Formel 1: FIA spricht Urteil

WRC2: Al-Attiyah nach Sieg auf Titelkurs

Von Christian Schön
Der Ford-Pilot aus Katar gewinnt in Australien dramatisches Finale und schließt zu Tabellenführer Bertelli auf

Gleich fünf Fahrer aus den Top-Six der WRC2-Tabelle standen am Start der Rallye Australien. Zu Beginn setzte sich Yazeed Al-Rajhi (Ford Fiesta RRC) in Führung, während Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC) durch Handlingsprobleme und Jari Ketomaa (Ford Fiesta R5) durch nachlassenden Ladedruck gebremst wurden.

Am Ende der ersten Etappe waren diese Drei durch 16 Sekunden getrennt, Yuriy Protasov (Ford Fiesta RRC) hatte als Vierter bereits zwei Minuten Rückstand. Tabellenführer Lorenzo Bertelli (Ford Fiesta RRC) lag noch einmal 22 Sekunden weiter hinten.

Ganz bitter erwischte es Ott Tänak (Ford Fiesta R5), für den die Rallye Australien die letzte seiner sieben für WM-Punkte nominierten Rallyes darstellte. Durch ein defektes vorderes Differenzial und gleich zwei gebrochene Antriebswellen fiel der Este trotz zwei Bestzeiten auf Rang sieben zurück.

Die zweite Etappe sah die Fortsetzung des Dreikampfs Al-Rajhi/Al-Attiyah/Ketomaa. Ausgerechnet auf den eigentlich harmlosen Super-WP auf dem Gelände des Satdions von Coffs Harbour überschlugen sich die Ereignisse.

Zunächst legte Ketomaa seinen Fiesta auf die Seite. Nachdem Streckenposten – und der nachfolgende Ott Tänak – das Auto wieder auf die Räder gewuchtet hatten, fuhr Ketomaa, angeblich auf Anordnung der Streckenposten, direkt aus der Prüfung heraus. In der allgemeinen Verwirrung erlaubte Rallyeleiter Adrian Stafford dem Finnen, diesen Durchgang zu wiederholen. Eine Entscheidung, die er später korrigierte. Dazu wurde zu Ketomaas Fahrtzeit im zweiten Versuch die Zeit (2:40 Minuten) addiert, die dessen Ford auf der Seite lag. Ketomaa, vor diesem Zwischenfall Dritter nur zehn Sekunden hinter Al-Rajhi, konnte sich damit endgültig sämtliche Siegchancen abschminken.

Dass Tänak in diesen Vorfall verwickelt wurde, war bezeichnend für eine Rallye zum Vergessen für den Esten. Am Morgen war noch einmal eine Antriebswelle gebrochen, die Tänak mit Bordmitteln tauschte. Weil er durch den Ketomaa-Unfall aufgehalten wurde, erhielt auch er die Chance für einen zusätzlichen Durchgang über die Super-WP. Ausgerechnet dann brach die Elektrik seines Ford zeitweise zusammen – Tänak verlor noch einmal fast eine Minute.

Unbeeindruckt davon überholte Al-Attiyah auf den beiden Durchgängen der Super-WP Al-Rajhi und setzte sich an die Spitze.

Doch Tänaks Pechsträhne war noch nicht vorüber. Am Sonntag warf er seinen Ford so heftig gegen einen Baum, dass er und Beifahrer Raigo Mölder von Sanitätern behandelt werden mussten. Glücklicherweise kamen beide mit Prellungen davon.

Schon zuvor hatte Al-Rajhi beim Kurvenschneiden irgendwo einen Ast so unglücklich erwischt, dass er den Kühler durchlöcherte – damit war auch der Mann aus Saudi-Arabien aus dem Rennen. Nasser Al-Attiyah konnte anschließend den Sieg in aller Ruhe nach Hause fahren, Jari Ketomaa wurde Zweiter vor Yuriy Protasov.

Prada-Erbe Lorenzo Bertelli erbte durch die Ausfälle von Al-Rajhi und Tänak Rang vier und verteidigte die Tabellenführung mit jetzt 93 Punkten knapp vor den nun punktgleichen Yuriy Protasov und Ketomaa (90). Beste Titelchancen hat nach inzwischen drei Siegen Al-Attiyah (85). Er kann noch bei zwei Rallyes punkten, Bertelli und Ketomaa nur noch einmal. Protasov hat sein Kontingent sogar bereits erschöpft.

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