Citroën und Polen, eine lange Rallye-Historie
Polen kehrt am Wochenende wieder in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Es ist für die zweitälteste Rallye der Welt nach Monte Carlo die dritte WM-Ausgabe nach 1973, damals allerdings nur in der Markenwertung, und 2009. Bei der 71. Auflage der Rallye Polen möchte Citroën zumindest an 2009 anknüpfen, als Dani Sordo im C4 WRC den Ehrenrang hinter Mikko Hirvonen (Ford Focus WRC) belegte. Die Rallye in der Masurischen Seenplatte mit einem Ausläufer nach Litauen soll für das Zwei-Zacken-Team ein guter Start in die zweite Saisonhälfte werden. Der achtfache Marken-Champion schickt mit Mads Østberg und Kris Meeke seine beiden Stammpiloten ins polnische Mikolajki.
Viel Erfahrung haben die Teams und somit auch Citroën mit dieser Rallye nicht. Sie hoffen daher auf Erkenntnisse mit ähnlichen Rallye-Bedingungen zurückgreifen zu können. «Wir gehen davon aus, dass die Prüfungen etwas denen in Finnland ähneln», erklärte Yves Matto, der Citroën Motorsport-Direktor. «Doch es aber auch noch andere Aspekte. Der Untergrund ist ziemlich weich. Die Linien sind aber ziemlich schnell ausgefahren. Aber es gibt nicht so viele Kuppen. Da die Rallye nach fünf Jahren wieder zurückkehrt, haben wir auch weniger Erkenntnisse als bei anderen Rallyes.
Tests sollen helfen
Am Wochenende weilt das Team zu Tests in Polen. Dort hofft Didier Clérmont, der Chefingenieur bei Citroën, auf wichtige Daten. «Unser Ziel ist es, Lösungen zu finden, die uns erlauben, unseren Fahrern das nötige Vertrauen in unsere Autos zu geben. Die Prüfungen sind schnell, daher muss man das Auto auch sehr präzise steuern. Wir müssen daher auch die richtigen Fahrwerkeinstellungen finden. Die Prüfungen werden uns zwei Seiten bieten. Beim ersten Durchgang sind sie schnell, aber bei der zweiten Passage dürften sie ziemlich ausgefahren sein. Jedes Mal müssen wir die richtige Höhenjustierung für die Autos finden, damit die Fahrzeuge in den Rillen nicht zu sehr hin- und herspringen. Unsere Fahrer müssen dann die richtige Linie finden, das wird nicht leicht.»
Mads Østberg erreichte bislang drei Podiumsplatzierungen und hält den dritten WM-Rang. «Ich habe volles Vertrauen in das Auto. Wir sind auf dem richtigen Weg und machen weiter Fordschritte.» Østberg kennt die Rallye von seinem Start 2009. Allerdings schied er mit seinem Subaru Impreza als Gesamtzehnter zu Beginn der dritten Etappe nach einem Abflug aus. «Ich habe dennoch gute Erinnerungen an diese Rallye, auch wenn sie nicht leicht war. Ich mag schnelle Rallyes. Und das dürfte in Polen auf die meisten Prüfungen zutreffen. Ich denke, die Durchschnittsgeschwindigkeit dürfte etwas höher als in Finnland sein. Der Untergrund ist etwas sandiger und es gibt nicht so viele Sprungkuppen. Manche Abschnitte sind eng, dort muss man seinen Speed halten. Ich denke, während der Rallye dürften die Abstände nicht sehr groß sein, daher werden wir wohl vom Start weg pushen müssen.»
Kris Meeke kann nicht auf die Erfahrung in Polen wie Mads Østberg zurückblicken. Er war dort 2006 in einem Citroën C2-R2 am Start. «Es war eine große Erfahrung für mich. Der Sieg bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen wird mir ewig in Erinnerung Bleiben, führt Meeke an. «Diesmal dürfte mein Nachteil gegenüber den anderen nicht so groß sein. Die Prüfungen sind relativ neu für jeden. Wenn wir dort schnell sein möchten, müssen wir großen Wert auf unsere Streckennoten bei der Erkundigung legen. Das soll uns aber nicht dazu verleiten, größeres Risi9ko einzugehen. Wir wollen diese Rallye ohne Fehler und Probleme beenden. Wir wollen uns nicht selbst unter Druck setzen. Wenn uns das gelingt, glaube ich auch, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können.»