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Rallye-Stars einig: Brasilien gewinnt Fußball-WM

Von Christian Schön
Hyundai-Werkspilot Thierry Neuville (Mitte) traut seinen belgischen Landsleuten in Brasilien viel zu

Hyundai-Werkspilot Thierry Neuville (Mitte) traut seinen belgischen Landsleuten in Brasilien viel zu

Die Mehrheit der Rallye-WM-Piloten ist überzeugt, dass Gastgeber Brasilien am 13. Juli Fussball-Weltmeister wird. Zweiter Favorit ist Deutschland

 Wenn sie in den nächsten Wochen nicht gerade am Lenkrad drehen, sitzen auch die meisten Rallyepiloten vor dem Fernseher und schauen Fußball. Der meistgehörte Tipp im Servicepark: Brasilien oder Deutschland wird Weltmeister, mit den Gastgebern als Favorit.

Weltmeister Sébastien Ogier leidet dabei unter innerer Zerrissenheit. «Als VW-Pilot drücke ich natürlich Deutschland die Daumen. Aber als Fan von Ayrton Senna steht für mich Brasilien an erster Stelle. »

Die Gastgeber sehen auch Daniel Barritt, Beifahrer von Elfyn Evans (Ford), Citroën-Werkspilot Kris Meeke und der frühere Beifahrer von Carlos Sainz, Luis Moya, unter den Favoriten. Wobei Tausendsassa Moya, der im spanischen Fernsehen auch Fußball kommentiert, natürlich von einer Finalteilnahme Spaniens träumt. Interessanterweise hat Moya einen Geheimtipp: «Ich würde mich nicht wundern, wenn Belgien es in die Endrunde schafft. »

Der selben Meinung sind auch Paul Nagle, Beifahrer von Kris Meeke, und Chris Patterson, Copilot von Khalid Al-Qassimi (alle Citroën). Den Titel traut Hyundai-Werkspilot Thierry Neuville seinen Landsleuten noch nicht zu. «Obwohl wir die beste Mannschaft seit Jahren haben, ist für mich Spanien der Favorit.»

Auf Deutschland tippt neben dem tschechischen Ford-Privatier Martin Prokop und Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito auch VW-Werkspilot Andreas Mikkelsen. «Deutschland kommt doch immer ins Finale, oder?» flachste der Norweger.

Auf Argentinien setzen Jari-Matti Latvala (Volkswagen) und Beifahrer Miikka Anttila weniger aus Sachverstand, als aus emotionalen Gründen. «Bei der Rallye Argentinien haben wir immer gut ausgehen, dieses Jahr gewonnen. Ich gönne ihnen den Titel», sagt Latvala.

Die Argentinier hat auch Giovanni Bernacchini, Beifahrer von Nasser Al-Attiyah, ganz oben auf der Liste. Sein Fahrer will sich dagegen nicht festlegen. «Es wird eine südamerikanische Mannschaft», meinte der Katari vage. Italien ist für den Italiener Bernacchini dagegen keine Option. Auf dieses Land tippt paradoxerweise nur einer: der Franzose Michel Nandan, Teamchef bei Hyundai.

Erstaunlich: Im WM-Zirkus gibt es auch eine große Gruppe, der Fußball ziemlich schnuppe ist. «Don’t know, don’t care», antwortete Ford-Werkspilot Elfyn Evans auf die Titel-Frage. «Weiß ich nicht, ist mir egal.»

Auch Sébastien Ogiers Copilot Julien Ingrassia will mit Fußball eigentlich gar nichts am Hut haben. «Mein Mannschaftssport ist Rugby», sagte der Franzose. «Das ist wenigstens noch ein ehrlicher Sport.»

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