Citroën baut auf Heimvorteil
Im letzten Jahr wollte sich der neunfache Rekordchampion Sébastien Loeb in seiner elsässischen Heimat mit Glanz und Gloria mit einem möglichen 79. Sieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft verabschieden. Doch bei seiner Abschiedsvorstellung kam er nicht richtig in die Gänge. Auf der ersten Entscheidung am Finaltag der Rallye Frankreich machte der ansonsten ziemlich perfekt agierende «Super-Seb» in der Nähe seiner Geburtsstadt Hagueneau einen seiner seltenen Fehler. Auf der noch feuchten Piste rutschte er bei seiner letzten Dienstfahrt im Citroën DS3 WRC von der Piste und überschlug sich ins endgültige Aus. Eine Schadensbegrenzung beim Heimauftritt des Zwei-Zacken-Teams lieferte der Deutschland-Sieger Dani Sordo auf dem Ehrenrang hinter dem neuen Weltmeister Sébastien Ogier im VW Polo R WRC. Mikko Hirvonen schaffte im zweiten Citroën DS3 WRC den sechsten Platz.
Insgesamt gewann Citroën neun Mal das WM-Heimspiel, inklusive der Rallye Korsika. Im Elsass, wohin der französische WM-Lauf 2010 umzog, gab es drei Volltreffer, zuletzt 2012 mit Loeb.
Nach seinen letzten Leistungen in Finnland, Deutschland und Australien ist Kris Meeke die große Hoffnung von Citroën in Straßburg. Dass der Nordire auch auf Asphalt schnell ist, hat er in Deutschland mit Top-Zeiten und auch mit der Interimsführung am letzten Tag bis zu seinem Ausfall kurz vor dem Ziel bewiesen.
Meeke: «Der Trend ist positiv»
«Der Trend ist positiv», merkt Meeke an. «Ich fühle mich im DS3 WRC immer wohler und besser. Natürlich versuche ich, immer mein Bestes zu geben, das sehe ich auch an meinen Zeiten und dem Vergleich mit anderen Fahrern. Trotz allem, ich fahre meine eigene Rallye. Mein Speed wird zunehmend besser, muss aber auch die Belange meines Teams im Auge behalten.»
Meeke ist erst einmal in Frankreich 2011, damals im Mini JCW WRC, gestartet. «Ich mag die elsässischen Straßen. Meine Erfahrung kommt aber mehr von den Tests, die wir dort durchgeführt haben. In diesem Jahr aber brauchen wir einen ganz neuen Aufschrieb, aber mit meinem Beifahrer Paul Nagle schaffen wir das. Bei den letzten drei oder vier Rallyes waren wir immer unter den Verfolgern. Das müssen wir auch beibehalten und versuchen, noch mehr im Kampf um den Sieg mitzumischen. Ich weiß, dass wir das Podium schaffen können. Es liegt an uns, die richtige Performance bis ins Ziel zu zeigen», ergänzt der WM-Siebte Meeke.
Sein Teamkollege Mads Østberg ist kein wirklicher Asphaltspezialist, doch die Rallye Frankreich ist seine favorisierte Asphalt-Rallye. Bei der ADAC Rallye Deutschland fasste er ein stärkeres Vertrauen ins Auto auf Asphalt. Er glaubt aber, dass ihm die elsässischen Pisten besser liegen. «Ich bin in den letzten vier Jahren bei der Rallye Frankreich gestartet, seitdem sie umgezogen ist. Die Prüfungen sind sehr flüssig und sehr schnell. Sie ist meine Lieblings-Asphaltrallye.» Der WM-Sechste weiß auch, dass dort das Wetter wieder eine wichtige Rolle spielen kann. «Wir hatten dort trockene, aber auch nasse Bedingungen. Ich muss gestehen, dass ich mehr mag, wenn es im Regen schmierig ist. Dann versuche ich einen guten Grip auf den rutschigen Straßen zu finden.»
Dabei vertraut er auch auf die neuen Michelin-Reifen. «Ich konnte die neuen Reifen schon testen. Die Entwicklung hat sich bezahlt gemacht. Die Performance der Reifen ist auf nassen und schmierigen Straßen größer. Bei trockenen Bedingungen ist der Unterschied nicht so groß. Unser Ziel ist es, unseren Rhythmus, den wir in Deutschland hatten, zu verbessern und viele Punkte zu holen.»
Das Citroën-Highlight 2014
Der Citroën-Sportchef Yves Matton unterstreicht die Bedeutung der Rallye Frankreich für Citroën: «Sie ist ein äußerst wichtiger Punkt in der Saison für unset Team, und das nicht nur im sportlichen Bereich. Citroën ist auch Partner der gesamten Veranstaltung. Die vielen Zuschauer und deren Begeisterung für diese Rallye machen sie zu einem richtigen Highlight unserer Saison, wie Monte Carlo oder Finnland.» Er ergänzt: «Sie auch eine der stärksten Rallyes für unser Team Die Erfahrung von Citroën hier mit drei aufeinander folgenden Siegen und die Konkurrenzfähigkeit unserer DS3 WRC lassen uns auf ein weiteres gutes Ergebnis im Elsass hoffen.»