Rallye Australien: 250. WM-Einsatz für M-Sport
An der ostaustralischen Gold-Küste geht M-Sport zum 250. Mal an den Start eines Laufes zur Rallye-WM. Natürlich hofft der Eigner Malcolm Wilson «Down under» auf ein dem Ereignis würdigen Resultat und das wäre endlich wieder ein Sieg. Der letzte Sieg des Teams aus dem englischen Cumbria erfolgte 2012 beim WM-Heimspiel in Wales mit Jari-Matti Latvala. Dreimal konnte M-Sport mit Ford auf der anderen Seite der Erdkugel bislang gewinnen. 2006 erzielte der Rückkehrer Mikko Hirvonen im westaustralischen Perth seinen ersten WM-Triumph. 2009 erfolgte der nächste Hirvonen-Schlag auf dem fünften Kontinent. Auch 2011 war es wieder Hirvonen.
In diesem Jahr aber fährt der viermalige Vize-Champion hinter seinen eigenen Erwartungen und auch denen des Teams ziemlich hinterher. Zu den heißen Siegeskandidaten zählt der 34-Jährigen inzwischen nicht mehr, Änderung aber nicht ausgeschlossen.
«Diese Rallye war immer eine sehr gute für uns. 2006 habe ich dort meinen ersten WM-Sieg geholt. Das ist für mich immer noch eine großartige Erinnerung», führt der im Augenblick auf dem sechsten WM-Rang liegende Hirvonen an. «Wir haben uns dort immer wohl gefühlt. Die Prüfungen sind fantastisch und ähneln in der Beschaffenheit denen in Finnland. Ich habe mich dort oft wie zuhause gefühlt. Sie sind grundsätzlich sehr schnell, aber mit einigen langsamen Passagen durch die Wälder. Man muss aufpassen, denn der Schotter kann sehr tückisch sein. Er ist ziemlich lose, daher ist auch die Startposition sehr wichtig. Wenn es regnet, sind die Pisten unglaublich schmierig. Wenn es trocken ist, haben wir viel Staub. Egal, wie die Bedingungen auch sind, es macht Spaß, dort Gas zu geben. Wir wollen dort unbedingt aufs Podium. Und ich sehe keinen Grund, warum wir das nicht erreichen sollen.»
Nach den Asphaltstraßen bei der Rallye Deutschland geht es in Australien wieder zurück auf die Schotterpisten. Wichtig ist dort, dass man gleich großes Vertrauen in den losen Schotter gewinnt. Man muss auch die richtige Balance bei der Geschwindigkeit auf den schnellen und den engen Passagen finden. Wenn man zu motiviert an die Sache herangeht, muss man den Preis zahlen. Vorsicht ist bei den Waldpassagen geboten, weil dort die Bäume sehr nahe an der Piste stehen. Und da macht bei Regen diese Abschnitte sehr gefährlich.
Mit einer gehörigen Portion Motivation reist der Youngster Elfyn Evans, der im Ford Fiesta RS WRC in Deutschland mit dem vierten Platz sein bestes WM-Resultat einfuhr, nach Coffs Harbour bei Brisbane. Australien ist für ihn kein so unbekanntes Terrain wie zuvor schon andere WM-Läufe. Im letzten Jahr war er dort bei der «National Capital Rally» in einem Ford Fiesta R2 am Start. Dort bei seinem Einsatz nun im Ford Fiesta RS WRC ist es jedoch für ihn bezüglich der größeren Performance doch wieder Neuland.
«Für mich steht immer noch ganz oben in meinem Aufgabenheft, auch dort weiter zu lernen und viel Erfahrung für das nächste Jahr zu sammeln. Ich war zwar schon in Australien am Start, aber das war in einem Ford Fiesta R2, aber ich glaube, sagen zu dürfen, dass uns nächste Woche eine ganz andere Herausforderung erwartet», merkt Evans an. «Ich denke, wir haben uns so gut wie möglich auf diese Rallye vorbereitet. Ich habe mir viele Male die Videos des Veranstalters angeschaut. Aber es geht nichts über Informationen aus erster Hand, wenn man bei einer Rallye zum zweiten oder dritten Mal startet. Ich hoffe, ich habe noch eine gute Unterhaltung mit Mikko. Er hat von dort so viele Erfahrung und so große Erfolge. Sein Ratschlag dürte sehr wertvoll sein. Ich hoffe, ich kann nächste Woche davon auch profitieren.»
«Ich kann kaum glauben, dass das schon unser 250. WM-Start ist. Das ist ein signifikanter Meilenstein für M-Sport und auch ein Vermächtnis für die harte Arbeit eines jeden Teammitglieds», äußert sich Malcolm Wilson. «Bei diesen 250 Einsätzen waren wir verschiedenen Fahrern 200 Mal auf dem Podium und haben mehr als 50 Siege und auch zwei Weltmeisterschaften für Ford geholt. Auf die nächsten erfolgreichen 250.»