seiner Premiere auf Schotter beachtlich. Am Ende der ersten Etappe notierte er den 17. Gesamtplatz (Rückstand: 7:05,1 Minuten) und den vierten Rang in der stark besetzten Gruppe der seriennahen Fahrzeuge. «Mir hat es sehr gut gefallen. Die Streckennoten sind für mich die größte Herausforderung, weil diesen total vertrauen muss. Ich bin bislang mit meiner Leistung sehr zufrieden», freute sich der «Iceman» über sein Debüt in der Rallye-«Königsklasse».
Nach einem etwas schwierigen Start am Morgen hat sich der Junioren-Vizeweltmeister Aaron Burkart beim vorletzten Lauf der Junior-WM vom siebten auf den dritten Platz zurückgekämpft. Einen Rivalen im noch offenen Titelrennen hat der Suzuki-Pilot, wenn auch nicht aus eigener Kraft, hinter sich gelassen. Sein Teamkollege Michal Kosciuszko, der zusammen mit Martin Prokop (Citroën C2) mit jeweils 36 Punkten vorne liegt, traf auf der siebten Entscheidung einen Felsen, mit zwei Reifenschäden und dem Abstieg von Rang drei auf Platz fünf als Folge. Kosciuszko bestreitet programmgemäss in Finnland seinen letzten Einsatz in der Junior-WM in diesem Jahr.
Wie Burkart, sechs Punkte hinter dem Duo Prokop/Kosciuszko, aber hat Prokop mit Finnland und dem spanischen WM-Finale noch zwei Chancen. Eine hat er bisher schon teils genutzt. Er führt nach dem ersten Finnland-Drittel die Junior-Wertung vor dem finnischen Neueinsteiger Kalle Pinomäki (Renault Clio) an. Burkarts Rückstand zu Prokop betrug am Freitagabend 1:17,3 Minuten. Mark Wallenwein, erstmals in dieser Wertung punkteberechtigt, erreichte im Renault Clio den siebten Platz in dieser Kategorie. Patrick Anglade, der die Fiesta Sport Trophy international mit zwei Saisonsiegen anführt, beendete das erste Drittel des vierten Trophy-Laufes als Zweiter hinter dem Auftaktsieger Craig Breen.
Stand nach 1 von 3 Etappen, 10 von 23 Prüfungen (= 130,84 von 345,15 km) 519 von 1.449 Gesamtkilometern
1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Focus WRC, 1:04:12,3 h.
2. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 3,3 sec.
3. Dani Sordo/Marc Marti (E), Citroën C4 WRC, + 20,0
4. Jari-Matti Latvala/Miikka Antilla (FIN), Ford Focus WRC, + 30,1
5. Matti Rantanen/Mikko Lukka (FIN), Ford Focus WRC, + 1:14,1 min.
6. Henning Solberg/Cato Menkerud (N), Ford Focus WRC, + 1:16,7
7. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Subaru Impreza WRC, + 1:36.5
8. Jari Ketomaa/Mika Stenberg (FIN), Subaru Impreza WRC, + 1:38.4
9. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, + 2:14,6
10. Matthew Wilson/Scott Martin (GB), Ford Focus WRC, + 2:18,1
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